Baldiger FC-Bayern-Trainer Vincent Kompany von A bis Z: Studium, Sportsbars und frühe Bestimmung
München - Nach viel Hin und Her und einer großer Menge Absagen scheint der FC Bayern den Nachfolger von Thomas Tuchel gefunden zu haben. Vincent Kompany wird wohl neuer Trainer des Rekordmeisters. Die AZ stellt den neuen Cheftrainer vor – von A bis Z.
Vincent Kompany und die doppelte 100
A wie Anderlecht: Dort begann für Kompany alles. Als Spieler, wie als (Spieler-)Trainer des RSC Anderlecht.
B wie Bürgermeister: Ganshoren ist eine Gemeinde mit knapp 25.000 Einwohnern außerhalb von Brüssel. Ihr Bürgermeister? Ein gewisser Pierre Kompany, Vincents Vater.
C wie Centurions: So bezeichnet man in England Teams, die mindestens 100 Punkte in einer Ligasaison sammeln. Gelang Kompany sowohl 2017/18 als Spieler mit Manchester City (100 Punkte) als auch 2022/23 in der Championship, als Trainer von Burnley (101 Punkte).
D wie DR Kongo: Die Heimat seines Vaters Pierre. Für Vincent war aber immer klar, dass er nur für Belgien spielen will. Die Treue zu den belgischen Juniorenmannschaften brachte ihm im Alter von 14 Jahren sogar einen Schulverweis ein.
E wie Erfolgsprojekt: Wie man ein Team langfristig an die Spitze führt, weiß Kompany bestens. 2008 kam er als erster großer Neuzugang von Citys Investorenära. Damals hatte der Klub zwei Meisterschaften auf dem Konto. Heute sind es zehn.
F wie Favoritenrolle: Als ehemaliger Kapitän nimmt Kompany die selbstredend an. Entgegen Burnleys DNA lässt der Belgier dominant und ansehnlich spielen.
Holt Kompany mit dem FC Bayern seinen ersten internationalen Titel?
G wie Gefahren: 2019 enthüllte Kompany, dass auch alles ganz anders hätte kommen können. Drogen und Gangs in seiner Heimatgegend hätten ihn dazu bringen können, einen "extrem falschen Weg" einzuschlagen.
H wie Hamburger SV: Die Älteren werden sich erinnern. Zwischen 2006 und 2008 lief Kompany für den HSV auf, bevor er zu Manchester City wechselte. Deshalb spricht der 38-Jährige fließend Deutsch – neben Englisch, Niederländisch, Französisch sowie etwas Spanisch und Italienisch.

I wie International: Auf großer Bühne fehlen Kompany noch die Akkoladen. 2015/16 reichte es mit City für das erste Champions-League-Halbfinale der Vereinsgeschichte.
J wie Jugendliebe: Seit 2011 ist Kompany mit seiner Frau Carla verheiratet, die er zu seiner Zeit bei Manchester City kennenlernte. Zusammen haben die beiden drei Kinder, Sienna, Kai und Caleb.
Bestnoten für Kompany auf und neben dem Platz
K wie KSC Lokeren-Temse: Vincent hat seine Karriere inzwischen beendet. Sein vier Jahre jüngerer Bruder Francois spielt noch im Amateurfußball für KSC Lokeren-Temse.
L wie Legende: Den Status hat Kompany in England fraglos inne – auch wenn der langersehnte Champions-League-Titel für City nach seiner Zeit kam. 2022 wurde Kompany in die Hall of Fame der Premier League aufgenommen.
M wie MBA: Neben seiner Fußballerkarriere absolvierte Kompany an der Alliance Manchester Business School seinen Master in Betriebswirtschaftslehre. Während Kompany seine Mannschaft als Kapitän auf dem Platz zu Titeln führte, lernte er auch stundenlang für die Uni.
N wie "No Vinny don‘t shoot": Das berühmte Zitat von Kompanys Teamkollegen, als der Belgier 2018/19 mit seinem fulminanten Distanzschusstor gegen Leicester City den Weg zum Meistertitel ebnete.
O wie Oha: Kompany kann auch hart, wenn es sein muss: "Es gibt eine f***in‘ Seite von mir, die ihr noch nicht kennt!", polterte er zu Anderlecht-Zeiten nach einem späten Remis in der Kabine.
P wie Pokale: Vor allem in England hat Kompany alles abgeräumt. Vier Meisterschaften, vier Ligapokale, zwei FA Cups und das Community Shield 2012.
"Good Kompany": Bayerns neuer Trainer auch abseits des Platzes aktiv
Q wie Qualität: Vor allem zu der Zeit von Pep Guardiola spielte Kompany mit vielen Weltklassespielern zusammen – unter anderem auch Leroy Sané.
R wie René Maric: Zusammen mit Bayerns Teamleiter Spielidee absolvierte Kompany den Trainerschein.

S wie Sportsbar: 2014 eröffnete Bayerns zukünftiger Chefcoach zwei Sportsbars in Brüssel und Antwerpen mit dem Namen "Good Kompany". Schnell musste der Innenverteidiger einsehen, dass Kosten und Einnahmen nicht im gewünschten Verhältnis zueinander stehen.
T wie Trainertalent: 1994 wusste der damals 8-jährige Vinny schon Bescheid: "Ein Stürmer, der anderen helfen kann zu treffen, ist wertvoller, als ein Stürmer, der nur trifft."
U wie Umstellung: Die wird dem FC Bayern sicherlich leicht fallen. Kompanys bevorzugtes System ist das beim Rekordmeister seit fast anderthalb Jahrzehnten praktizierte 4-2-3-1.
Zwei von Kompanys Leistungsträgern diese Saison in europäischen Finals
V wie Vorreiter: Noch vor seiner ersten Partie wird Kompany für ein Novum sorgen, als erster dunkelhäutiger Trainer des FC Bayern – und der Bundesliga.
W wie Weiterentwicklung: Talente aufbauen kann Kompany. Nathan Tella (Bayer Leverkusen) und Ian Maatsen (Borussia Dortmund) waren unter ihm Leistungsträger in Burnley. Tella erreichte mit der Werkself das Finale der Europa League, Maatsen steht mit dem BVB im Endspiel der Champions League.
X wie X-Faktor: Gleich mehrere Male behaupteten sich Kompanys Teams in kritischen Momenten, den dramatischen Premier-League-Titelrennen 2012, 2014 und 2016. Außerdem erreichte der Innenverteidiger mit Belgien 2018 erstmals ein EM-Halbfinale und Platz 3.
Y wie be Yourself: Trotz der Vorliebe für Ballbesitz und Dominanz will Kompany nicht als Pep-Klon gesehen werden, sondern "Tore schießen, egal wie. Es können auch Kontertore sein."
Z wie Zufall: 2008 unterschrieb Kompany bei Manchester City. Seinen letzten Bundesligaeinsatz für den HSV feierte Kompany ausgerechnet in der Allianz Arena.