Auch Franck Ribéry muss noch zittern
Vor den letzten WM-Qualifikationsspielen droht vielen Top-Nationen ein WM-Sommer ohne WM. Portugals Superstar Cristiano Ronaldo jammert schon vor einer möglichen Relegation: Bloß nicht Frankreich mit Franck Ribéry!
Die letzten Gruppenspiele der europäischen WM-Qualifikation gehen Dienstagabend über die Bühne. Die acht besten der neun Gruppenzweiten werden danach in die Playoff-Spiele (15./19. November, Auslosung am 21. Oktober) gehen, einige werden die WM vom Fernseher aus verfolgen, so wie zum Beispiel die Polen um Robert Lewandowski. Auch ein paar anderen Super-Stars droht das Aus.
Zlatan Ibrahimovic: Er ist nicht dabei, und dennoch dreht sich vor dem Heimspiel gegen das DFB-Team (20.45 Uhr/ZDF) alles um ihn. Am Freitag hatte sich das Schlitzohr gegen Österreich (Schweden gewann 2:1 dank eines späten Treffers von Ibrahimovic) in der Nachspielzeit noch seine zweite Gelbe Karte abgeholt, um in den Playoff-Spielen dabei sein zu können. Kollege Pontus Wernbloom: „Das ist eine Schwächung, aber wir werden ohne ihn auch nicht 15:0 verlieren." Mit Blick auf das 4:4 im Hinspiel meint Ibrahimovic: „Was auch immer damals passiert ist, für uns war es schlecht. Wir schwebten. Nach dem Spiel fühlten wir uns, als wären wir schon bei der WM. Das war ein Fehler. Wir wähnten uns stärker als wir sind. Die nächsten beiden Spiele waren schlecht. Wir hätten besser gegen Deutschland verloren und gegen Irland und Österreich gewonnen.“
Franck Ribéry: Den Gruppensieg dürften die Kicker um Weltfußballer Ribéry abgeschrieben haben. Drei Punkte liegt Frankreich vor dem Spiel gegen Finnland hinter Spanien und stellt sich schon auf Playoffs ein. „Eine WM ohne Frankreich wäre fürchterlich", sagt Verteidiger Éric Abidal. 1994 hatte Frankreich zuletzt die WM-Endrunde verpasst. Laut einer Umfrage haben 82 Prozent der Bevölkerung eine „schlechte Meinung" über die Equipe Tricolore. Eine Endrunde ohne den Weltmeister von 1998 ist mit Blick auf die Playoffs durchaus möglich: Aufgrund der Fifa-Rangliste droht Frankreich ein starker Gegner, da sie wohl nicht zu den vier gesetzten Teams gehören. Ein Protest ist geplant, ein Erfolg unwahrscheinlich.
Cristiano Ronaldo: Auch bei den Portugiesen geht nach dem peinlichen 1:1 gegen Isreal die Angst um. Mit drei Zählern Rückstand hinter Russland, das in Aserbaidschan nur einen Punkt zum Gruppensieg braucht, droht die Relegation, für die man sich gegen Luxemburg warmschießen will. Superstar Ronaldo jammert derweil: „Frankreich ist das einzige Team, auf das ich nicht treffen will. Es ist das stärkste, vor allem aber sind zu viele Interessen im Spiel. Mehr will ich nicht sagen, denn ich könnte bestraft werden.” Er spielt auf die WM-Quali 2010 an, als Frankreich sich durch ein Skandal-Tor qualifizierte, nachdem Thierry Henry den Ball vor dem 1:1 gegen Irland mit der Hand gespielt hatte.
Wayne Rooney: Ein Sieg im letzten Heimspiel, und alles ist gut – wenn’s denn so einfach wäre! Vor der finalen Partie gegen Polen erinnerte Nationaltrainer Roy Hodgson an 1973, als England die WM verpasste – gegen Polen. „Ich glaube nicht, dass dies eintreten wird. Wir müssen doch einfach nur gewinnen, dann fahren wir nach Brasilien und sehen ein englisches Team, das wie Deutschland in den vergangenen Jahren stärker und stärker wird." Na dann.
Andres Iniesta: Ein Punkt im Heimspiel gegen Georgien reicht Weltmeister Spanien zum Gruppensieg vor Frankreich. Eigentlich wenig Gefahr – aber man weiß ja nie...