Bayern-Blamage im DFB-Pokal: Kahn macht Weckruf-Ansage
Kiel/München - In seiner Zeit als aktiver Spieler galt Oliver Kahn als Heißsporn auf dem Platz, heute hätte man ihn wohl als "Aggressive Leader" bezeichnet. Immer wieder hat der Torwart-Titan mit dem ein oder anderen Spruch ("Eier, wir brauchen Eier!") oder irrwitzigen Aktionen für Aufsehen gesorgt (Kung-Fu-Sprung, Hals-Biss oder Nasen-Bohrer lassen grüßen).

Oliver Kahn: Vom Heißsporn zum Vorstands-Mitglied
Seit seiner Rückkehr zum FC Bayern Anfang 2020 greift das Vorstandsmitglied zu einem weitaus gemäßigteren Ton. Der mittlerweile 51-Jährige gibt sich diplomatisch, hält sich mit öffentlicher Kritik oft zurück. Jetzt hat Kahn, der Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge zum 1. Januar 2022 beerben wird, allerdings einen etwas strengeren Ton angeschlagen – wenn auch nur virtuell.
Grund dafür ist das blamable Pokal-Aus des Triple-Siegers bei Zweitligist Holstein Kiel. Die Münchner flogen nach der Pleite im Elfmeterschießen bereits in der zweiten Runde aus dem Wettbewerb. Nach der Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach (2:3) in der Liga nun also der nächste (deutlich größere) Rückschlag für die Flick-Truppe.
"Enttäuschender Abend in Kiel! (...) Jetzt müssen wir schleunigst im neuen Jahr ankommen!", schreibt Kahn in einem Twitter-Beitrag, den er am Donnerstagmittag veröffentlichte. Eine Kahn-Aussage mit Schlagkraft: Ab sofort gibt's keine Ausreden mehr, es muss geliefert werden!
Dennoch hat Kahn auch einen Trost für seine Spieler parat – wenn auch einen, der einen Tag nach der bitteren Niederlage wohl nur bedingt helfen wird. "Vor gut 20 Jahren schieden wir ebenfalls in der 2. Runde im DFB-Pokal aus. Ein halbes Jahr später haben die wir Champions League geholt."
Der baldige Bayern-Boss, der einstige Heißsporn auf dem Platz, gibt die Marschrichtung also vor. Ganz nach dem Kahn'schen Motto: Weiter, immer weiter!