Bayern-Flirt in Mainz nur auf der Bank: Sabitzer-Abgang immer konkreter

Nagelsmann weg, Upamecano weg - und Sabitzer? Der ist offenbar auf dem Sprung. Beim deutschen Vize-Meister RB Leipzig zeichnet sich der Abgang des Kapitäns immer mehr ab. Trainer Jesse Marsch kann die Wechselgedanken von Bayerns Wunschspieler nachvollziehen.
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Joshua Kimmich (l.) und Marcel Sabitzer könnten in der kommenden Saison gemeinsam beim FC Bayern auflaufen.
Joshua Kimmich (l.) und Marcel Sabitzer könnten in der kommenden Saison gemeinsam beim FC Bayern auflaufen. © firo/Augenklick

Leipzig/München - Auf den ersehnten ersten Titel muss RB Leipzig im deutschen Profifußball noch immer warten, das nun drohende Triple dürfte für die Sachsen hingegen ein ganz bitteres werden.

Nach Trainer Julian Nagelsmann und Abwehrchef Dayot Upamecano befindet sich in Kapitän Marcel Sabitzer eine dritte zentrale Figur vor dem Sprung von Leipzig zu Rekordmeister FC Bayern - und das alles innerhalb weniger Monate. Es sei "schwierig, einen Spieler zu halten, wenn er nicht bleiben will", räumte Cheftrainer Jesse Marsch ein.

Am Tag nach dem total verpatzten Bundesliga-Start mit dem 0:1 in Mainz war Sabitzer beim Spielersatztraining als einziger Reservist des Vortags nicht zu sehen. Marsch begründete die Maßnahme am Montag mit leichten Adduktorenproblemen, schon am Dienstag soll der Kapitän wieder in die Einheiten einsteigen.

Marcel Sabitzer in Mainz erst auf der Bank

In Mainz wirkte das Zeichen des Trainers ziemlich deutlich: Der Amerikaner ließ seinen Spielführer auf der Bank und wechselte ihn erst nach mehr als einer Stunde ein. Offiziell, weil er die Siegerelf vom 4:0 im Pokal beim SV Sandhausen nicht verändern wollte. Doch wer die Hierarchiestrukturen in Leipzig kennt, weiß, dass der alternativ zentral aufgebotene Tyler Adams nicht annähernd Standing und Qualität des 27 Jahre alten Österreichers hat.

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"Es ist relativ simpel. Er ist unser Spieler, und er hat gut trainiert jeden Tag. Ich glaube, er war auch gut auf dem Platz in der zweiten Halbzeit", sagte Marsch zur Leistung von Sabitzer. Die Frage an den Trainer aber hatte gelautet, ob der Profi seinen Wechselwunsch bereits geäußert habe und ob er zeitnah für Gespräche mit einem anderen Klub freigestellt werde.

Bei diesem anderen Klub handelt es sich um den FC Bayern, der seiner qualitativ überragenden Zentrale mit den Nationalspielern Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Thomas Müller noch mehr Tiefe und Qualität verleihen könnte. Für Sabitzer, der bei RB noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022 hat, würden sich nicht nur Verein und Wohnort, sondern auch die teaminterne Rolle ändern. Er würde als gesetzter Kapitän des Herausforderers zu den Seriensiegern wechseln, wo er sich bei seinem Ex-Coach Nagelsmann zunächst mal in die Startelf spielen müsste.

Sabitzer würde beim RB Leipzig ein großes Loch hinterlassen

Leipzig hat natürlich wieder eine konkurrenzfähige Mannschaft gebaut, in André Silva (28 Treffer für Frankfurt) ist endlich der ersehnte Stürmer mit Torgarantie da. Allerdings blieb der Portugiese in Mainz völlig wirkungslos. Und der Dämpfer gegen furios kämpfende Mainzer deutete bereits an, welche Probleme der Marsch-Elf drohen könnten.

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Die extrem defensiven Gegner machen die Räume sehr eng, womit die Leipziger Tempodribbler oft ihre Probleme haben. Das war auch schon unter Nagelsmann der Fall. Vorne ist nun alles auf Silva zugeschnitten. Damit ist der Angriff zwar gefährlicher als in der Vorsaison, aber auch berechenbarer. Ein Indiz dafür waren die zahlreichen Flanken von Linksverteidiger Angelino, die Mainz mühelos klärte.

Und wenn Sabitzer geht, fehlt eine zentrale Führungsfigur mit großartigem Abschluss, gewissem Überraschungsmoment und vor allem mentaler Stärke. "Wir sind beide reif genug und uns im Klaren darüber, dass sich die Situation ändern oder gleich bleiben kann", sagte Marsch der "Süddeutschen Zeitung". Für sein bisher noch titelloses Team definierte er für die Saison die Rolle des Jägers. Ein Jäger, der schon bald drei absolute Schlüsselfiguren in gerade einmal einem Sommer an den Gejagten abgegeben haben könnte.

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3 Kommentare
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  • Radio Pähl am 16.08.2021 18:33 Uhr / Bewertung:

    Alles heiße Luft! Was würden die Bayern mit diesem Sabitzky wollen? Der kann vielleicht gut Skifahren, aber Fußballspielen? Er müßte bei Bayern unseren Voralpen-Maradona verdrängen! Da hat er keine Chance! Wer in Mönchengladbach gesehen hat wie unser Thomas Müller die Mannschaft lautstark dirigiert hat und mit rudernden Armbewegungen nach vorne gepeitscht hat .... wie er Gegensieler wie Slalomstangen stehen ließ und eine Flanke nach der anderen in den ganz freien Raum spielte, der weiß, Bayern ohne Thomas Müller, das ist wie Senf ohne Yoghurt! (Bei diesem Beitrag handelt es sich um Satire! Er hat das Ziel Leser zu ermutigen festgefahrene Denkstrukturen zu hinterfragen, aber keineswegs irgendjemand zu diskredietieren.)

  • Kaiser Jannick am 16.08.2021 21:16 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Radio Pähl

    ZITAT:
    "Bei diesem Beitrag handelt es sich um Satire"

    Wenn man sogenannte "Satire" schon als solche mit vielen Worten ankündigen muss, ist sie keine. Das ist dasselbe, wie wenn man den Leute mittels Claqueuren sagen muss, wann ein Witz gut sei und dass sie jetzt zu klatschen hätten.

  • Radio Pähl am 17.08.2021 01:17 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kaiser Jannick

    Nein, daran liegt das nicht, Kaiser Janigg! Die AZ-Redaktion meint, dass diese Klarstellung notwendig sei, weil sonst unbedarfte Leser auf falsche Gedanken kommen könnten. Es ist also nur so etwas wie ein Impressum!

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