Bayerns Hammer-Herbst: Neun Spiele in 38 Tagen

Die Münchner starten mit dem Supercup-Spiel gegen Sevilla in anstrengende Wochen. In 38 Tagen stehen neun Partien an, für die Nationalspieler sogar zwölf. Ist der Kader für diesen Stress stark genug?
von  Maximilian Koch
Auf die Bayern und Trainer Hansi Flick kommt ein echtes Mammut-Programm zu.
Auf die Bayern und Trainer Hansi Flick kommt ein echtes Mammut-Programm zu. © Frank Hoermann / Sven Simon

München - Ab Donnerstag ist es endgültig vorbei mit dem Altweibersommer – zumindest in München. Regen kündigt sich an, die Temperaturen fallen. Zum Wochenende hin auf drei bis acht Grad. Brrr!

Der Tross des FC Bayern darf sich glücklich schätzen, noch mal in wärmere Gefilde aufzubrechen. Budapest, der Austragungsort des europäischen Supercups zwischen den Münchner Triple-Siegern und Europa-League-Champion FC Sevilla, meldet für die Partie am Donnerstagabend (21 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) 25 Grad, tagsüber soll die Sonne scheinen. Beste Bedingungen – wären da nicht die Corona-Sorgen in Ungarns Hauptstadt.

Mega-Programm: Ist der Bayern-Kader groß genug?

Für Bayern ist die Partie der Auftakt in einen Hammer-Herbst. Und das hat nichts mit dem ungemütlichen Wetter zu tun. Mit Blick auf den Spielplan wird es nämlich ziemlich heiß für die Mannschaft von Hansi Flick. Denn in nur 38 Tagen stehen neun Begegnungen an, für manche Nationalspieler sogar bis zu zwölf. Das geht an die Substanz. Und erneut stellt sich eine wichtige Frage: Ist der Bayern-Kader groß und stark genug für dieses Programm?

Die AZ erklärt, was im Detail auf die Flick-Elf zukommt.

Europäischer Supercup

Im Duell der Europacup-Gewinner sind die Champions-League-Könige aus München favorisiert. Robert Lewandowski, der nach seiner Fußprellung am Dienstag wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvierte, wird wohl zur Verfügung stehen. Bayern hat den Cup in seiner Historie erst ein Mal gewonnen (2013 gegen Chelsea). Umso größer ist die Motivation.

Bundesliga

Nach dem 8:0-Auftaktsieg gegen Schalke reist Bayern am Sonntag zum ersten Auswärtsspiel der Saison nach Sinsheim und trifft dort auf die TSG Hoffenheim. Die weiteren Gegner bis Ende Oktober: Hertha BSC (H/4.10.), Arminia Bielefeld (A/17.10), Eintracht Frankfurt (H/24.10.) sowie der 1. FC Köln (A/31.10.).

Wegen des engen Terminkalenders hofft Coach Flick auf weitere Verstärkungen – und denkt über eine Anpassung der Taktik nach. "Das Extrempressing ist nicht auf Dauer zu praktizieren", sagte er dem "kicker". Grundsätzlich wolle er am offensiven und dominanten Stil festhalten, "aber gewisse Phasen im Spiel müssen wir etwas cleverer lösen", erklärte Flick. Etwa so, "dass wir uns in Ballbesitz erholen wollen".

DFB-Pokal

In der ersten Pokalrunde wird dies vermutlich möglich sein. Dort treffen die Münchner auf Fünftligist 1. FC Düren (15.10.) – und zwar in der Allianz Arena, weil Düren das Heimrecht Corona-bedingt tauschen wollte. Für Flick die Chance, Jungstars wie Jamal Musiala oder Joshua Zirkzee Spielzeit zu geben.

Deutscher Supercup

Nächsten Mittwoch (30.9.) wird zusätzlich der deutsche Supercup-Sieger ermittelt. Bayern, bekanntlich Meister und Pokalsieger, darf erstmals im eigenen Stadion antreten und fordert Vizemeister Borussia Dortmund heraus. Braucht es diesen Cup wirklich, wenn ein Team das Double geholt hat?

Champions League

Klar, die Königsklasse startet ebenfalls wieder. Am 1. Oktober wird gelost, am 20./21.10. findet der erste Spieltag statt. Titelverteidiger Bayern könnte in einer Hammer-Gruppe auf den FC Barcelona und Inter Mailand treffen.

Nationalmannschaft

Und als wäre das alles nicht stressig genug, rufen auch noch die nationalen Pflichten. Die deutschen Nationalspieler um Manuel Neuer treffen in einem Testspiel auf die Türkei (7.10.) und dann in der Nations League auf die Ukraine (10.10) sowie die Schweiz (13.10.).

Fußball satt, könnte man sagen. Oder: Fußball-Übersättigung.

 

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