Kolumne

AZ-Kolumne von Jean-Marie Pfaff: Der FC Bayern hat die Mannschaft verstärkt

Diesen Sommer hat der FC Bayern viel Geld für Transfers ausgegeben. Die neuen Spieler müssen sich in der Mannschaft und in München noch einleben, meint AZ-Kolumnist Jean-Marie Pfaff.
Jean-Marie Pfaff |
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Der bis dato teuerste Bundesliga-Einkauf aller Zeiten: Bayerns Harry Kane (re.).
Der bis dato teuerste Bundesliga-Einkauf aller Zeiten: Bayerns Harry Kane (re.). © Axel Heimken/dpa

München – Ob der FC Bayern personell nun gerüstet ist für eine erfolgreiche und auch möglichst titelreiche Saison – national und international? In den vergangenen Monaten haben die Münchner Verantwortlichen an den Schrauben gedreht und die Mannschaft verstärkt.

Und das haben sie sich richtig was kosten lassen. Auch ohne den in letzter Minute geplatzten Transfers von Fulhams Joao Palhinha hat der FC Bayern rund 150 Millionen Euro in diesem Sommer für neue Spieler ausgegeben – so etwas gab es noch nie.

Glaubt noch an das Wunder gegen Manchester City: Bayern-Legende und AZ-Kolumnist Jean-Marie Pfaff.
Glaubt noch an das Wunder gegen Manchester City: Bayern-Legende und AZ-Kolumnist Jean-Marie Pfaff. © imago

Harry Kane überzeugt beim FC Bayern auf ganzer Linie

Über allem schwebt in diesem Sommer natürlich der Transfer von Harry Kane. Ich finde, die Mühen haben sich gelohnt, die Verpflichtung des englischen Superstars sorgt nicht nur für einen Hype bei den Fans – Kane ist zu 100 Prozent die erhoffte Verstärkung. Bereits in den ersten beiden Spielen hat er seine Klasse gezeigt und sich mit drei Toren bestens eingefügt ins Spiel der Bayern.

Aber nicht nur auf dem Platz, auch in der Kabine und im öffentlichen Auftreten ist der 30-jährige Angreifer eine Bereicherung. Besonders beeindruckend finde ich, dass Kane vom ersten Tag an eine Anführermentalität ausstrahlt, und das, obwohl er sich ja eigentlich auch erst einmal an sein neues Umfeld gewöhnen musste und noch muss.

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Abwehrspieler Min-Jae Kim mit Ruhe und Souveränität auf dem Platz

Als einen ebenfalls sehr gelungenen Transfer sehe ich die Verpflichtung von Min-Jae Kim. Der Abwehrspieler strahlt auf dem Platz Ruhe und Souveränität aus.

Aktuell gibt es noch ein paar Wackler in seinem Spiel, aber das ist zu diesem Zeitpunkt in der Saison völlig normal. Auch Kim muss sich erst einmal an die Bundesliga gewöhnen.

Vielversprechende Ansätze, aber noch ein paar Wackler: Bayerns neuer Abwehrspieler Kim Min-jae.
Vielversprechende Ansätze, aber noch ein paar Wackler: Bayerns neuer Abwehrspieler Kim Min-jae. © Augenklick/Marcel Engelbrecht

Manuel Neuers Nachfolger Daniel Peretz blickt beim FC Bayern in eine goldene Zukunft

Mit Daniel Peretz hat der FC Bayern auf der Torhüterposition in die Zukunft investiert. Hinter Manuel Neuer und Sven Ulreich kann sich der Israeli in Ruhe beim Rekordmeister eingewöhnen, sich aber auch im täglichen Training weiter verbessern. Es wird spannend zu beobachten, wie schnell sich Peretz beim FC Bayern weiterentwickelt.

Nicht wenige prophezeien ihm eine goldene Zukunft und sehen ihn bereits als Neuers Nachfolger, wenn der eines Tages seine Karriere beendet. Ich würde da erst einmal etwas abwarten, Peretz ist noch jung, er wird von Neuer und Ulreich lernen und es ist ja auch so: Als Spieler beim FC Bayern musst du mit Druck umgehen können und diese Mia-san-Mia-Siegermentalität erst einmal verinnerlichen.

Daniel Peretz könnte eines Tages Manuel Neuer beerben.
Daniel Peretz könnte eines Tages Manuel Neuer beerben. © IMAGO/FC BAYERN MUENCHEN (www.imago-images.de)

Stanisic wird verliehen - mit Laimer und Guerreiro sind Mittelfeld und Abwehr gesichert

Konrad Laimer und Raphael Guerreiro fügen sich perfekt ins Münchner System ein. Alle haben bei ihren vorherigen Stationen nachgewiesen, dass sie auf einem hohen Niveau spielen können. Sie müssen sich nun in München zurechtfinden, denn es ist immer noch ein anderes Niveau, das an der Säbener Straße gefordert wird.

Auf der Seite der Abgänge stehen mit Yann Sommer und Benjamin Pavard zwei Stützen der letzten Saison. Sommers Wechsel kann ich nachvollziehen, denn er muss regelmäßiger spielen, um seine EM-Teilnahme nicht zu gefährden. In München wäre das für ihn nicht möglich gewesen, da drohte die Bank, wenn Neuer zurückkommt.

Trugen ihren Teil zur Meisterschaft des FC Bayern bei und gingen gemeinsam zu Inter Mailand: Benjamin Pavard (li.) und Yann Sommer.
Trugen ihren Teil zur Meisterschaft des FC Bayern bei und gingen gemeinsam zu Inter Mailand: Benjamin Pavard (li.) und Yann Sommer. © IMAGO / Lackovic

Pavard wollte unbedingt in der Innenverteidigung spielen, da bietet ihm Inter jetzt die Möglichkeit dazu. In diesem Zusammenhang verwundert mich dann etwas die Leihe von Josip Stanisic nach Leverkusen. Er wäre eine gute Alternative für die rechte Abwehrseite gewesen.

Euer Jean-Marie


Der 69-Jährige ist einer der besten Torhüter der Geschichte. Er war belgischer Nationaltorwart (64 Einsätze) und stand beim FC Bayern zwischen 1982 und 1988 insgesamt 156 Mal zwischen den Pfosten. Pfaff war Vizeeuropameister 1980, WM-Vierter 1986, zudem drei Mal deutscher Meister und zwei Mal Pokalsieger. 1987 war er Welttorhüter. Für die AZ ist er nun als Kolumnist tätig.

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2 Kommentare
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  • Bayernfan69 am 04.09.2023 13:07 Uhr / Bewertung:

    Es wäre Spitze, wenn Kane mehr Vorlagen von irgendwelchen Außenspielern
    bekommen würde. Weniger Rückpässe zum Torwart und weniger Quergespiele
    würde mir auch gefallen.

  • Südstern7 am 02.09.2023 01:24 Uhr / Bewertung:

    Perfekt wie es Jean-Marie analysiert. Jetzt muss es in der Realität, im Spielbetrieb, nur genauso umgesetzt werden. Wenn da nicht ... die latente Lustlosigkeit von Gnabry und Sané wären, die Glasknochen von Coman, der Formverlust von Goretzka, die Suche nach der idealen Position bei Kimmich, die Leichtsinnsfehler bei Upamecano und die Aufbauschwäche bei Kim, der fast jeden Ball zum Gegner spielt. Vom Papier her sind wir Spitze - der Alltag wird zeigen, ob die Einschätzungen zutreffen.
    Auf gehts! Gladbach wird die erste Ortsbestimmung.

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