Bayerns Schweinsteiger: Bald top-top-top

Schweinsteiger, wieder Chef im Bayern-Mittelfeld, köpft das Team beim 2:0 gegen Mainz 05 spät in Führung – der Vize-Kapitän ist wieder in Form. Sammer lobt ihn mit den Worten des Trainers.  
von  Patrick Strasser

Schweinsteiger, wieder Chef im Bayern-Mittelfeld, köpft das Team beim 2:0 gegen Mainz 05 spät in Führung – der Vize-Kapitän ist wieder in Form. Sammer lobt ihn mit den Worten des Trainers.

München - Er will gewinnen. Jedes Spiel gewinnen. Immer. Immer. Immer. Und so gab Bayern-Trainer Pep Guardiola seiner Mannschaft in Mainz auch das klare Zeichen durch jede seiner Auswechslungen. Erst brachte er beim Stand von 0:0 Götze, dann Shaqiri, schließlich Pizarro.

Die Message kam an. Und kein Zufall, dass einer traf, der genauso tickt, diesen nicht klein zu kriegenden Siegeswillen in sich trägt. Vize-Kapitän Bastian Schweinsteiger erzielte auf Flanke von Shaqiri das 1:0 (82.). Ein Tor des Willens, ein Treffer des Kopfes – erzielt mit dem Kopf. Schon beim 2:1 gegen Bayer Leverkusen hatte der 29-Jährige getroffen. Und damit in nur acht Tagen die ganze Palette seines Repertoires gezeigt. Am vorletzten Wochenende war es ein Freistoß („Ich versuche das seit letztem Jahr mehr zu üben“), diesmal ein Kopfball Marke Mittelstürmer. Damit zeigt er allen: Ich bin wieder da – und das nicht nur als Sechser, als defensiver Mittelfeldspieler, sondern auch als Vollstrecker. Flexibilität ist ja mehr denn je gefragt im Pep-System und auch bei Bundestrainer Joachim Löw.

Lesen Sie hier: Rückreise vom Mainz-Spiel: Massenschlägerei am Nürnberger Bahnhof

„Hier in Mainz sind Siege immer hart erkämpft“, sagte Schweinsteiger und verteilte wie alle Bayern Lob und Hochachtung an die Mainzer: „Das ist eine sehr aggressive Mannschaft, mit einem sehr hohen Pressing. Aber am Schluss wurden sie müde.“ Er nicht. Mittlerweile ist Schweinsteiger bei nahezu 100 Prozent Fitness angelangt, die Kraft reicht für 90 Minuten. Durch seine zweite Operation am rechten Sprunggelenk Mitte November fehlte er bis Mitte Februar. Thiago, Kroos und der von rechts hinten in die Mitte verschobene Kapitän Philipp Lahm bildeten eine perfekte Zentrale. Schon spekulierten Experten, ob sich denn Schweinsteiger überhaupt wieder einen Stammplatz bei Bayern und in der Nationalelf würde sichern können.

Doch nun sind die Zweifler verstummt. Seit seinem Comeback am 12. Februar beim 5:0 im Pokal beim HSV hat er sich Schritt für Schritt rangearbeitet, in der Bundesliga und Champions League nun fünf Mal von Beginn an gespielt. Lahm agierte übrigens auch in Mainz wieder als Rechtsverteidiger. Will sagen: Schweinsteiger regiert im Zentrum. „Ich freue mich, dass es aufwärts geht“, sagte er, sprach aber lieber über die Mannschaft: „Die zweite Halbzeit war ganz okay. Wir wollen unseren Rhythmus hochhalten. Wann wir Meister werden, ist uns relativ egal.“

„Bastian ist schon sehr gut“, schwärmte Sportvorstand Matthias Sammer zuletzt und witzelte: „Um mit dem Trainer zu reden: bald ist er top-top-top.“

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.