Alonso: "Mit Bayern kämpft man um jeden Titel"
München - Enstpannt und im lockeren Outfit schlenderte Xabi Alonso durch die Erlebniswelt des FC Bayern. "Bayerns Fußball-Historie ist groß, auf der ganzen Welt", sagte der sichtlich beeindruckte Neuzugang von Real Madrid, der innerhalb kürzester Zeit ganz wichtig für seinen neuen Arbeitgeber geworden ist.
Anschließend sprach er beim Pressetermin ausführlich über sein starkes Bayern-Debüt, den Wechsel von Real Madrid, seinen neuen Trainer und was er mit den Bayern noch alles gewinnen wolle. Alonso über...
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...seinen starken Einstand: Ich bin begeistert, wie alles läuft, wie ich mich im Team und im Klub eingefunden habe. Es ist immer einfacher, sich in bereits bestehende Strukturen einzufügen. Bayern ist ein Verein mit Sieger-Gen, da fällt das umso leichter.
...die Gründe seines Wechsels zu den Bayern: Fakt ist: Ich wollte etwas Neues. Einen neuen Klub, ein neues Land, eine neue Erfahrung. Es war vielleicht meine letzte Chance, zu so einem Top-Klub zu wechseln. Es war eine schwere Entscheidung und hat Tage gedauert, bis ich mich dazu entschlossen habe. Es war einfach der richtige Moment, das hat jeder bei Real verstanden. Es lief auch nichts falsch bei Madrid.
...Bayern-Coach Pep Guardiola: Natürlich war er ein Grund für mich, nach München zu wechseln. Er ist ein sehr methodischer, analytischer Trainer, der immer neue Ideen hat. Ich habe bereits viel von ihm und seiner akribischen Art gelernt. Es ist nicht komisch, weil er beim FC Barcelona mein Konkurrent war. Er hat dort Geschichte geschrieben, ich bei Real. Und jetzt schreiben wir gemeinsam beim FC Bayern Geschichte.
...das Comeback seiner Konkurrenten: Ich freue mich auf Thiago und Basti. Sie sind wichtige Spieler, wir werden alle brauchen. Thiago spielt ohnehin auf einer anderen Position. Er hat eine tolle Ballkontrolle. Wir werden großartig zusammenspielen.
...die Chefrolle beim FC Bayern: Ich bin nicht der Leader, denn die waren vorher schon hier: ein Grundgerüst an deutschen Spielern. Neue Spieler müssen erst sehen, wie sie agieren, sich an ihnen orientieren. Natürlich will ich ein wichtiger Spieler werden. Ich spüre bereits, dass die Spieler mir vertrauen und wissen, was ich ihnen geben kann.
...den Vergleich von Bayern und Real: Der Spielansatz beide Teams unterscheidet sich: Beim FC Bayern werden die Chancen langsamer, durchdachter konstruiert. Real spielt schneller in die Spitze, mehr auf Attacke. Ich hoffe, dass es zu einem Aufeinandertreffen kommt.
...Arjen Robben: Er war für mich der beste Spieler der WM, spielt auf einem wahnsinnig hohem Level. Er ist ein Spieler, der nicht nur selbst den Unterschied ausmachen kann, sondern die Mannschaft antreibt, ihr Bestes zu geben. Ich bin froh, dass wir ihn haben.
... die Bundesliga: Das Spiel ist schneller, körperlicher. Die Bundesliga ähnelt eher der Premier League als der spanischen Liga. In Spanien ist das Spiel mehr von der Technik geprägt. Für spanische Spieler ist die Bundesliga attraktiver geworden. Früher gingen sie nach England, jetzt gehen sie auch nach Deutschland. Wir wissen: Die Türen sind offen für uns.
...das anstehende Aufeinandertreffen mit dem AS Rom in der Königsklasse: Man hat gesehen, dass sie letzte Saison einen Schritt nach vorne gemacht haben. Sie werden um die Meisterschaft mitspielen. Vor allem das Auswärtsspiel wird für uns ein entscheidendes Spiel. Wir wollen natürlich unsere Punkte holen und weiterkommen.
... seine Favoriten auf den Champions-League-Titel: Wenn man für Bayern spielt, kämpft man um jeden Titel. Wir wollen in der zweiten Saisonhälfte, wenn Titel vergeben werden, in Bestform sein. Real, Barca, Chelsea, es gibt viele Teams, die man auf der Rechnung haben muss, wie PSG. Letztes Jahr hatte ich mit Real gegen den BVB zwei knifflige Spiele.
...Spaniens Nationalelf: Wir kommen aus einer tollen, erfolgreichen jüngeren Vergangenheit. Es ist natürlich schwierig, das zu wiederholen, aber die nachrückenden Spieler sind großartig, sie spielen für wichtige Teams. Um die Zukunft der Nationalmannschaft mache ich mir keine Sorgen."
...seine neue Heimat München: Es ist eine großartige Stadt, ich fühle mich wohl. Auch über das Wetter kann ich mich momentan nicht beschweren (lacht). Mit der Sprache hakt es noch, es ist nicht die leichteste Sprache. Ich kann mich auf Englisch gut verständigen. Ich habe München schon öfter besucht, viele Restaurants und Museen gesehen. Aber es ist etwas anderes, hier zu leben. Wir kommen gut zurecht.