Bayern gegen BVB: Das etwas andere Pokal-Duell

Mund abwischen: Am Dienstag erwartet der FC Bayern seinen Rivalen Borussia Dortmund im Pokal-Halbfinale. Ironie des Schicksals: Beide verloren im Pokal zuletzt jeweils gegen den Konkurrenten.
von  dpa
Wiedersehen macht Freude? Bayern-Trainer Pep Guardiola (l.) und Noch-BVB-Coach Jürgen Klopp.
Wiedersehen macht Freude? Bayern-Trainer Pep Guardiola (l.) und Noch-BVB-Coach Jürgen Klopp. © dpa

München (dpa) - Die Gratulationen der Bundesliga-Konkurrenz nahmen die Bayern erfreut zur Kenntnis. Der 25. deutsche Meistertitel wurde am Sonntagabend mit der Routine des Rekordchampions abgefeiert - inklusive freundlichen Grüßen aus Dortmund.

"Herzlichen Glückwunsch zur verdienten Deutschen Meisterschaft, @FCBayern!", twitterte der BVB. Das dürfte es an freundlichen Worten aber vorerst gewesen sein.

48 Stunden nach dem durch die Wolfsburger 0:1-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach vorzeitig sicheren Gewinn der Meisterschale sind die Münchner wieder gefordert - und ganz in ihrem Element.

Im Halbfinale im DFB-Pokal am Dienstagabend (20.30 Uhr/ARD und Sky) gegen Borussia Dortmund soll der Weg zur nächsten nationalen Trophäe geebnet werden.

"Dieser Titel gehört dem gesamten FC Bayern. Eine Meisterschaft ist niemals etwas Normales. Man muss das mitnehmen. Es ist ein großer Titel, ein wichtiger, ein ehrlicher Titel. Der Trainer, der Trainerstab und die Mannschaft haben großartig gearbeitet", sagte Sportvorstand Matthias Sammer dem TV-Sender Sky und beendete sein Statement mit dem entscheidenden Schlusssatz: "Aber man will mehr."

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Die Pikanterie dieser Spielzeit will es, dass die Münchner im Pokal dem letzten großen Rivalen und dessen scheidendem Trainer Jürgen Klopp den Schlusspunkt unter eine vermaledeite Saison setzen können. Besonderer Motivation bedarf es dafür auf keiner Seite. Klopp kündigte schon an, wieder einmal "auf Krawall gebürstet" zu sein.

Die Ironie will es, dass beide Teams ihre jeweils letzte Pokal-Niederlage gegen den Kontrahenten erlitten. Dortmund verlor das Vorjahresfinale mit 0:2 nach Verlängerung gegen die Bayern. Die Münchner - 2013 und 2014 Pokalsieger - mussten sich im Cupwettbewerb letztmals 2012 im Endspiel von Berlin dem BVB beugen - mit einem demütigenden 2:5.

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BVB-Sportdirektor Michael Zorc glaubt nach einer durchwachsenen Saison noch an eine Titelchance für die Borussia Dortmund. "Nach Berlin zu kommen, war immer ein wichtiges Saisonziel", sagte er im Interview mit dem "kicker-sportmagazin" (Montag).

Die Dortmunder treten im DFB-Pokal beim alten und neuen Meister Bayern München an. "Wir wissen, dass wir nicht als Favorit in dieses Halbfinale gehen. Aber in einem Spiel kannst du sehr viel regeln."

Ihren bislang letzten Pokalsieg hatten die Dortmunder im Double-Jahr 2012 gefeiert. Auch die Hoffnung auf einen Start im europäischen Fußball-Wettbewerb hat Zorc noch nicht aufgegeben. "Wenn wir von Platz 18 noch auf Platz 7 kommen würden, wäre das für mich eine absolute Top-Leistung - und wir hätten den Schaden halbwegs repariert", sagte der 52-Jährige.

Derzeit ist Borussia Dortmund in der Bundesliga mit 39 Punkten Tabellen-Achter - einen Zähler hinter Hoffenheim. In der Champions League war die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp in dieser Saison im Achtelfinale ausgeschieden.

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