Abgang im Winter? Marc Roca rückt in Bayern-Hierarchie noch weiter nach hinten

In Abwesenheit zahlreicher Nationalspieler hatte Marc Roca zuletzt die Möglichkeit, sich im Training unter Julian Nagelsmann in den Fokus zu spielen. Nach der Länderspielpause verschärft sich der Konkurrenzkampf allerdings weiter. Wechselt der Spanier im Winter?
von  Bernhard Lackner
Marc Roca wartet noch auf seinen Durchbruch beim FC Bayern.
Marc Roca wartet noch auf seinen Durchbruch beim FC Bayern. © IMAGO / Sven Simon

München - Elf Spiele, null Tore, null Vorlagen und gerade einmal 519 Minuten Einsatzzeit - die bisherige Bilanz von Marc Roca im Trikot des FC Bayern ließt sich einigermaßen ernüchternd. Seit seiner Verpflichtung kurz vor Ende der Transferperiode im Sommer vergangenen Jahres von Espanyol Barcelona spielt der U21-Europameister von 2019 beim Rekordmeister praktisch keine Rolle.

In seiner Debütsaison hatte der mittlerweile 24-Jährige in der Mittelfeld-Hierarchie unter Trainer Hansi Flick ganz klar das Nachsehen hinter dem gesetzten Duo Joshua Kimmich und Leon Goretzka und kam - wenn überhaupt - meist zu Joker-Einsätzen. In seiner zweiten Spielzeit in München wollte Roca unter dem neuen Coach Julian Nagelsmann einen weiteren Anlauf wagen und arbeitete im Sommer enorm an seiner Fitness.

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Pechvogel Roca verzichtet auf Olympia - und verletzt sich im Training

Um sich während der Vorbereitung in Abwesenheit zahlreicher Nationalspieler, die sich noch im verlängerten EM-Urlaub befanden, unter Nagelsmann von Tag eins an beweisen zu können, verzichtete der Spanier gar auf eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen in Japan. Keine leichte Entscheidung für den jungen Spanier.

"Ich hatte riesige Lust, für mein Land Spanien nach Tokio zu reisen", gab Roca gegenüber der "SportBild" zu. In Absprache mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic habe er sich aber gegen eine Teilnahme entschieden. "Wir beide denken, dass es im Moment das wichtigste ist, mich ab der ersten Sekunde unter dem neuen Trainer auf Bayern zu konzentrieren."

Glück hat ihm sein Verzicht allerdings nicht gebracht - im Gegenteil. Während seine Teamkollegen in Tokio bis ins Finale durchmarschierten, zog sich der 24-Jährige schon zu Beginn der Vorbereitung einen Außenbandriss im Sprunggelenk zu und fiel bis in den September hinein aus. In den sechs möglichen Spielen seit seiner Rückkehr stand Roca nur drei Mal im Kader, für einen Einsatz unter Nagelsmann hat es noch nicht gereicht. Ob sich daran in den kommenden Wochen etwas ändert?

FC Bayern: Noch mehr Konkurrenzkampf im Mittelfeld

Der Konkurrenzkampf wird zumindest nicht kleiner. Auch unter Nagelsmann sind Kimmich und Goretzka gesetzt. Sommer-Neuzugang Marcel Sabitzer kommt nach langwierigen Adduktorenproblemen besser in Tritt und holte sich mit seinem Treffer für die österreichische Nationalmannschaft gegen die Färöer Inseln Selbstvertrauen. Mit Corentin Tolisso, der am Montag nach langwieriger Wadenverletzung wieder auf den Trainingsplatz zurückkehrte, gibt es nun einen weiteren Konkurrenten.

"Marc war lange verletzt und muss bei der Positionsfindung auf der Sechs noch Schritte gehen", begründete Nagelsmann vor einigen Wochen Rocas Reservistenrolle. Während der Länderspielpause hatte der Spanier die Gelegenheit, mit dem Coach am taktischen Verständnis zu arbeiten und sich in den Vordergrund zu spielen. Ob es für einen Platz im 20-Mann-Kader für das Spitzenspiel in Leverkusen am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN und im AZ-Liveticker) reicht, ist aber trotzdem fraglich.

Verlässt Marc Roca den FC Bayern im Januar?

Längst wird auch über die Zukunft des Mittelfeldspielers diskutiert, ein Abgang im Winter scheint möglich. Laut einem Bericht von "Sport1" will Roca im November ein Gespräch mit den Verantwortlichen führen, um über seine Situation zu diskutieren. Wird ihm dabei keine Perspektive aufgezeigt, soll er im Januar seinen Abgang forcieren.

Demnach zeigte der FC Sevilla schon im Sommer Interesse an einer Verpflichtung des ehemaligen U21-Nationalspielers und könnte einen erneuten Anlauf wagen. Auch einige Bundesligisten sollen Interesse zeigen, hier dürfte allerdings das hohe Gehalt des Spaniers zum Knackpunkt werden.

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