Aus der Kaserne zum FC Bayern: Min-jae Kim wäre gleich eine doppelte Verstärkung
München - Wie stellt sich der FC Bayern personell für die kommende Saison auf? Nach einer eher ernüchternden Spielzeit, an deren Ende erneut lediglich die Meisterschaft stand, steht in diesem Sommer ein Umbruch bevor. Neben einem Neuner auf Top-Niveau hält der Transfer-Ausschuss um die zurückgekehrten Bosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge auch nach einem defensiven Mittelfeldspieler Ausschau.
Doch auch in der Innenverteidigung wird sich etwas tun. Benjamin Pavard und Lucas Hernández wollen ihre 2024 auslaufenden Verträge nicht verlängern und den Verein in diesem Sommer verlassen. Mit Tarek Buchmann wurde zuletzt bereits ein hochveranlagtes Abwehr-Juwel mit einem Profivertrag ausgestattet. Um einen externen Neuzugang auf internationalem Niveau werden die Münchner bei den möglichen Abgängen aber dennoch nicht herumkommen.
Wird Min-jae Kim der erste asiatische Top-Star beim FC Bayern?
Auf der Suche nach Ersatz sind die Bayern in Italien fündig geworden. Laut übereinstimmenden Medienberichten steht Min-jae Kim vor einem Wechsel zum deutschen Rekordmeister. Der 26-Jährige hat Neapel in der vergangenen Saison als Abwehrchef zur ersten Meisterschaft seit 30 Jahren geführt und wurde als bester Innenverteidiger der Serie A ausgezeichnet. In seinem Vertrag ist eine Ausstiegsklausel verankert, die sich auf 50 bis 60 Millionen Euro belaufen soll. Ein mittlerweile fast schon erschwinglicher Preis.

Für die Bayern würde die Verpflichtung des Südkoreaners ein Novum bedeuten. In der Vergangenheit setzten die Münchner hauptsächlich auf Spieler aus Europa, seltener auch auf welche aus Südamerika. Mit Kim könnte erstmals ein asiatischer Spieler für viel Geld zum deutschen Rekordmeister gelotst werden.
Bislang haben kaum Asiaten beim FC Bayern gespielt
In den vergangenen Jahren ging es für Spieler aus Fernost vornehmlich in die englische Premier League, die in Asien extrem populär ist. Die Bayern machten derweil nur wenige Erfahrungen mit asiatischen Spielern. 2011 wurde der Japaner Takashi Usami verpflichtet, dem ein Durchbruch in der Bundesliga aber verwehrt blieb.

Besser lief es für Woo-yeong Jeong, der im Winter 2018 zum Campus wechselte und mit der 2. Mannschaft die Drittliga-Meisterschaft feierte. Doch auch der Südkoreaner konnte sich bei den Profis nicht durchsetzen, mittlerweile spielt der 23-Jährige erfolgreich für den SC Freiburg.

So tickt Bayerns Wunschspieler Min-jae Kim
Noch wesentlich vielversprechender wäre eine Verpflichtung von Kim. Der 26-Jährige ist einer der Shootingstars unter den Innenverteidigern in Europas Top-Ligen. Erst im vergangenen Jahr wechselte er für rund 20 Millionen Euro von Fenerbahce nach Neapel, wo er sich ohne jegliche Anpassungsschwierigkeiten als Abwehrchef etablierte.
Der Innenverteidiger besticht durch enorme Zweikampfstärke, gute Technik und einen sauberen Spielaufbau. Zudem gilt er als bodenständig, wissbegierig und äußerst ehrgeizig. Positive Charaktereigenschaften, die vielen Spielern aus Asien nachgesagt werden.
Min-jae Kim leistet aktuell die Grundausbildung beim Militär ab
Dass Kim derzeit schon mit dem Kopf bei einem etwaigen neuen Arbeitgeber ist, ist allerdings fraglich. Laut einem Bericht der "Bild" leistet er in diesem Sommer einige Wochen seiner Grundausbildung beim Militär ab. Diese ist in Südkorea für jeden männlichen Bürger für 18 bis 21 Monate verpflichtend. Fußballstars wie Kim oder dessen Landsmann Heung-min Son von Tottenham Hotspur, die ein Aushängeschild für das Land darstellen, können diese auf zwölf Wochen reduzieren. Einige davon leistet Kim also in diesem Sommer ab.
Min-jae Kim soll sich mit dem FC Bayern bereits einig sein
Allzu große Eile ist in Sachen Wechsel ohnehin noch nicht geboten. Kims Ausstiegsklausel soll erst ab Juli gültig sein. Mit den Bayern ist er sich laut übereinstimmenden Medienberichten bereits einig, in München soll er ein jährliches Netto-Gehalt in Höhe von rund zehn Millionen Euro verdienen. Grätscht kein anderer Top-Klub mehr dazwischen – auch Manchester United soll Interesse zeigen – ist ein Wechsel zum FC Bayern nur noch Formsache.
Darum würde Kim dem FC Bayern auch neben dem Platz weiterhelfen
Eine Verpflichtung des 26-Jährigen hätte für die Bayern übrigens auch noch einen angenehmen Nebeneffekt. Schon seit Jahren treiben die Verantwortlichen die Internationalisierung voran, neben dem nordamerikanischen steht insbesondere der asiatische Markt im Fokus. Passend dazu hat der deutsche Rekordmeister in der Sommer-Vorbereitung eine Marketingtour nach Japan geplant. Womöglich wird da in Min-jae Kim auch das neue asiatische Aushängeschild im Flieger sitzen.