Brisante Sechser-Debatte beim FC Bayern: Thomas Tuchel gegen Uli Hoeneß

3:1 besiegte der FC Bayern den FC Augsburg. Nach dem Spiel stand jedoch vorerst die Frage nach einem defensiven Mittelfeldspieler im Vordergrund.
Victor Catalina
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Thomas Tuchel will unbedingt noch einen Sechser – und zieht dafür wirklich alle Register.
Thomas Tuchel will unbedingt noch einen Sechser – und zieht dafür wirklich alle Register. © IMAGO / Jan Huebner

München – Zweites Spiel, zweiter Sieg, sieben Tore erzielt, eines kassiert. Man sollte meinen, an der Säbener Straße wäre momentan alles in bester Ordnung. Ist es auch – nach außen hin. Intern stellt sich die Lage anders dar. 

Denn die T-Frage weiter unbeantwortet; Tut sich noch etwas auf dem Transfermarkt? Gut drei Tage vor dem "Deadline Day" wird nach einem Ersatz für den abwanderungswilligen Benjamin Pavard (27) gesucht – und nach einem Sechser. Die brisante Debatte um einen neuen Mittelfeld-Abräumer nervt zunehmend auch die betroffenen Bayern-Spieler wie Leon Goretzka: "Der Trainer hat ziemlich klar gesagt, dass er sich noch etwas wünscht. Der Verein muss entscheiden, ob das ok ist. Da sind wir Spieler außen vor.“

Thomas Tuchel und die Medien: Wirklich kein Feuer an der Säbener Straße?

Eben dieser Trainer hat allerdings längst keine Lust mehr, das Thema öffentlich zu diskutieren und sieht vielmehr die Medien in der Schuld, dass die Debatte sich immer weiterdreht. "Ihr gießt Öl in ein Feuer, wo kein Feuer ist", erklärte Thomas Tuchel (49) nach dem 3:1-Sieg gegen den FC Augsburg bei "DAZN". Gleich mit der nächsten Aussage enthüllte Tuchel jedoch, dass es sehr wohl ein Feuer gibt. "Wir haben drei Sechser. Und wir haben eine lange Saison vor uns."

Noch deutlicher wurde Bayerns Coach bereits vor der Partie: "Du spielst mit denen, die du hast. So ist das Leben eines Trainers." Er selbst hoffe, das sich noch etwas täte. "Wenn nicht, dann machen wir es mit Aleks (Pavlovic, d. Red.) von unserer U23." So richtig überzeugt von der vorhandenen Qualität klingt das nicht. 

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Thomas Tuchel will neuen Sechser für den FC Bayern: Kein Vertrauen in Kimmich und Goretzka?

Jenes Feuer wurde also mitnichten von den Medien angefacht, sondern immer wieder von Tuchel über die Sommerpause selbst. "Dieser Spieler (Declan Rice, d. Red.) hat ein Profil, das wir meiner Meinung nach nicht in unserem Kader haben. Deswegen könnte es interessant sein, einen solchen Spieler im Kader zu haben", erklärte Tuchel bereits bei einer Pressekonferenz im Trainingslager am Tegernsee. Das Ende ist bekannt. Arsenal setzte sich im Werben um Rice durch und sicherte sich den englischen Nationalspieler für 105 Millionen Pfund (rund 122 Millionen Euro). 

Tuchels Vorgänger Julian Nagelsmann (36) sowie Hansi Flick (58) setzten durchweg auf die Doppelsechs aus Joshua Kimmich (28) und Leon Goretzka (28). Eine "Holding Six" war bei keinem der beiden Thema. Und übrigens auch nicht bei Uli Hoeneß! 

Uli Hoeneß: "Alle überzeugt, dass wir mit dem Kader viel erreichen können"

Der Bayern-Patron hatte bereits am Tegernsee betont, keine Notwendigkeit zu sehen, einen neuen Sechser zu holen. Und an dieser Meinung hat sich beim 71-Jährigen bis jetzt nichts geändert, wie  im Interview mit der "Welt" offenbarte: Der aktuelle Kader sei "erstklassig".

"Wir sind alle davon überzeugt, dass wir mit diesem Kader viel erreichen können." Von Laura Wontorra (34) wurde Tuchel natürlich gefragt, wie seine jüngsten Aussagen vor diesem Hintergrund bei der Vereinsführung ankämen.

Nach dem 3:1-Sieg über den FC Augsburg lieferte sich Thomas Tuchel (m.) ein handfestes verbales Gefecht mit DAZN-Moderatorin Laura Wontorra (r.) und Experte Michael Ballack (m.)
Nach dem 3:1-Sieg über den FC Augsburg lieferte sich Thomas Tuchel (m.) ein handfestes verbales Gefecht mit DAZN-Moderatorin Laura Wontorra (r.) und Experte Michael Ballack (m.) © IMAGO/Bernd Feil/MIS

Tuchel versuchte, das Statement, man habe drei Mittelfeldspieler, auf den wörtlichen Gehalt und reinen Fakt zu reduzieren. Bei der verbalen Auseinandersetzung mit Wontorra und Experte Michael Ballack (46) klang zwischen den Zeilen jedoch durch, dass der Kader eben nicht erstklassig ist. Zumindest nicht, nach den Maßstäben seines Cheftrainers. 

Wilfried Ndidi oder McTominay-Leihe? Dem FC Bayern läuft die Zeit davon

Also soll noch doch nachgebessert werden:  Die passenden Kandidaten heißen im Moment Wilfried Ndidi (26/Leicester City) und Scott McTominay (26/Manchester United). Bei Letzterem berichtet die "Bild" von Kontakt mit der Spielerseite sowie Manchester United.

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Der FC Bayern wolle sich um eine Leihe bemühen. Übereinstimmend mit Transfer-Experte Fabrizio Romano heißt es, Tuchel sei großer Fan des Schotten. Noch viel  wichtiger – am Ende auch für Thomas Tuchel - ist,  was Uli Hoeneß dazu denkt. 

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  • rosa kuntz am 29.08.2023 14:43 Uhr / Bewertung:

    Die derzeitige Abwehr ist nun wirklich nicht mit den Spieler zu Zeiten von Hansi Flick zu vergleichen.
    Alaba, Boateng, Martinez, damals wenn ich mich recht erinnere Kimmich noch als AV, da wurde er noch von den anderen erfahrenen Spielern mitgezogen.
    Mittlerweile m.E. zu viel Rotation auf diesen Positionen und es wurde nicht unbedingt besser. Ich bleibe auch bei der Kritik, dass mit Nagelsmann keine Kontur hineinkam und im Gegenteil die Spieler nicht mehr so ernsthaft trainert und auch dem Wechsel von Kimmich auf die 6 wurde es immer schlechter und mir fehlte es auch an Disziplin, z.B. bei Pavard (Karten und Elfer verursacht)
    Verletzungen von Hernandez, Neuers Verletzung gab dem Ganzen den Todesstoß.
    Es kann und es MUSS jetzt mit aller Disziplin aufwärts gehen, denn die Konkurrenz schläft nicht- wie die ersten Spiele der Saison schon zeigen ! Vielleicht erkennt der Trainer neben dem defensiven MF, dass er noch Spieler hat, die Tore und Assists liefern u. setzt sie ein statt a.d. Bank

  • dakaiser am 29.08.2023 07:39 Uhr / Bewertung:

    Ich bin kein Fan von Tuchel, aber die Wahrheit wird er noch sagen dürfen.
    Gegen Augsburg daheim war es ein Gewürge und teilweise furchtbar mitanzuschauen, mit teilweisen katastrophalen Fehlpässen im Mittelfeld und von hinten raus. Gegen einen besseren Gegner schauts anders aus. Die Tore reingewurschtelt und und ein Handelfer. 2. Halbzeit ging aber.

  • Südstern7 am 28.08.2023 20:56 Uhr / Bewertung:

    Jeder, aber wirklich jeder - sei es Experte oder interessierter Fußballfan - sieht, dass der Kader nicht optimal zusammen gestellt ist. Selbstverständlich sehen das auch Fachjournalisten und schreiben es seit Monaten wenn nicht sogar Jahren. Jetzt ist ein Trainer da der so ehrlich ist das Offensichtliche auszusprechen, da empört sich die Öffentlichkeit. Diese Empörung verstehe ich nicht. Seien wir doch "froh", dass wir einen Übungsleiter haben der die Dinge beim Namen nennt und versucht den seit 2 Jahren uninspirierten Stars nochmal eine Portion Ehrgeiz mehr aus der Leiste zu leiern.

    "Kein Vertrauen in Kimmich und Goretzka?", fragt die AZ.
    Meine Gegenfrage:
    "Gibt es denn Grund bedingungslos zu vertrauen?" Jeder gebe sich selbst die Antwort.

    Ich finde, dass es Tuchel zusteht seinen vom Vorgänger übernommenen Kader zu hinterfragen. Und statt sich mimosenhaft zu echauffieren, sollten die Spieler den Ehrgeiz haben es dem Trainer zu zeigen, dass er irrt. Nichts anderes will T. insgeheim

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