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Abteilung-Attacke als Kontrapunkte: Wie FC-Bayern-Boss Eberl nun den Hoeneß-Weg einschlägt

Der FC Bayern ist seit drei Spielen sieglos. Doch von einer Krise möchte Max Eberl nichts wissen, er stellt sich vor seine Mannschaft – ganz getreu seinem Zieh-Vater Uli Hoeneß. AZ-Reporter Patrick Strasser über den polternden FC-Bayern-Sportvorstand.
Patrick Strasser |
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Lassen Sie uns an dieser Stelle ein beliebtes Spielchen machen: Bingo-Zeit. Diesmal mit Zitaten und Sprüchen von Verantwortlichen aus dem Kosmos FC Bayern in Zeiten, in denen es – nun ja, sagen wir mal – nicht ganz so superduper läuft wie momentan. Drei Spiele, kein Sieg. Aber, aber: Tabellenführer!

Legen wir los: Von wem sind die folgenden Aussagen? Zur Wahl stehen Bayerns Vereinspatron Uli Hoeneß, die Instanz vom Tegernsee, und Max Eberl, der aktuelle Sportvorstand. Eine Art Zieh-Sohn, auf Wunsch von Hoeneß nach München geholt, um Oliver Kahn (Zieh' Leine!) nachzufolgen.

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Erstens: "Wollen Sie uns eine Krise einreden? Bis auf die Torausbeute bin ich mit allem zufrieden."

Zweitens: "Das einzige Argument, das man als Fragensteller hat, ist das Ergebnis. Das Einzige, was uns richtig ankotzt, ist das Ergebnis!"

Drittens: "Es muss Schluss sein mit dieser Wohlfühl-Oase! Damit kannst du in der Champions League keinen Erfolg haben!"

Die Auflösung: Hoeneß, Eberl, Hoeneß.

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FCB-Sportboss Eberl ließ in Frankfurt erstmals richtig Dampf ab

Was eine Evolution von Eberl beweist: Hoeneß spielte in all seinen Ämtern an der Säbener Straße stets die Abteilung Attacke dann aus, wenn es galt, Kontrapunkte zu setzen. Das antizyklische Agieren als langfristiges Erfolgsmodell: Läuft es zu gut, riecht es nach Erfolgsschweiß sowie Friede, Freude, Triplekuchen, holt Hoeneß seine Stars mittels gezielter Rhetorik in den Medien herunter ("Ja, okay. Aber den Freistoß von Kroos werden wir zwei auch noch schaffen, oder?"). Läuft es aus dem Triple-Ruder, lobt Hoeneß ("Bei uns herrscht Ruhe im Verein! Ich bin total zufrieden!") unvermittelt, erste Sturmausläufer der Krise im Gesicht.

Anschauungsunterricht für Eberl, der nach dem 3:3 in Frankfurt erstmals in guter, alter Hoeneß-Manier Luft abgelassen hat, um im Fahrwasser der Medien den Themen-Steuermann zu geben. Poltern als Mittel zum Zweck. Voilà, da ist er: Uli Eberl - Klappe, die erste.

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  • Südstern7 am 08.10.2024 20:46 Uhr / Bewertung:

    Wenn der FC Bayern mit Ach und Krach, mit Dusel und viel Wohlwollen der Unparteiischen ein Unentschieden erstolpert hätte, dann könnte ich den Ansatz dieses Artikels nachvollziehen. Vermutlich ist gemeint, dass nach unbefriedigenden Ergebnissen alles schön geredet werden würde, stimmts?

    Dieses Spiel lief aber so ganz anders. Bayern 95 Minuten mit Tempo, Herz und Leidenschaft unterwegs und dem Tabellenzweiten, der zudem auch noch Gastgeber war, spielerisch klar überlegen. Bayern steht auch nicht im Mittelfeld der Tabelle. Nein, ganz oben steht er er. Ohne Niederlage, was die Konkurrenz nicht behaupten kann. Wenn wir nach solch einem Spiel irgendwelche Krisen herbeireden wollen, dann brauchen wir auch keine Journalisten mehr. Dann kann der Zuschauer nämlich selbst entscheiden, ob Krise oder Top angesagt ist, rein vom Endergebnis her.

    Zu verbessern gibt es immer was, das muss man auch ansprechen. Aber dieses Krisengerede nach DIESEM Spiel ist an den Haaren herbeigezogen.

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