Abwehr des FC Bayern vor großem Umbruch: Jetzt rückt Dayot Upamecano in den Fokus

München - Der FC Bayern schafft weiter Fakten: Nach dem zurückgezogenen Vertragsangebot für David Alaba scheint nun auch Klarheit über die Zukunft von Jérôme Boateng zu herrschen.
Wie die "Bild" berichtet, hat sich der Vorstand des deutschen Rekordmeisters dazu entschieden, den im kommenden Sommer auslaufenden Vertrag des Ex-Nationalspielers nicht zu verlängern. Der 32-Jährige hatte sich nach dem Kreuzbandriss von Niklas Süle im Herbst vergangenen Jahres an der Seite von Alaba zum Stammspieler gemausert und nach Jahren wieder seine alte Form erreicht. Auch dank ihm feierten die Münchner Ende August in Lissabon das historische zweite Triple der Vereinsgeschichte. In siebeneinhalb Monaten ist nun jedoch offenbar Schluss in München – nach zehn äußerst erfolgreichen Jahren mit schon jetzt beinahe zwei Dutzend Titeln.

FC Bayern: Boateng, Alaba und Martínez gehen wohl im Sommer
Nachdem die Münchner in den vergangenen Jahren bereits auf den Flügeln und im zentralen Mittelfeld einen Generationenwechsel vollzogen haben, folgt nun augenscheinlich ein Umbruch im Abwehrzentrum. Neben den Verträgen von Alaba und Boateng läuft auch der Kontrakt von Defensiv-Allrounder Javi Martínez aus. Der Spanier hätte die Bayern bereits in diesem Sommer verlassen können, entschied sich mangels attraktiver Angebote am Ende allerdings dafür, seinen Vertrag in München zu erfüllen. Eine Verlängerung über 2021 hinaus scheint nach aktuellem Stand aber ausgeschlossen.
Man verfüge im Abwehrzentrum über genügend Alternativen, betonte Sportvorstand Hasan Salihamidzic noch in der vergangenen Woche. Neben Süle, der nach seinem Kreuzbandriss vor einem Jahr wieder auf dem Weg zu alter Form ist, stünden in Benjamin Pavard und Lucas Hernández noch zwei weitere Innenverteidiger zur Verfügung, führte "Brazzo" weiter aus. Beide sind derzeit allerdings auf den Außenverteidigerpositionen gesetzt: Pavard ist ohnehin erste Wahl auf der rechten Seite, Hernández hat sich nach der Verletzung von Alphonso Davies vorerst auf links festgespielt. Mit Tanguy Nianzou verfügen die Münchner außerdem über eines der hoffnungsvollsten Defensivtalente Europas.
FC Bayern braucht Verstärkung – kommt Dayot Upamecano?
Unabhängig davon werden die Bosse des Rekordmeisters wohl nicht umhin kommen, externe Verstärkung für die Innenverteidigung zu holen. Einer der heißesten Kandidaten: Dayot Upamecano. Der Abwehr-Koloss von RB Leipzig wurde schon im Frühjahr - ein Verbleib von Boateng war seinerzeit noch alles andere als sicher - mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht.

Wird Dayot Upamecano so teuer wie Leroy Sané?
AZ-Informationen zufolge gab es bislang noch keine konkreten Gespräche, nach den jüngsten Entwicklungen um Alaba und Boateng dürfte der französische Innenverteidiger allerdings wieder verstärkt in den Fokus der Münchner rücken. Ein Transfer des Nationalspielers wäre jedoch ein kostspieliges Unterfangen: Erst Ende Juli verlängerte der 22-Jährige seinen Vertrag bei RB Leipzig bis 2023, sicherte sich übereinstimmenden Medienberichten aber eine Ausstiegsklausel in seinem neuen Arbeitspapier.
Diese beläuft sich demnach auf bis zu 50 Millionen Euro. Damit befindet sich der Nationalspieler in einer Preiskategorie mit Königstransfer Leroy Sané – bis heute nach Lucas Hernández der zweitteuerste Transfer der Vereinsgeschichte. Im Werben um den Innenverteidiger müssten sich die Münchner wohl außerdem gegen einige finanzstarke Mitbewerber durchsetzen. Neben den Bayern sollen auch der FC Liverpool, Real Madrid und der FC Arsenal Interesse zeigen.
Mit Blick auf die langfristige Zukunft wäre der 22-Jährige insbesondere im Vergleich zu Boateng (32) und Martínez (32) augenscheinlich die beste Option. Ob es tatsächlich zu einem Wechsel kommt, bleibt abzuwarten. Doch auch hier werden die Bayern früher oder später Fakten schaffen. In welche Richtung auch immer.