Bayern nach Remis: Es wird interessant

In der AZ-Fußball-Kolumne des ehemaligen Löwen-Profis Alfred Kohlhäufl, spricht dieser über das Spiel der Bayern gegen Hoffenheim und die wiedererlangte Spannung in der Bundesliga.
von  Alfred Kohlhäufl
Alfred Kohlhäufl über das Bayern-Unentschieden gegen die TSG aus Hoffenheim.
Alfred Kohlhäufl über das Bayern-Unentschieden gegen die TSG aus Hoffenheim. © dpa/AZ

München - Die Bundesligasaison 2016/17 wird bedeutend interessanter als erwartet. Zwar ist der FC Bayern München noch Tabellenführer, aber die Konkurrenz wird immer stärker.

Nicht die arrivierten Konkurrenten Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, Schalke 04 oder Borussia Mönchengladbach sind die sogenannten "Bayernjäger", sondern Clubs wie RB Leipzig, der 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt, Hertha BSC Berlin und die TSG Hoffenheim, die alle nicht in internationalen Wettbewerben vertreten sind. Sie profitieren davon, dass die Konkurrenz durch die Vielzahl an Spielen (fast alle drei Tage) und Reisen nicht so frisch sein können wie sie. So konnten der 1. FC Köln und die TSG Hoffenheim bei den Münchnern jeweils ein 1:1-Unentschieden erreichen.

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Gerade die Hoffenheimer unter ihrem erst 29 Jahre alten Trainer Julian Nagelsmann, der sein Team erstklassig auf den Gegner eingestellt hatte, zeigten am Samstag in der Allianz Arena in der ersten Halbzeit eine großartige Leistung. Sie profitierten allerdings in dieser Phase des Spiels von der Müdigkeit der Gastgeber, die das Match in Eindhoven noch in den Knochen hatten.

Nach so kurzen Erholungspausen in Englischen Wochen, kommt man sehr langsam auf Touren. Das soll aber die hervorragende Vorstellung der Gäste nicht schmälern. Sie gingen sehr energisch und aggressiv in die Zweikämpfe, griffen die Bayern schon sehr früh an und waren in Ballnähe oft in Überzahl. Dadurch konnte das Team von Carlo Ancelotti nicht sein gewohntes Kombinationsspiel aufziehen. Die Folge waren ungewohnte Fehlpässe, unnötige Ballverluste und wenige Tormöglichkeiten.

Bayern in der zweiten Hälfte nah am Führungstor

Die Kraichgauer erzielten nach einem mustergültigen Konter durch ein Traumtor von Kerem Demirbay, begünstigt durch einen Stellungsfehler von Rafinha, der die Innenbahn freigab, die 1:0-Führung. Der Hoffenheimer Mittelfeldspieler traf aus 16 Metern genau in den Winkel und ließ Manuel Neuer keine Abwehrmöglichkeit. Pech für die Gäste, dass der Ausgleich durch ein Eigentor von Steven Zuber, der eine Hereingabe von Douglas Costa ins eigene Tor lenkte, fiel.

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In der zweiten Halbzeit änderte sich das Blatt. Die Müdigkeit war aus den Beinen der Bayern gewichen. Sie waren die bessere Mannschaft, drängten den Gegner in die eigene Hälfte zurück, konnten einige gute Torchancen herausspielen und hatten bei zwei späten Pfostentreffern durch Mats Hummels und Thomas Müller Pech. Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann meinte nach der Partie treffend: "Den Punkt nehmen wir gerne mit. Aufgrund der zweiten Halbzeit wäre ein Sieg für Bayern verdient gewesen."

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