!Adiós, Senor Guardiola!

Laut spanischen Medien ist die Entscheidung des Trainers gefallen: Er verlässt den FC Bayern – trotz eines Angebots von 20 Millionen Euro pro Jahr. Torhüter Manuel Neuer: "Ich bin selber gespannt".
von  Julian Buhl
Bald Ex-Münchner? Guardiola mit Frau Cristina auf der Wiesn.
Bald Ex-Münchner? Guardiola mit Frau Cristina auf der Wiesn. © firo/Augenklick

München - Pep Guardiola hatte keine Lust auf die weihnachtliche Ehrenrunde. Während seine Spieler mit roten Zipfelmützen und einem Transparent, auf dem "Danke für alles" geschrieben stand, über den Platz liefen, war der Trainer des FC Bayern unmittelbar nach dem Abpfiff des Pokalspiels gegen Darmstadt, das sein Team mit 1:0 gewonnen hatte, in den Katakomben verschwunden.

So verpasste der Spanier auch die Lasershow, bei deren Schlussbild am Ende ein "Mia san mia" auf dem Rasen aufleuchtete. Und damit auch den perfekten Moment, um den Anhängern des Vereins etwaige Liebesbekundungen zuzurufen.

"Mein Herz ist hier. Mein Herz schlägt rot", hatte zum Beispiel Bastian Schweinsteiger, der nun für Manchester United spielt, im Dezember 2010 mal an gleicher Stelle ins Stadionmikrofon gesagt und vor der Fankurve seine Vertragsverlängerung verkündet. Guardiola, dessen Arbeitspapier am Saisonende ausläuft und der seine beruflichen Pläne nach dem letzten Hinrundenspiel am Samstag in Hannover bekanntgeben möchte, sagte nichts.

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Fast schon fluchtartig hatte er den Innenraum nach Schlusspfiff verlassen. Zumindest auf der Pressekonferenz sprach er dann aber doch noch in ein Mikrofon. Guardiola sagte durchaus Sätze, die bei den sehnsüchtig auf Peps "Ja" wartenden Bayernfans sicher gut angekommen wären. Etwa: "Es ist eine große Ehre, Trainer dieser Spieler zu sein."

 

 

Die spanische Zeitung "Marca" und der englische "Mirror" vermeldeten dennoch am Mittwoch, dass Guardiola sich am Saisonende aus München verabschieden werde. Eine Bestätigung für die Information gab es jedoch nicht. Die "Sport Bild" berichtete, dass der Spanier seine Entscheidung bereits Karl-Heinz Rummenigge mitgeteilt hat. Der Vorstandsboss hatte bereits im November "eine Weihnachtsüberraschung – so oder so" angekündigt.

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"Guardiola verlangt die Rechnung", titelte nun die "Marca" und schreibt von einem "fundamentalen Bruch zwischen seiner Fußball-Philosophie und dem Vereins-Ethos". Deshalb gebe es für Guardiola auch kein Zurück mehr – trotz eines angeblichen Bayern-Angebots, das ihm ein Jahresgehalt von 20 Millionen Euro garantieren soll. "Ich vermute, dass Pep Bayern verlässt, weil Manchester City den Geldhahn weiter aufdreht", sagte Ex-Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld kürzlich dem "Blick": "Es gibt keinen Grund, im Dezember mit einer Entscheidung zu warten, da jetzt keine Titel vergeben werden."

"Egal, was er sagt. Wir bleiben alle zusammen bis zum Ende der Saison, müssen alles geben, was wir haben, und versuchen, alles zu gewinnen", erklärte Torjäger Robert Lewandowski. "Ich kann nicht in ihn reinschauen", sagte Nationaltorhüter Manuel Neuer: "Ich bin selber gespannt."

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Kapitän Philipp Lahm verriet, dass er seinen Wunschzettel für Weihnachten "noch schreiben und raushängen" müsse. Die Vertragsverlängerung Guardiolas stehe zwar nicht drauf, "aber ich habe das schon oft kundgetan und es ihm mitgeteilt. Es ist alles gesagt. Er wird irgendwann eine Entscheidung treffen und das uns allen mitteilen."

Möglicherweise hat er Ersteres schon längst getan.

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