9:2 gegen den HSV: Der Wahnsinn und die Folgen

Mit 9:2 fegte Bayern den HSV aus der Arena. Was für ein Fest! Wären da nur nicht die zwei Gegentore gewesen, die vor dem Knaller gegen Juventus Turin auch Fragen aufwerfen. Die AZ beantwortet sie    
Patrick Strasser, Florian Bogner |
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Schoss mit links das 4:0: Arjen Robben in der 33. Minute.
Hans Rauchensteiner Schoss mit links das 4:0: Arjen Robben in der 33. Minute.

Mit 9:2 fegte Bayern den HSV aus der Arena. Was für ein Fest! Wären da nur nicht die zwei Gegentore gewesen, die vor dem Knaller gegen Juventus Turin auch Fragen aufwerfen. Die AZ beantwortet sie

 

MÜNCHEN - Die Party, eine legendäre rauschende Torefeier, entstanden aus Trotz, war noch in vollem Gange, als sich erster Unmut unter den Spielern breit machte. Am Ende trotteten alle beschwipst, aber irgendwie unglücklich von dannen. Leicht angeschossen. „Ein 7:0 hätte mir besser gefallen als ein 9:2“, fasste Bayerns Abwehr-Chef Dante das 9:2 gegen den Hamburger SV am Ostersamstag zusammen. Den Titel-Moment hatte Gerade-Noch-Meister Dortmund durch das 2:1 am Nachmittag in Stuttgart verhindert. Na gut, dann eben Tore. Erstmals seit dem 13. März 1984 (9:0 gegen Offenbach) erzielten die Bayern wieder neun Treffer in einem Bundesliga-Spiel. Zweistellig? Egal. ZWEI GEGENTORE!

Nur kurz freute sich Trainer Jupp Heynckes: „Aus einem Guss! Bilderbuch-Fußball! Wie aus dem Lehrbuch!“ Denn die zwei schnöden Kopfballgegentore nach Standards versauten den Abend und wirkten als Express-Ausnüchterer. Schönheitsflecke, die gegen Juventus Turin am Dienstagabend (20.45 Uhr, Sky live) im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League, zur sofortigen Stornierung sämtlicher Final-Träume führen dürften. Der HSV, weil überfordert und unterqualifiziert, war der falsche Sparringspartner – denn nun kommt Juventus, der italienische Meister.

Neun Tore, vier von Pizarro, ein Offensivrausch wie lange nicht – und doch blieben Zweifel, Unsicherheit. Die AZ klärt die wichtigsten Fragen vor dem ersten Duell mit Juve.

 

Warum war die Stimmung gedrückt?

 

„Das Champions-League-Finale gegen Chelsea ist noch nicht so lange her“, mahnte Matthias Sammer und erinnerte an Drogba ohne ihn zu erwähnen. Der Sportvorstand: „Das waren jetzt vier Gegentore nach Ecken binnen kurzer Zeit.“ Zuteilung, Konzentration – da stimmt’s nicht. Daher forderte Vize-Kapitän Bastian Schweinsteiger: „Wir müssen versuchen, keine Chance herzugeben, zu null zu spielen. Das wäre schon mal ein Erfolg.“

 

Hat die Abwehr aus den Kopfball-Gegentoren gelernt?

 

„Ich habe in der Kabine keine totale Euphorie, sondern eine gewisse Sachlichkeit gespürt“, erzählte Sammer, „Sie hätten mal sehen sollen, wie sich einige über die Gegentore geärgert haben – da bin ich ein Waisenknabe dagegen.“ Heynckes betonte am Ostermontag: „Auch wenn man 8:0 führt, darf man mit der Konzentration nicht nachlassen. Das habe ich den Spielern nochmal in aller Deutlichkeit gesagt.“ Wenn’s hilft.

 

Setzt Heynckes die Torhelden Pizarro und Robben wirklich auf die Bank?

 

Sieht so aus. Der Peruaner glänzte mit einem Viererpack, lieferte zwei Vorlagen, harmonierte prächtig mit Arjen Robben. Doch Müller und Mandzukic wurden geschont, ihnen hat der Coach den Einsatz gegen Juve versprochen. Robben meinte selbstbewusst: „Ich würde mich aufstellen.“

 

Wie groß ist der Respekt vor Pirlos Italienern?

 

Gegen Buffon, Barzagli, Bonucci, Chiellini, Marchisio, Pirlo verlor die DFB-Elf (mit Neuer, Boateng, Lahm, Schweinsteiger, Kroos, Gomez, Müller) das EM-Halbfinale 2012 mit 1:2. „Die Italiener sind sehr schlitzohrig, sehr clever, taktisch gut geschult“, sagte Schweinsteiger im „ZDF“, „manchmal denkt man, man hat das Spiel im Griff und dann machen sie aus dem Nichts ein Tor.“ Eine schlitzohrige „Vecchia Signora“. Heynckes sah zahlreiche Spiele auf DVD. „Ich habe mich mit der ,Alten Dame Juve’ beschäftigt“, sagte der Coach, „ich bin abends mit ihr ins Bett gegangen und morgen wieder aufgestanden.“

 

 

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