Arjen Robben und Robert Lewandowski sollen den FC Bayern zum Triple führen

Robert Lewandowski und Arjen Robben stehen mit ihrem Ehrgeiz für diese Bayern, die große Ziele haben. „Wir wissen, was wir wollen!“ – den Henkel-Pokal.
von  Patrick Strasser
Arjen Robben und Robert Lewandowski treten als Mahner auf.
Arjen Robben und Robert Lewandowski treten als Mahner auf. © dpa

München/London - Am Ende war es den Bayern ziemlich unangenehm. Wieder ein 5:1 gegen den FC Arsenal, ein 10:2 über 180 Minuten gegen die Nordlondoner im Champions-League-Achtelfinale.

Das Rückspiel war jedoch erst nach 55 Minuten gekippt – nach der Notbremse und daraus resultierendem Platzverweis für Arsenals Abwehrchef Laurent Koscielny und dem vom Robert Lewandowski zum 1:1 verwandelten Elfmeter. Game over.

Aber nicht: Schwamm drüber. Die Bayern anno 2017 sind super-selbstkritisch. Mats Hummels sprach davon, man sei "pomadig und träge" gewesen, habe "ein bisschen den Verwaltungsmodus drin" gehabt. Hummels’ Fazit: "Ich habe noch nie ein 5:1 erlebt, bei dem mehr als die Hälfte des Spiels klar der anderen Mannschaft gehörte." So weit, so irrational. Fußball eben.

Doch woher kam die Trägheit? War man sich doch zu sicher? Schon. Auffällig war, dass nur zwei Spieler schon in der ersten Halbzeit den unbedingten Willen zeigten, sich nach Walcotts Treffer zum 0:1 (20.) gegen die drohende Niederlage und eine mögliche Katastrophe zu stemmen: Torjäger Lewandowski und Arjen Robben. Der eine will diesen Pott unbedingt zum ersten Mal gewinnen, nachdem er 2013 im Finale von Wembley mit Borussia Dortmund gescheitert war – an Robben und seinen Bayern.

Fans feiern Robben

"Der Arjen hat’s gemacht", schallte aus der Fankurve der Gäste am Dienstag durch das "Emirates" Stadion. Ein Klassiker, der den Siegtreffer des Holländers zum 2:1 gegen den BVB huldigt. Und dieser Robben, der seinen Vertrag um ein weiteres Jahr bis 2018 verlängert hat, weiß, dass er nur noch zwei Chancen auf einen erneuten Triumph in der Königsklasse hat. Und nun stehen die Bayern schon im Viertelfinale – also: take your chance!

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Die beiden Ehrgeizlinge treiben die Bayern aktuell an, niemand ist so Pott-geil wie das Duo "Robbandowski". Sie sorgten für den ersten Auswärtssieg in einem K.o-Spiel der Champions League seit Februar 2014 (damals auch bei Arsenal). Der eingewechselte Douglas Costa und zwei Mal Arturo Vidal – mit seinem ersten Doppelpack für Bayern – schraubten das Ergebnis gegen nun wehrlose Gastgeber auf 5:1.

Zum sechsten Mal in Folge steht Bayern im Viertelfinale – ein neuer Vereinsrekord. Zum sechsten Mal mit Robben. Einer, der nie aufgibt und vor allem: nie zufrieden ist. "Das Ende des Spiel war sehr gut", sagte der 33-Jährige in London, "bei zwei Mal 5:1 muss ich eigentlich meinen Mund schließen und darf nicht kritisch sein. Aber das war eine Lehrstunde fürs Viertelfinale – denn so eine erste Halbzeit darf man nicht spielen, das war nicht gut."

Nur der Pott zählt

In diesen Momenten klingt Robben wie Dauer-Mahner Matthias Sammer, der letzten Juli als Sportdirektor aufgehört hatte. Gut für die Mannschaft: Die Kritik kommt nun aus den eigenen Reihen. 126 Pflichtspieltore hat Robben nun seit 2009 für den FC Bayern erzielt, nur Giovane Elber traf häufiger (140). Lewandowski zog mit seinem 22. Champions-League-Tor als Roter mit Elber gleich. Vor ihm lediglich Robben und Mario Gomez (beide 23) sowie Thomas Müller (39).

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Persönliche Erfolgsquoten interessieren die beiden wenig. Nur der Pott zählt. "Das Viertelfinale muss nicht das Ende sein. Wir wissen genau, was wir wollen", meinte Robben. Dann kam wieder der Sammer in ihm durch: "Lasst uns nicht zu euphorisch sein, lasst uns Schritt für Schritt weitergehen. Es kommen nur starke Teams. Das wird ein ganz schweres Ding."

Und Lewandowski (28), mit nun acht Toren in den letzten neun Königsklassen-Matches der Euro-Knipser, meinte: "Egal gegen wen – wir haben im Kopf, dass wir in die nächste Runde wollen. Auch wenn es jetzt keine einfachen Spiele mehr gibt. Wenn wir unseren Fußball zeigen, können wir es schaffen."

Der Triple-Traum, das Revival von 2013 lebt. Wir können die Champions League gewinnen, aber das hängt immer von Kleinigkeiten ab", meinte Trainer Carlo Ancelotti. Und von der Top-Form von Robben und Lewandowski.

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