AZ-Übersicht: So läuft die Zuschauer-Rückkehr in Bayern

München - Oliver Kahn hatte seine Forderung klar formuliert, am Dienstag erhörte ihn dann die bayerische Regierung um Ministerpräsident Markus Söder (CSU): Der FC Bayern darf wieder vor bis zu 10.000 Zuschauern in der Allianz Arena spielen, das Kabinett beschloss damit bis auf Weiteres das Ende der Geisterspiele. Die Regelung gilt auch für andere Profiligen.
Der Freistaat wagt sich damit in der heiß diskutierten Zuschauerfrage vor dem Hintergrund hoher Corona-Zahlen überraschend weit vor. Die Länderchefs hatten sich am Montag darauf verständigt, dass die Staats- und Senatskanzleien bis zum 9. Februar eine einheitliche Regelung für überregionale Großveranstaltungen vereinbaren sollen.
Kahn forderte: "Müssen vernünftige Lösungen finden - auch für den Sport"
Söder hatte allerdings schon zuvor angekündigt, dass er notfalls einen Alleingang Bayerns wagen würde. Auch Kahn wurde deutlich. "Wir müssen vernünftige Lösungen für alle Lebensbereiche finden, also auch für den Sport", sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern. So kommt es jetzt.
Fußball: Neben der Personenobergrenze von 10.000 gelten für die Allianz Arena und das Grünwalder Stadion weitere Einschränkungen: Es dürfen maximal 25 Prozent der Kapazitäten genutzt werden, die Fans müssen geimpft oder genesen und zusätzlich getestet sein (oder geboostert) sowie eine FFP2-Maske tragen. Dazu gilt ein Alkoholverbot.
Beim FC Bayern können Klubmitglieder ab Freitag (28. Januar) auf der Vereins-Homepage Tickets für die Partie gegen RB Leipzig am 5. Februar (18.30 Uhr) erwerben.
Beim TSV 1860 dürfen ab dem nächsten Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig (6. Februar, 13 Uhr) somit 3.750 Zuschauer ins Grünwalder Stadion. Die etwa 12.000 Dauerkarteninhaber werden dabei bevorzugt behandelt, bevor Vereinsmitglieder ohne Dauerkarten an die Reihe kommen.
"Unser Hygienekonzept wurde kurzfristig und intensiv nachgeschärft sowie in einigen Punkten weiterentwickelt", erklärte Geschäftsführer Günther Gorenzel der AZ: "Daher freuen wir uns, zum Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig wieder das Faustpfand des TSV 1860 München, die Fans, im Stadion begrüßen zu dürfen."
Für die Bayern-Basketballer kommt die Fan-Rückkehr zur rechten Zeit
Basketball: Auch die Basketballer des FC Bayern dürfen nun zumindest wieder vor 1.625 Fans spielen. Das Timing für die Zuschauerrückkehr könnte vor dem am Freitagabend anstehenden Eurolegueduell mit Alba Berlin nicht besser sein. Der FCBB kontaktiert zunächst seine Dauerkarteninhaber per E-Mail und gibt diesen bis Donnerstag, (13 Uhr) die Möglichkeit, sich für das Alba-Spiel einzubuchen. Die möglichen Resttickets gehen anschließend in den freien Verkauf.
Eishockey: Fürs Münchner Eishockey kommt der Beschluss des bayerischen Parlaments knapp zu spät, denn das nächste Heimspiel des EHC Red Bull München gegen die Nürnberg Ice Tigers fand bereits am Dienstagabend im Olympia-Eissportzentrum statt. Auch wie viele der 5.533 Plätze in der Arena in Zukunft bei der 25-Prozent-Regel belegt werden dürfen, ist noch nicht klar. Hier wartet der EHC noch auf eine offizielle Zahl des Münchner Gesundheitsamtes. Sicher ist derzeit nur, dass bei der Ticketvergabe die Dauerkarten-Inhaber wie gewohnt bevorzugt werden.