BVB-Boss Watzke: "Götze hat das Gefühl gefehlt"
Spitze aus Dortmund: BVB-Boss Hans-Joachim Watzke ist überzeugt, dass der Rückkehrer bei der Borussia das menschliche Miteinander genießen kann, das er beim FC Bayern so oft vermisst hat.
München/Dortmund - Vor wenigen Tagen erst hat Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge im Zusammenhang mit der Degradierung von Bastian Schweinsteiger die menschliche Seite des Vereins hervorgehoben ("Das hätte es beim FC Bayern nicht gegeben"), nun spricht Hans-Joachim Watzke dem deutschen Rekordmeister genau diese Menschlichkeit indirekt ab.
Der BVB-Geschäftsführer äußerte sich in der "Sport-Bild" einmal mehr zur Rückkehr von Mario Götze und erklärte: "Das Gefühl hat ihm offensichtlich gefehlt. Dieses menschliche Miteinander, dieses Wohlfühlen in einer Gruppe."
Demnach ist der 57-Jährige davon überzeugt, dass der Nationalspieler in Dortmund wieder findet, was er bei den Bayern so oft vermisst hat.
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Nun, Götze selbst hatte Anfang der Woche noch betont: "Ich habe auch in den vergangenen drei Jahren gelacht und war kein unglücklicher Mensch."
Aber Watzke meint: "Man merkt richtig, dass er sehr zufrieden mit der Situation ist. Das ist eine Grundvoraussetzung, um den außergewöhnlichen Fußball spielen zu können, den Mario liebt."
Positive Eindrücke
Der 24-Jährige scheint aufzublühen: Mit Trainer Thomas Tuchel sieht man ihn im Trainingslager in Bad Ragazviel lachen, mit seinem Freund André Schürrle teilt er sich dort das Zimmer.
Bei der Test-Niederlage in St. Gallen gegen den spanischen Erstligisten Athletic Club Bilbao (0:1) spielte er erstmals von Anfang an, holte einen Elfmeter raus, durfte auf seiner Lieblings-Position ran – nämlich als Spielmacher im halblinken Zentrum.
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Tuchel hat große Pläne mit dem Edeltechniker. Aus der falschen Neun der Nationalmannschaft soll beim BVB wieder eine echte Zehn werden, die hochkarätige Mitstreiter wie Pierre-Emerick Aubameyang, Schürrle, Reus oder Ousmane Dembélé in Szene setzt und auch selbst den Abschluss sucht.
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Das Vorhaben des Fußball-Lehrers ist ganz im Sinne von Götze: "Ich fühle mich im Zentrum, auf der acht oder zehn am wohlsten."#
Götze steht ein schwerer Weg bevor. Schließlich muss er all jene Kritiker im BVB-Anhang überzeugen, die ihm noch immer seinen Wechsel zum FC Bayern im Sommer 2013 verübeln. Erste Signale machen Mut: Im Trainingslager wurde der Rückkehrer wiederholt in Sprechchören gefeiert. "Für mich ist es etwas neues Altes", beschrieb Götze seine ersten Tage im vertrauten schwarzgelben Sportdress.