Alaba bleibt: Bayerns Botschaft an die Premier League

München - Franck Ribéry gab David Alaba noch einen Auftrag mit, ehe er lachend den Pressekonferenzraum an der Säbener Straße verließ: Der Österreicher solle nun doch bitte auch etwas für ihn tun, scherzte Ribéry, ein gutes Wort bei den Bayern-Bossen für eine Vertragsverlängerung einlegen.
Schließlich habe er Alaba ja auch geholfen bei dieser Entscheidung. "Ich rede oft mit ihm", verriet Ribéry, "ich habe ihm gesagt: Die Leute lieben dich hier. Ich will immer das Beste für ihn und seine Familie. Er ist wie mein kleiner Bruder."
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Und der kleine Bruder hörte auf den großen Ribéry: Am Freitag unterschrieb Alaba einen neuen Vertrag beim FC Bayern bis 2021, es sei eine "leichte Entscheidung" gewesen, sagte der 23-jährige Österreicher, der seit 2008 für die Bayern spielt. "München ist meine zweite Heimat geworden."
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Im Verein wurde die Vertragsverlängerung mit Begeisterung aufgenommen. "Es ist fantastisch, dass so ein Spieler sich langfristig bindet", sagte Sportvorstand Matthias Sammer: "Das gibt Sicherheit, Stabilität und Kontinuität."
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Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge meinte: "Er ist einer jener Spieler, die unserer Mannschaft heute ihr Gesicht geben. Seine Art zu spielen, aber auch sein Auftreten außerhalb des Platzes verkörpern den FC Bayern. Er wird auch in den kommenden Jahren einer der Eckpfeiler unserer Mannschaft sein."
Deutliches Signal des FC Bayern
Die Bayern zeigten mit dem Alaba-Deal einmal mehr Stärke und sendeten auch eine Botschaft an die reichen Klubs der Premier League, die sich ab dem Sommer über einen neuen Fernsehvertrag freuen dürfen, der ihnen in drei Jahren sagenhafte 6,5 Milliarden Euro einbringt.
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Doch wie schon bei Thomas Müller, Javi Martínez und Jérôme Boateng, die im Dezember ebenfalls bis 2021 verlängerten, streckten sich die Bayern bis an die Decke.
Unbedingt will man der Finanzkraft aus England entgegentreten. "Wir geben die Pace vor, wir bestimmen, was passiert", sagte Sammer kämpferisch: "Die können strampeln, wie sie wollen. Wir sind nicht die Langsamsten, wir haben gute Argumente."
Guardiola: "Er ist ein super Mensch"
In der Tat kann man bei Alaba davon ausgehen, dass nicht allein finanzielle Gründe für sein Bleiben entscheidend waren – wenngleich der Linksfuß dem Vernehmen nach nun zu den Topverdienern gehört.
"Wir wissen alle, was wir an Bayern haben", sagte er. In den kommenden Jahren habe man "noch viel vor". Sportlich, das weiß er natürlich, gibt es nirgendwo in Europa bessere Perspektiven als bei den Bayern.
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Auch nicht bei Manchester City, Pep Guardiolas künftigem Klub, der an Alaba interessiert gewesen sein soll. "David ist einer der besten Spieler dieser Mannschaft. Großes Kompliment für Bayern", sagte Guardiola am Freitag. "Er kann noch viele Jahre hier spielen. Er ist ein super Mensch, alle Spieler lieben ihn."
Was macht Manchester City?
Warme Worte Guardiolas, der zuletzt angekündigt hatte, keinen Bayern-Spieler abwerben zu wollen. Aber bleibt es auch dabei? Citys Sportdirektor Txiki Begiristain jedenfalls schloss in einem Interview mit "Sky Sport News HD" nichts aus.
"Ich kann nichts versprechen. Unser Ziel ist es immer, einen starken Kader zusammenzustellen. Wir arbeiten schon seit Monaten an der neuen Mannschaft und wer weiß, was alles kommt."
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Franck Ribéry, dessen Vertrag bis 2017 läuft, dürfte aber wohl nicht zu den City-Kandidaten gehören. Und selbst wenn: David Alaba würde einen Verkauf gar nicht zulassen: "Wir wollen ihn so lange hier haben, so lange er noch gehen kann."
Genau so hatte sich Ribéry das gewünscht.