Der FC Bayern müht sich zum Sieg gegen den FC Augsburg: Harry, we call it "Arbeitssieg"

Der FC Bayern liefert gegen den FC Augsburg eine glanzlose Leistung, gewinnt aber auch dank eines Doppelpacks von Stürmerstar Harry Kane mit 3:1.
Patrick Strasser |
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Harry Kane (m.) feierte ein gelungenes Bundesliga-Heimdebüt gegen Augsburg.
Harry Kane (m.) feierte ein gelungenes Bundesliga-Heimdebüt gegen Augsburg. © IMAGO/kolbert-press/Christian Kolbert (www.imago-images.de)

München - Gewonnen und nebenbei ein Learning in Sachen Fußball-Deutsch für Bayerns neuen Briten Harry Kane. Ein schnödes 3:1 gegen den FC Augsburg als – dem Wetter entsprechend – grauer Bundesliga-Alltag. Harry, we call it "Arbeitssieg".

Beim Bundesliga-Heimdebüt des Rekordneuzugangs erarbeiteten und erduselten sich die Münchner die ersten beiden Treffer, bis Kane selbst für einen Moment voller Glanz und Gloria mit seinem sehenswerten Treffer zum 3:0 sorgte. Zwei Spiele, sechs Punkte, sieben Tore – dank seines Doppelpacks kommt der Ü-100-Millionen-Euro-Mann schon auf drei Saisontore. Very good, Harry!

Dem FC Bayern fehlen gegen den FC Augsburg lange die Ideen

FCA-Trainer Enrico Maaßen forderte von seiner Mannschaft, die letztes Jahr im September mit einem 1:0 in Augsburg den Bayern den Auftakt des Oktoberfestes versaut hatte: "Du musst mit Risiko spielen, wenn du hier was mitnehmen möchtest. Bayern ist eine Weltklasse-Mannschaft, aber vielleicht sind wir der Partycrasher."

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Die Gastgeber, bei denen Serge Gnabry nach Hüftproblemen anstelle von Jamal Musiala (Muskelfaserriss) wieder in der Startelf stand und damit der einzig Neue gegenüber dem 4:0 im Bundesliga-Eröffnungsspiel in Bremen war, taten sich anfangs schwer gegen die ganz in Grün gekleideten Gäste - eben, weil Esprit-Monster Musiala fehlte?

Zu langsam, zu ideenlos, ohne Überraschungen, zu schwach die Ecken (ob von Kimmich oder Sané getreten). Manchmal kombinierte man ganz nett, der letzte Drive fehlte ebenso wie der letzte, perfekte Pass. Der Fernschuss von Leon Goretzka, den FCA-Keeper Finn Dahmen aufs Tornetz bugsierte, war noch die gefährlichste Aktion (28).

Der FC Bayern führt zur Pause dank Eigentor und Kane-Elfmeter

Doch dann halfen die Augsburger, den Bann zu brechen – und zwar der unglückliche Felix Uduokhai, ehemals beim TSV 1860 unter Vertrag. Nach einem feinen Steckpass von Gnabry scheiterte Sané mit links aus kurzer Distanz an Dahmen, doch der FCA-Torhüter wehrte den Ball so ab, dass Verteidiger Uduokhai die Kugel nicht mehr vor der Linie weggrätschen konnte. Ein bisschen Slapstick, dazu die Torlinien-Technik und schon zeigte Schiedsrichter Daniel Siebert zum Anstoß – 1:0 (32.).

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In der 37. Minute zog Joshua Kimmich ab, Niklas Dorsch wehrte den Ball zur Ecke ab. Weil dabei seine Hand rauszuckte, schaltete sich der Video-Assistent ein und empfahl Siebert, die Bilder am Spielfeldrand selbst zu checken. Gefordert, getan, Elfer gepfiffen. Harry Kane trat an und verwandelte souverän: halbhoch in die Mitte des Tores – das 2:0 (40.). Kanes zweiter Bundesliga-Treffer, der erste im heimischen Stadion.

FC Bayern: Die Sechser-Debatte hält weiter an – ist Youngster Aleksandar Pavlovic die Lösung?

Und so übertünchte das Ergebnis die eher maue Spielweise der Bayern. Aus dem Zentrum kam zu wenig Kreativität. Für Trainer Thomas Tuchel ohnehin die Problemzone seines Kaders. Er will einen echten, defensiv denkenden Sechser, eine "holding six", wie er sagt. Da ist jedoch keine Verstärkung in Sicht.

"Du spielst mit denen, die du hast", sagte Tuchel vorm Anpfiff bei DAZN betont nüchtern, beinahe mit fatalistischem Unterton und erklärte: "Du pusht sie ans Limit, versuchst dich selbst anzupassen. Alle drei, die ich genannt habe (Kimmich, Goretzka, Laimer; d. Red.), sind sehr ähnlich –und es sind nur drei zentrale Mittelfeldspieler, die bei uns auch defensiv eine Schlüsselrolle haben." Kommt bis zum Ende des Transferfensters am 1. September noch einer? Tuchel: "Vielleicht tun wir noch was. Und wenn nicht, dann machen wir es mit Aleks (Pavlovic) aus unserer U23."

Löst er Bayerns Sechser-Problem? Youngster Aleksandar Pavlovic.
Löst er Bayerns Sechser-Problem? Youngster Aleksandar Pavlovic. © IMAGO / ActionPictures

Weil Augsburg spät trifft: Der FC Bayern muss Union Berlin die Tabellenführung überlassen

Gegen Augsburg spielte der Meister seinen bayerischen Stiefel herunter, einzig das 3:0 war wie aus dem Lehrbuch. Doppelpass zwischen Kingsley Coman und Alphonso Davies, schließlich steckte der Kanadier durch zu Kane, der klasse an Dahmen vorbei einschoss (69.).

Wermutstropfen: Der FCA-Ehrentreffer von Dion Beljo (86.), zugleich der Endstand – und doppelt ärgerlich aus Bayern-Sicht: Das späte Gegentor kostete die Tabellenführung, die nun mindestens bis zum nächsten Spieltag Union Berlin behalten darf.

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  • Max Merkel am 28.08.2023 10:08 Uhr / Bewertung:

    Nur keine voreilige Überfreude liebe Fans. Bremen und Augsburg sind kein Maßstab. Beider Vereine werden in dieser Saison um den Relegationsplatz kämpfen müssen. Darmstadt und Heidenheim werden vermutl. sicher wieder absteigen, das zeichnet sich jetzt schon ab.

  • Südstern7 am 29.08.2023 20:43 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Max Merkel

    "Nur keine voreilige Überfreude liebe Fans"

    Da verkennst du aber die Gemütslage des FC-Bayern-Fans.

    Wir sind durchaus in der Lage die Darbietungen mit der gebotenen Skepsis zu sehen. Wie du zu der Annahme kommst, dass wir Überfreude empfinden, ist mir schleierhaft.

    Auch sind wir durchaus in der Lage die Stärke von Werder Bremen und dem FC Augsburg realistisch einzuschätzen, ebenso die Stärke von Leipzig oder Leverkusen. Und das dann aufzuwiegen und Chancen auszuloten.

    Dennoch sei es erlaubt die "Sachlage" ausbaufähig zu sehen und darauf zu hoffen, auch das sollte man dem Fan eines Vereins zugestehen. Ob der Knoten platzt wissen wir alle nicht, aber wenn er platzt, dann sind wir auf Augenhöhe mit den Spitzenteams der Liga. Um es mal vorsichtig auszudrücken.

  • muc_original_nicht_Plagiat! am 28.08.2023 01:34 Uhr / Bewertung:

    ein derart uninspirierter, teilweise hochnäsiger FCB-Auftritt ... und ermüdend.
    Ja, schon klar, mehr war nicht nötig, ABER: ich habe den Eindruck, dass heute das Leistungsniveau leider sehr deutlich zu sehen war. ein Eigentor, ein glücklicher Elfer, cm-Entscheidung, ob in oder außerhalb des 16ers ... Spielverschleppung von Kimmich, hacke, Spitze, brotlose Kunst von Sané, Davies mit viel zu vielen technischen Unsauberkeiten, die letzten Pässe/Flanken/Hereingaben zu schwach, weil unkonzentriert ... kein echtes Spielsystem zu sehen, keine Spielidee.
    Müller von der Bank? und ich kann diese Ecken von JK nicht mehr ertragen. Das ist erbärmlich!
    das mag gegen den FCA ausreichend sein- gegen Leipzig und Leverkusen sehe ich Probleme, selbst Gladbach kann schon (traditionell) unangenehm werden.Von internationalen starken Teams mal gar nicht zu sprechen. Tuchel hat keinen Spieler wirklich bessergemacht - ok, vielleicht Sané. aber sonst? Kane heute: schönes 3:0. Elfer in die Mitte. immerhin 2T.

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