Bayern-Stürmer Wriedt: "Sechzig muss aufsteigen - wir wollen es"

Kwasi Wriedt, Stürmer der Bayern-Amateure, spricht in der AZ über das Meisterduell mit den Löwen und seine Erfahrungen im Team von Jupp Heynckes: "Ich lebe hier meinen Traum".
von  Interview: Maximilian Koch
Kwasi Okyere Wriedt mit AZ-Reporter Maximilian Koch.
Kwasi Okyere Wriedt mit AZ-Reporter Maximilian Koch.

München - Der 23-jährige Kwasi Wriedt ist gebürtiger Hamburger. Der Deutsch-Ghanaer steht seit Sommer 2017 beim FC Bayern unter Vertrag und kam dabei im Pokalspiel gegen RB Leipzig zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz für die Profi-Mannschaft.  Aktuell spielt er in der Regionalliga für den FC Bayern II.

Hier äußert sich Kwasi Wriedt im AZ-Interview.

AZ: Herr Wriedt, Sie sind im vergangenen Sommer vom VfL Osnabrück zum FC Bayern II gewechselt. Haben Sie schon gemerkt, wie groß die Rivalität zum TSV 1860 ist?
KWASI OKYERE WRIEDT: Na klar. Ich habe ja auch schon das Derby in der Hinrunde gespielt. Bei Osnabrück gab es eine ähnliche Rivalität mit Preußen Münster, beim FC St. Pauli gab es sie mit dem Hamburger SV. Ich kenne mich also aus mit Derbys.

Eine gute Voraussetzung für das Duell mit den Löwen am 29. April in der Allianz Arena. Kann Bayern Sechzig noch überholen?
Bis dahin sind es ja noch einige Wochen, deswegen ist dieses Spiel noch gar nicht in unserem Fokus (alle Infos zum Derby-Hammer FC Bayern II gegen den TSV 1860 München). Wir schauen von Spieltag zu Spieltag weiter. Es sind noch elf Spiele, die wollen wir alle gewinnen. Und ich denke, der Druck, Meister zu werden, ist bei Sechzig größer. Die müssen aufsteigen, wir wollen es.

Zuletzt gab es Aufregung darüber, dass die Partie in der Allianz Arena und nicht an der Grünwalder Straße stattfindet. Wie stehen Sie dazu?
Ich kann schon verstehen, dass einige unserer Fans das Derby auch gerne im Grünwalder gespielt hätten. Ich finde es prinzipiell aber gut, dass wir dafür in die Allianz Arena ausweichen. Für uns Spieler ist es ein echtes Highlight, in diesem großartigen Stadion auflaufen zu können. Wenn es zum Zeitpunkt des Spiels immer noch so eng in der Tabelle ist, vielleicht sogar enger, wird es ziemlich brisant. Und dann können wir jeden Bayern-Fan, der zum Anfeuern kommt, sehr gut gebrauchen. Ich hoffe jedenfalls auf eine große Kulisse!

Sie sind ja ein echtes Nordlicht, wurden in Hamburg geboren. Ist Ihnen die Umstellung auf München schnell gelungen?
Ich glaube, das typisch Hamburgerische kriegt man nicht aus mir raus. Ich bin jetzt das erste Mal so richtig weit weg von Zuhause, mein ganzes Umfeld ist noch in Hamburg, meine Familie und Freunde. Aber ich fühle mich auch hier in München und beim FC Bayern sehr wohl. Die Mannschaft hat mich super aufgenommen.

Kwasi Okyere Wriedt: Deshalb trägt er den Spitznamen "Otschi"

Woher kommt eigentlich Ihr Spitzname "Otschi"?
Den hatte ich schon in meiner Kindheit, er leitet sich von meinem zweiten Namen, Okyere, ab. Mein erster Name, Kwasi, hat mit dem Wochentag zu tun, an dem ich geboren wurde. Es war ein Sonntag.

Vor dem Verfolgerduell gegen Nürnberg II an diesem Freitag (19 Uhr) sind Sie einer der Hoffnungsträger der Bayern-Amateure, haben bereits zwölf Tore erzielt. Wie fällt Ihre persönliche Zwischenbilanz aus?
Es ist ziemlich gut gelaufen bislang. Ein paar Tore mehr hätten es sein dürfen, aber ich bin ganz zufrieden mit meiner ersten Bayern-Saison. Ich will jetzt in der Endphase noch mal nachlegen.

In der Hinrunde waren Sie öfter "oben" dabei, bei Jupp Heynckes' Team. Was hat Ihnen das bedeutet?
Ich hätte mir wirklich nicht erträumen können, so schnell und so oft bei der ersten Mannschaft dabei zu sein, im DFB-Pokal und in der Bundesliga zum Einsatz zu kommen. Es macht mich stolz, was ich erreicht habe. Mit solchen Weltklassespielern auf dem Platz stehen zu dürfen, ist nicht selbstverständlich. Ich lebe hier meinen Traum.

Kwasi Okyere Wriedt mit AZ-Reporter Maximilian Koch.
Kwasi Okyere Wriedt mit AZ-Reporter Maximilian Koch.
Kwasi Okyere Wriedt (r.) mit AZ-Reporter Maximilian Koch. Foto: AZ

Beim Krimi-Sieg im DFB-Pokal in Leipzig (5:4, d. Red.) haben Sie ja sogar Ihr Debüt gegeben.
...und fast hätte ich ein Tor gemacht! Das waren Momente, die ich nie vergessen werde. (Lesen Sie hier: Kwasi Wriedt - sein Profi-Debüt in Leipzig)

Wriedt über Jupp Heynckes: "Er behandelt jeden Spieler gleich"

Das Trikot vom Leipzig-Spiel haben Sie Ihrer Mutter geschenkt.
Meine Mutter ist für mich die wichtigste Person im Leben, sie hat mich von Tag eins unterstützt. Ich wollte ihr mit dem Trikot etwas zurückgeben und die Erinnerung mit ihr teilen. Ich denke, das hat sie auch ein bisschen stolz gemacht.

Wie hat Ihnen Jupp Heynckes geholfen?
Der Trainer weiß noch aus seiner aktiven Karriere genau, wie man sich vor dem Tor verhalten muss. Da hat er mir ein paar Tipps gegeben. Jupp Heynckes behandelt jeden Spieler gleich, egal ob du ein Weltstar bist oder aus der U23 kommst.

Wie groß ist Ihre Hoffnung, irgendwann in die erste Mannschaft zurückzukehren?
Darauf arbeitet jeder in unserer Mannschaft hin. Ich habe die Erfahrung zum Glück schon machen dürfen und will wieder da hinkommen.

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