Alonso vs. Kimmich: Das Generationenduell

Joshua Kimmich, 21, gilt beim FC Bayern als Nachfolger von Xabi Alonso, 35. Der Spanier ist sich sicher: "Josh hat eine große Zukunft im Klub für viele, viele Jahre." Der schwärmt von seinem Lehrmeister.
Maximilian Koch |
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Gegenwart und Zukunft im Mittelfeld der Bayern? Alonso (links) verlässt für Kimmich den Platz.
sampics/Augenklick Gegenwart und Zukunft im Mittelfeld der Bayern? Alonso (links) verlässt für Kimmich den Platz.

Doha - Auf der Ersatzbank zu sitzen, kann wunderschön sein. Das meint Joshua Kimmich wirklich ernst. Wenn der Youngster des FC Bayern seinem Kollegen Xabi Alonso von außen zusehe, dann sei das "das einzig Gute" an dieser eigentlich unbefriedigenden Situation, sagt Kimmich am Freitag in Doha.

Und seine weiteren Ausführungen vermitteln einen Eindruck, wie gut er das tatsächlich findet, wie er es genießt. Alonsos "überragende Diagonalbälle", sein "super Timing", sein "super Gespür für das Spiel" - Kimmich schwärmt wie ein Fan vom 35-jährigen Spielmacher der Bayern.

Am meisten beeindrucke ihn Alonsos Verhalten nach Fehlern, sagt Kimmich: "Er kann das sofort abhaken und spielt gleich wieder einen Risikopass. Da kann man sich was abschauen."

Lewandowski teilt gegen Guardiola aus

Alonso und Kimmich - Gegenwart und Zukunft im Mittelfeld der Bayern?

Wenn man dem Spanier so zuhört, wie respektvoll er über seinen 21-jährigen Mitspieler spricht, kann man nur annehmen, dass Alonso in Kimmich seinen Nachfolger sieht. "Er spielt sehr gut in jeder Position, er ist fantastisch", sagt Alonso auf AZ-Nachfrage. "Josh hat eine große Zukunft im Klub für viele, viele Jahre. Ganz sicher."

Ein großes Lob von einem Weltstar, der alles gewonnen und viele Talente gesehen hat. Talente, die es dann nicht geschafft haben. Doch Kimmich ist anders, das haben die letzten anderthalb Jahre gezeigt.

Seit seinem Wechsel nach München im Sommer 2015, als manch einer an seinem Erfolg zweifelte (Kimmich: "Das hat mich besonders motiviert!"), hat sich der Allrounder zum Topspieler entwickelt, zum Nationalspieler, zum akzeptierten Star innerhalb des bayerischen Dreamteams.

Besonders gefördert von Pep Guardiola, der väterliche Gefühle ("Er ist fast mein Sohn") für Kimmich entwickelte. "Akzeptanz", erklärt Peps Liebling nun, "bekommst du nicht, weil du ein cooler Typ bist". Das ist Kimmich zwar ohne Frage, schlagfertig, selbstbewusst.

Aber es komme eben auf andere Dinge an, um die Kollegen hinter sich zu bringen: "Du musst deine Leistung bringen. Ich habe mich immer voll reingehauen und nie daran gedacht, welcher Spieler da gerade vor mir steht." Mut und Flexibilität, das sind Kimmichs große Stärken.

Neben seiner technischen Klasse und seiner Übersicht. Im Nationalteam gibt er den Rechtsverteidiger, bei den Bayern kommt er meist im zentralen Mittelfeld zum Einsatz. "Das", sagt er, "bleibt meine Lieblingsposition."

Alonso fordert Geduld für Sanches

Doch noch ist Alonso dort gesetzt, vielleicht sogar über das Saisonende hinaus. "Ich mache das von meinem Gefühl abhängig", sagt der Spanier, dessen Vertrag ausläuft. "Meinem Körper und meinem Kopf geht es noch gut."

Und natürlich spielt auch der Wohlfühlfaktor eine Rolle. "Wir fühlen uns sehr gut", sagt er. Die Stadt, die Schule seiner drei Kinder, alles sei in Ordnung.

Bei den Bayern herrscht allerdings noch Uneinigkeit, ob man dem Routinier ein neues Arbeitspapier anbieten soll. Schließlich hat man einen weiteren möglichen Nachfolgekandidaten, einen sehr teuren (Ablöse mindestens 35 Millionen) zudem, erst im Sommer verpflichtet: Renato Sanches.

Doch der Portugiese (19) erfüllt die Erwartungen bislang nicht, bei 15 Einsätzen gelang dem Europameister noch keine einzige Torbeteiligung. Warum tut sich Sanches, der am Freitag wegen einer Erkältung im Training fehlte, so schwer?

Alonso bittet um Geduld mit dem Juwel, als ihn die AZ mit dieser Frage konfrontiert. "Er ist noch jung, er muss lernen. Aber Renato wird noch zeigen, was er kann. Er wird ein wichtiger Spieler für den Verein sein."

Vielleicht kann Sanches von Joshua Kimmich lernen, wie man das schafft.

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