Boateng trifft - und Heynckes spendiert ein Essen
In seinem 130. Bundesligaspiel hat es geklappt. Endlich. Bayerns Jérome Boateng feiert sein Premieren-Tor. Warum er sich gleich doppelt freut - und Trainer Jupp Heynckes jetzt zahlen muss.
München - Ein neuer Bayern-Rekord? Aber klar doch. Wie fast an jedem Spieltag. Auch am Samstag fiel wieder einer. Nein, nicht wegen der zwei Gegentreffer, die der FC Bayern beim 3:2 gegen Fortuna Düsseldorf kassiert hat. Das war schon beim 1:2 gegen Leverkusen im Oktober der Fall. Nein, der achte Sieg im achten Rückrundenspiel ist Bundesliga-Bestmarke, Borussia Dortmund schaffte vor Jahresfrist nur sieben.
Der Samstag-Nachmittag bot höchste Unterhaltung: 3:2 - und das nach zweimaligem Rückstand. Erst glich Müller aus (45.), dann Ribéry (74.), der eine mit seinem zwölften, der andere mit seinem sechsten Saisontreffer. Nichts Besonderes.
Das 3:2 allerdings schon. Kapitän Lahm bereitete schon zum neunten Mal ein Tor vor, seine feine Flanke verwertete Jérome Boateng in Mittelstürmer-Position per Kopf wuchtig zum Sieg (86.). Und das war – Achtung, Tusch! - der erste Bundesliga-Treffer des Innenverteidigers im 130. Spiel. Seine torlosen Stationen bisher: Erst Hertha (2006/07), dann beim HSV (2007-10) und seit 2011 beim FC Bayern. Stets blieb Boateng erfolglos. Nun klappte es im 45. Anlauf.
Der 24-Jährige freute sich – aus doppeltem Grund: „Es passt: Mein Vater hat heute Geburtstag, meine Kinder hatten gestern – deswegen passt mir das Tor gut in den Kram.“ Nicht nur deshalb. Nach seinem Treffer deutete Boateng sofort auf die Bank, auf Heynckes. Denn: Ein Essen ist fällig – für die ganze Mannschaft. „Er hat gesagt: Wenn er das noch erlebt, dass ich ein Tor schieße, dann gibt's ein Essen.“
So is(s)t es. Heynckes: „Es war sein erstes Bundesliga-Tor, das muss man sich mal vorstellen. Ich bin jetzt verdonnert, der Mannschaft mal ein Abendessen zu spendieren. Ich hatte Jérome mal versprochen, wenn du mal triffst, gebe ich ein Essen aus. Das muss ich jetzt wohl.“
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Und ganz generell: „Jérome hatte es nicht so einfach nach seiner Roten Karte in der Champions League und der Sperre. Er hat in den letzten Wochen aber überragend trainiert und gearbeitet, auch gut gespielt und sich bei Standards verbessert. Das Tor hat er sich redlich verdient.“
Boateng sagte bei „Liga total!“ zum 3:2-Erfolg: „Wir wollen kein Spiel verlieren, der Trainer schiebt immer wieder an. Das merkt man auch täglich im Training. Wir waren zwei Mal im Rückstand und haben es gedreht. Kompliment an die Mannschaft!“ Die wird sich bedanken. Bei ihm. Für's Essen.