Boateng: Der nächste Nike-Ärger bei Bayern
München - Ein wenig muss man Jérôme Boateng in Schutz nehmen: So dreist wie Mario Götze, der bei seiner offiziellen Präsentation im Sommer 2013 mit riesigem Nike-Emblem auf seinem weißen Shirt erschien, war der Promotion-Versuch (wenn er diesmal überhaupt gewollt war) nicht. Und doch sorgt das kleine Logo, das am Dienstag bei der Eröffnung des Fanshops an der Säbener Straße auf Boatengs Hose zu erkennen war, für Ärger. Schließlich gehört es zum großen Rivalen des langjährigen Bayern-Ausrüsters Adidas.
Bayern-Stars dürfen nur die Schuhe selbst wählen
Wie ein Sprecher des Unternehmens gegenüber Sport1 betonte, wolle Adidas wegen Boatengs Outfit „ein Gespräch mit den Bayern-Verantwortlichen führen“. Weil Boateng beim FC Bayern unter Vertrag steht, sei es dem Weltmeister nicht gestattet gewesen, in Klamotten seines privaten Ausrüsters zu erscheinen.
Adidas hält 8,33 Prozent der Anteile an der FC Bayern München AG. Bei den Bayern ist nur die freie Wahl der Fußballschuhe erlaubt – abgesehen davon müssen die Stars bei öffentlichen Auftritten in Diensten des FC Bayern Adidas tragen. Doch regelmäßig halten sie sich nicht daran.
2013 hatte nicht nur Götze mit Nike-Logo in die Kameras gelächelt, auch Jan Kirchhoff, der gemeinsam mit dem Weltmeister vorgestellt wurde, erschien im Shirt des Ausrüster-Konkurrenten. Götze und Kirchhoff erhielten eine Geldstrafe, genauso wie Mario Gomez, der im Trainingslager am Gardasee mit einer Nike-Basecap (negativ) auffiel.
Und im Oktober des vergangenen Jahres ließen sich die Bayern-Stars Boateng, Joshua Kimmich, Arturo Vidal, Thiago und Douglas Costa in der Kabine mit ihren neuen Tretern ablichten. Damals allerdings legal, weil es sich um ihre Fußballschuhe handelte. Anders als nun bei Boateng. Laut Sport1 fordere Adidas deshalb in Zukunft ein „härteres Durchgreifen“ des FC Bayern.