BVB-Boss Watzke: Rummenigge ein Heuchler

Hans-Joachim Watzke teilt gegen Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge aus. Der Dortmund-Boss vermisst die Streitkultur eines Uli Hoeneß. Und: Er spricht über die Ausstiegsklausel von Marco Reus.
rn |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

München – Drei Meter saßen sie nur entfernt, meinte Hans-Joachim Watzke, begrüßt hatten sie sich vor dem Spiel dennoch nicht. Zwischen den Verantwortlichen des FC Bayern und Borussia Dortmund herrscht Eiszeit. Das war auch beim deutschen Clasico am Samstagabend in München wieder zu beobachten. Vor allem nach der Aussage von Karl-Heinz Rummenigge, man wolle mit den Spekulationen um Reus in Dortmund „nicht für Unruhe sorgen“.

Im „Doppelpass“ bei „Sport1“ kommentierte Watzke das mit viel Spott. „Auf der nach oben hin offenen Heuchel-Skala ist das schon ein ganz hoher Wert“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung von Borussia Dortmund.

Hans-Joachim Watzke über...

das Verhältnis zum FC Bayern: „Es ist für den deutschen Fußball unerheblich, ob wir ein gutes oder schlechtes Verhältnis haben. Nur: Ich höre doch auch, was bei Bayern läuft. Aber ich würde mich doch niemals im Leben über Vertragsdetails von Bayern München äußern. Das machst du doch nicht. Das ist das einzige Problem.“

über Bayerns Interesse an Marco Reus: „Es ist völlig legitim, Marco Reus haben zu wollen. Da habe ich kein Problem damit. Aber du musst das doch nicht permanent in die Öffentlichkeit tragen. Man kann es mit einem gewissen Maß an Niveau machen.“

das Verhältnis zu Bayerns Ex-Präsident Uli Hoeneß: „Mit Uli Hoeneß haben wir uns auch immer mal gekeilt. Was aber auch dazu gehört. Aber Hoeneß kam immer von vorne. Dann konntest du dich bekämpfen und dann war es wieder durch. Das fand ich gut. Er hatte Streitkultur.“

Video: Watzke hebt Bayern in den Himmel

über eine mögliche Lösung des Konflikts mit dem FC Bayern: „Das Problem ist, es sind alle Dinge schon hundert Mal besprochen. Aber es gibt keine neuen Ansätze mehr. Deshalb habe ich das auch mit Uli Hoeneß gesagt. Denn da würde man sich auch schnell wieder weiter streiten, aber es auf einen vernünftigen Weg bringen.“

die Jubelgeste von Marco Reus, bei der er sich mit den Händen die Ohren zuhält: „Dass ihm das ganze Gequatsche der vergangenen Wochen, was ja ganz einfach zu lokalisieren ist, wenn man sich mal ein bisschen umhört, dass ihm das auf den Geist geht, ist ja klar. Das würde es mir auch. Ich denke, das wollte er damit ausdrücken.“

BVB-Profi Marco Reus: Erst gefeiert, dann getrauert

die Ausstiegsklausel in Reus' Vertrag: „Es gibt eine Ausstiegsklausel, das ist richtig. Hätten wir diese nicht akzeptiert, wäre Marco Reus damals nicht zu Borussia Dortmund gekommen. Wir wollen einen neuen langfristigen Vertrag mit bestimmten Konditionen - ohne Ausstiegsklausel.“

die Zukunft von Marco Reus: „Marco und wir reden sehr offen miteinander. Wenn er eine Entscheidung schon wüsste, hätte er sie bestimmt schon getroffen oder verkündet. Ich glaube, dass es völlig offen ist. Natürlich kommt uns unsere momentane sportliche Situation gegenläufig daher. Fakt ist, dass er mittlerweile ein Weltstar geworden ist – bei Borussia Dortmund. So gesehen war die Entscheidung vor zwei Jahren, nicht zu Bayern sondern zu Borussia Dortmund zu gehen, durchaus nicht falsch. Er hat eine sehr, sehr enge Bindung zum Verein und auch zur Stadt. Er muss jetzt eine kluge Entscheidung treffen und da ist die sportliche Entwicklung von Borussia Dortmund nicht unentscheidend.“

einen möglichen Abschied Reus' im Winter: „An der Causa Lewandowski hat man genau erkannt, dass es bei und nicht ums Geld geht, sondern um sportlichen Erfolg. Dass Marco im Winter Borussia Dortmund verlässt, ist zu 105 Prozent ausgeschlossen."

Video: Watzke wirft Rummenigge Heuchelei vor!

die Niederlage beim FC Bayern: „Die Bayern machen unfassbar Druck. Und sie spielen es großartig, wie sie mittlerweile den Ball laufen lassen. So schnell kannst du ja gar nicht gucken, so schnell wie das geht. Der Gegner ist derzeit auf der Welt das Maß aller Dinge. Da 90 Minuten nicht unter Druck zu kommen, geht gar nicht.“

zur Verletzung von Mats Hummels: „Es ist offenbar nur eine Bänderdehnung. Das hieße, dass er in drei Wochen wieder einsatzfähig ist. Er würde zwei Bundesliga-Spiele fehlen, dann käme die Länderspielpause. Aber es hört sich deutlich besser an als zunächst befürchtet.“

die derzeitige Situation: „Wir haben dieses Jahr einen schwierigen Mix zu bewältigen aus Spielern, die die WM gespielt haben. Alle hatten ihr erstes Turnier. Die Bayern hatten nicht ihr erstes Turnier. Das ist schon ein großer Unterschied. Sie haben Eindrücke gesammelt, die musst du verarbeiten. Und wir haben viele Langzeitverletzte. Nehemen wir Subotic, nehmen wir Kehl, Bender, Mkhitaryan, Reus – die waren alle innerhalb dieser zehn Wochen schon mal zehn Wochen verletzt oder noch länger. Dann fehlt Dir einfach die Form und die Kraft. Und die musst du dir in den nächsten Wochen holen."

die derzeitige Leistung: „Obwohl wir es noch nicht in den Ergebnissen abbilden, sieht man dass unser Spiel seit zwei, drei Wochen immer besser wird. Da müssen wir jetzt Trainer und Mannschaft die Zeit geben. Wir wissen, was die Stunde geschlagen hat. Aber wir müssen ruhig bleiben, nicht gelassen. Ruhig, besonnen und wenn wir sehen, dass das irgendwann nicht mehr funktioniert, dann verlieren wir vielleicht ein bisschen die Ruhe. Aber das sehe ich bei uns nicht.“

Lewandowski sicher: Dortmund kommt zurück!

die Saisonziele: „Momentan über die Champions League nachzudenken, verbietet sich. Das ist mittlerweile auch schon ein mathematisches Problem. Wenn du nach zehn Spielen sieben Punkte hast, dann kannst du dir ausrechnen, was jetzt passieren müsste. Das sehe ich aktuell nicht. Deshalb haben wir jetzt den Fokus daraufgelegt, da unten rauszukommen. Alles andere ist nicht zielführend. Wir sind nicht durch Zufall und böse Mächte da unten hingekommen. Es gibt viele Erklärungen. Das müssen wir annehmen."

die Krisenbewältigung: „Ich habe immer gesagt, dass es Rückschläge geben wird. Und die Stärke von Borussia Dortmund wird sich dann zeigen, wenn es diesen gibt. Dass der jetzt ein bisschen drastisch ausgefallen ist, gebe ich gerne zu,. Aber der Verein ist in sich geschlossen, bleibt geschlossen, ruhig und analytisch. Daraus ziehen wir Kraft. Wir werden das überstehen.“

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.