Auswärtstore nicht mehr entscheidend: Uefa mit massiver Regeländerung im Europacup
München -Die Uefa hat für die kommende Europapokalsaison eine wichtige Änderung des Regelwerks bekanntgegeben. Der Verband kündigte am Donnerstag an, die sogenannte Auswärtstor-Regel in der kommenden Spielzeit in allen europäischen Klubwettbewerben zu kippen.
Künftig sind in Entscheidungsspielen bei Torgleichheit nicht mehr die erzielten Auswärtstreffer über ein Weiterkommen ausschlaggebend, schreibt die Uefa. Damit zählen in der kommenden Saison in der Champions League und Europa League nicht mehr die "Auswärtstore doppelt", wie die Regel oft vereinfacht zusammengefasst wurde.
Uefa kippt Auswärtstorregel
Statt durch diese Regelung wird das Weiterkommen bei Torgleichheit nach Hin- und Rückspiel durch eine Verlängerung und gegebenenfalls – bei weiterer Torgleichheit – per Elfmeterschießen entschieden.
In der vergangenen Saison hätte der FC Bayern bereits von der geplanten Regeländerung profitiert. Im Viertelfinale der Champions League schieden die Bayern aus, da sie in der Allianz Arena gegen PSG 2:3 verloren und Auswärts bei Paris Saint Germain "nur" 1:0 gewinnen konnten. Nach der neuen Regel wäre der Rekordmeister zumindest in eine Verlängerung gekommen.
Die bis heute gültige Auswärtstor-Regel wurde im Jahr 1965 eingeführt und sollte ursprünglich für mehr Chancengleichheit im Fußball sorgen, wie der "Kicker" schreibt. Da früher Auswärtsspiele oft mit großen Reisestrapazen verbunden waren und es weder normierte Bälle oder Spielfelder gab, hatten Heimmannschaften oftmals einen enormen Vorteil. Diese Regel sollte den Vorteil minimieren.
Heute ist bei Heimspielen vor allem die heimische Fankulisse ein Vorteil – nun, da nach eineinhalb Jahren Geisterspielen (mit Auswärtstor-Regel) endlich wieder Fans ins Stadion dürfen, scheint der Zeitpunkt für die Regeländerung der Uefa mindestens ein bisschen kurios.