Bayern-Youngster Kimmich: Und jetzt singen!

Nach seinem Tor-Debüt für den FC Bayern soll Kimmich ein Lied zum Besten geben. Sein Onkel, Schlager-Star Walter, ist sicher, dass er das schafft: "Joshua ist ein Gesangstalent", sagt er der AZ.
P.Strasser/M.Koch |
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Schlager-Star: Joshua Kimmichs Onkel Walter Schmid und sein Neffe, Joshua Kimmich.
dpa/privat Schlager-Star: Joshua Kimmichs Onkel Walter Schmid und sein Neffe, Joshua Kimmich.

Tja, was würde man besser können? Diese Frage beschäftigt jeden Menschen. Es ist ja stets mehr als das, was man tatsächlich beherrscht. Joshua Kimmich, weil er die Sportart Fußball ziemlich sehr gut beherrscht, mit einem Profi-Vertrag beim FC Bayern ausgestattet, benennt im offiziellen Jahrbuch des Vereins nur eine Schwäche: das Singen.

Also hat er sich ganz schön was eingebrockt mit seiner doppelten Tor-Premiere. Vergangenen Sonntag traf der 21-Jährige im WM-Qualifikationsspiel in Norwegen (3:0) – sein erstes Länderspieltor. Und am Freitagabend beim FC Schalke folgte sein erster Pflichtspieltreffer im Bayern-Dress.

Zwei Treffer nacheinander

Zwei Treffer gleicher Machart, beide Male mit rechts satt ins lange Eck. „Ein 2:0 ist immer ein schönes Tor, weil es etwas Ruhe gibt“, meinte der Bayern-Profi. Ihn selbst bringt es in Schwierigkeiten. Ob Kimmich denn nun den Mitspielern einen ausgeben müsse, wurde Philipp Lahm gefragt.

„Er muss nichts zahlen. Vielleicht können wir ihn überreden, dass er eine Rede hält oder ein Lied singt“, meinte der Kapitän, „das ist bei uns beim Einstand normal immer der Fall.“ Meist bei einem Abendessen, der „Glückliche“ muss sich dann auf einen Stuhl stellen. „Hold you“ von „Gyptian“ etwa – das zumindest ist Kimmichs aktuelles Gute-Laune-Lied.

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Und glaubt man seinem Onkel, hat der Bayern-Youngster durchaus das Potenzial, auch musikalisch zu überzeugen. „Joshua ist ein Gesangstalent“, sagt Walter Schmid, als ihn die AZ am Sonntagnachmittag erreicht. Schmid muss es wissen, er ist Schlagersänger, Teil der Band „Brillant“ – und gerade ein wenig unter Zeitdruck: „Wir sind hier auf einem Kreuzfahrtschiff, gleich haben wir einen Auftritt“, erzählt er.

Schlagersänger als Onkel

Ein paar Geheimnisse über seinen berühmten Neffen plaudert er dann aber doch aus. „Wir wollten eigentlich schon im Sommer mal was zusammen singen, aber dann kam die EM dazwischen. Joshua singt wirklich gerne und gut. Er wird das jetzt auch vor der Mannschaft hinbekommen.“ Und mit welchem Lied? Onkel Walter kann sich eigentlich nur einen Song vorstellen: „,Über sieben Brücken musst du gehn’, das ist sein Lieblingslied.“

Sieben Brücken, sieben dunkle Jahre, die er überstehen muss? So deprimierend ist die Lage für Kimmich bei den Bayern aktuell freilich nicht. Aber doch: kompliziert. Er, der Aufsteiger der vergangenen Saison, von Scoutfuchs Michael Reschke entdeckt, von Ex-Trainer Pep Guardiola („Joshua ist fast mein Sohn“) gefördert und als Rechtsverteidiger gefordert und von Bundestrainer Joachim Löw nach zwei EM-Partien vom Bankdrücker zum Stammspieler befördert, sitzt oft auf der Bank, auch wenn sein Coach Carlo Ancelotti viel von ihm hält.

Ancelotti schätzt ihn

Kimmich sei ein „lucky player“, weil er „mehrere Positionen“ spielen könne. Als Xabi Alonso in der zweiten Halbzeit gegen die Schalker im Mittelfeld den Zugriff verlor, gewann Kimmich mehr und mehr Zweikämpfe, sorgte für Dampf nach vorne und die Entscheidung in der Nachspielzeit. Aber Joker auf Dauer?

Jetzt will Ancelotti auch den Hitzfeld-Rekord

„Bei Bayern ist es nun mal so, dass man nicht immer spielt“, sagt Kimmich voller Realismus, „es ist aber jetzt nicht so, dass ich rumheule oder mich beschwere.“ Er weiß, dass er es schwer hat, weil Ancelotti auf der Rechtsverteidiger-Position mit Lahm plant.

Im Mittelfeld ist die Konkurrenz groß: Neben Alonso kämpfen Arturo Vidal, Thiago, Kimmich und Neuzugang Renato Sanches (19), der auf Schalke enttäuschte, um zwei Positionen. Kimmichs Vorteil? Seine „klasse Form“, die ihm Manuel Neuer bescheinigt. Die darf er nun auch gesanglich beweisen.
 

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