AZ-Check zum Viertelfinale: Nur ein Topteam Europas spielt in der Liga des FC Bayern
München - Das gab es so noch nie: Erstmals in der Historie der Champions League haben es vier deutsche Trainer mit ihren Klubs ins Viertelfinale geschafft. Hansi Flick (FC Bayern), Edin Terzic (Dortmund), Jürgen Klopp (Liverpool) und Thomas Tuchel (Chelsea) - das sind die glorreichen Vier, die noch Chancen auf den Henkelpott haben. "Wir waren letztes Jahr schon drei deutsche Trainer im Halbfinale", sagte Tuchel nach dem 2:0-Sieg seiner Blues gegen Atlético Madrid im Achtelfinal-Rückspiel. Damals waren es außer ihm als Coach von Paris St.-Germain noch Flick und RB Leipzigs Julian Nagelsmann. Dass die Erfolgsserie deutscher Coaches nun ihre Fortsetzung findet, freute Tuchel ungemein.

Vier deutsche Top-Trainer mit ihren Teams im Champions-League-Viertelfinale
Er hoffte sogar, "dass das noch ein bisschen weitergeht". Bei der Auslosung der Viertel-und Halbfinals an diesem Freitag (12 Uhr/Sky, DAZN und im AZ-Liveticker) könnten die deutschen Erfolgstrainer gar gegeneinander gelost werden. Warum Fußballlehrer aus Deutschland aktuell international für Aufsehen sorgen, konnte Tuchel nicht erklären: "Ich kenne das Geheimnis auch nicht, aber es ist schön, dass es so ist und noch schöner, dass ich ein Teil davon bin."
So ist es! Doch welcher Coach hat in der Runde der besten acht Mannschaften die größten Aussichten auf den Titel? Die AZ macht den Check. Die Topfavoriten: "Manchester City ist der stärkste Konkurrent der Bayern im Kampf um die Krone Europas", sagte Sky-Experte Lothar Matthäus: "Die beiden schätze ich zurzeit als die stärksten Teams in Europa ein." Während die Münchner seit 19 Königsklassen-Partien unbesiegt sind (18 Siege), führt ManCity souverän die englische Premier League an. Im Achtelfinale hatte Mönchengladbach keine Chance gegen das Team von Pep Guardiola.
Bayern-Trainer Flick: "Die Besten der Besten spielen gegeneinander"
Der City-Coach gibt sich dennoch passiv. "Wenn ich Bayern München sehe, denke ich nicht, dass wir die Favoriten sind", sagte Guardiola, der mit den Engländern noch nie das Halbfinale erreicht hat. Bayern-Trainer Flick nimmt die Favoritenrolle hingegen selbstbewusst an. "Es sind noch acht Mannschaften dabei, die Besten der Besten spielen gegeneinander. Das ist genau das, wo wir hinwollen und wo wir uns wohlfühlen", erklärte er: "Jetzt ist wichtig, dass wir einen guten Gegner bekommen und dann zwei Top-Spiele abliefern. Die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, ist schon so, wie ich mir das vorstelle."
Die zweite Reihe: Auf dem Weg zum Titelgewinn in der vergangenen Saison räumte Bayern im Achtelfinale zunächst souverän den FC Chelsea aus dem Weg, im Endspiel wurde dann Paris Saint-Germain besiegt. Beide Kontrahenten, PSG und Chelsea, sind in dieser Saison stärker als im Vorjahr. Paris setzte sich in der Runde der letzten 16 klar gegen den FC Barcelona durch (4:1, 1:1), die Finalpleite gegen Bayern gilt als zusätzliche Motivationsspritze für die Mannschaft um Neymar und Kylian Mbappé.
Mit Real Madrid und FC Liverpool sind routinierte Teams Mitfavoriten
Und Chelsea hat unter dem neuen Coach Tuchel überhaupt noch nicht verloren. Im Achtelfinale gab es zwei Siege gegen Atlético (1:0 und 2:0). Mit Real Madrid und dem FC Liverpool zählen zwei extrem routinierte Teams zu den weiteren Mitfavoriten. Real eliminierte Atalanta Bergamo (1:0/3:1) ohne Glanz, Liverpool warf RB Leipzig verdient aus dem Wettbewerb (2:0/2:0). Obwohl beide nicht auf Toplevel spielen, bleiben Real und Liverpool gefährliche Gegner.
Die Außenseiter: Dass der FC Porto einen Favoriten besiegen kann, musste Juventus Turin im Achtelfinale spüren. Die Star-Truppe um Cristiano Ronaldo verabschiedete sich - und zwar verdient (1:2/3:2 n.V.). Dennoch: Die Portugiesen sind der krasse Außenseiter im Viertelfinale. Und was ist eigentlich mit Borussia Dortmund? Nach dem knappen Weiterkommen gegen Sevilla (3:2/2:2) braucht der BVB Losglück - und Erling Haaland in Bestform. Mit zehn Toren führt der Stürmer die Königsklassen-Schützenliste an. Haaland in zwei Spielen gegen Robert Lewandowski - das hätte was.