1607 Tage später: Es juppt wieder beim FC Bayern

Für Trainer Jupp Heynckes ist es der erste Auftritt in der Champions League seit dem Titelgewinn 2013. Die Bayern finden beim 3:0 gegen Celtic Glasgow zu alter Stärke. Es ist ein "Aufgalopp für kommende Aufgaben".
Patrick Strasser |
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Jupp Heynckes ist zurück - und der FC Bayern siegt 3:0 gegen Glasgow.
AZ / imago Jupp Heynckes ist zurück - und der FC Bayern siegt 3:0 gegen Glasgow.

München - Und wie es juppt in München! Die Bayern kommen unter ihrem rüstigen Ex-Rentner Jupp Heynckes nun so richtig ins Rollen. Nach den Freiburgern, die mit 0:5 nach Hause geschickt wurden, waren nun die Schotten von Celtic Glasgow dran. Das 3:0 in der Champions League bedeutet, dass man auf Platz zwei hinter Paris St. Germain zusteuert. Der Katar-Klub gewann locker mit 4:0 in Anderlecht.

Am 5. Dezember kommt es wohl zum Showdown um den Gruppensieg in der Allianz Arena. "Die Einstellung hat gepasst, wir waren motiviert, wollten den wichtigen Dreier vor vollem Haus holen", sagte Thomas Müller, "man hat gesehen, da war Zug nach vorne drin. Es war ein Aufgalopp für die kommenden Aufgaben." 

Ein Klassenunterschied

Und Jubilar Arjen Robben, der sein 100. Champions-League-Spiel bestritten hat, meinte: "Es war ein weiterer Schritt. Man kann zufrieden sein." Ob die Heynckes-Bayern dann anders drauf sein werden als vor nur drei Wochen unter Carlo Ancelotti, als es ein peinliches 0:3 setzte? Sehr weit vorgegriffen, stimmt. Der FC Bayern dominierte das Spiel, dominierte den Gegner. Thomas Müller, Joshua Kimmich und Mats Hummels besorgten das 3:0.

Bis die Gastgeber gegen Ende etwas nachließen, war’s ein Klassenunterschied – und das Werk von Heynckes, der seinen Bayern ihre alte Sicherheit zurückgegeben hat. Man sah noch mehr Ordnung und Struktur als in der Bundesliga am Samstag. Dazu kam mit jeder gelungenen Aktion, mit jedem Tor mehr Spaß an der einseitigen Sache.

Die Schotten, deren Fans den Tag über in der Stadt und am Abend im Stadion mit Sangeskraft glänzten, waren der nächste Aufbaugegner. Das dritte Spiel in der Gruppenphase zeigte auch, dass Heynckes wieder Harmonie und ein besseres Miteinander in die Mannschaft gebracht hat.

Heynckes' Vertrauen macht sich bezahlt

"Der Zusammenhalt muss erst wieder wachsen", hatte Weltmeister Mats Hummels in der Sport Bild gesagt und verraten, worauf der neue, alte Trainer besonderen Wert legt: "Er fordert elementare Dinge ein: Pünktlichkeit. Höflichkeit gegenüber allen Mitarbeitern: Jeder soll gegrüßt und freundlich behandelt werden – egal, welche Aufgabe er hat." Disziplin und Anstand sind wieder gefragt unter Preuße Jupp.

Der auch ein verschärftes Handy-Verbot an der Säbener Straße angeordnet hat, im Leistungstrakt oder beim Essen. Nach dem Training ist nun eine gemeinsame Mahlzeit Pflicht. Geldstrafen bei Verstößen? Gibt es nicht. Stichwort Vertrauensbasis. Nach 1607 Tagen hörte Heynckes also die Champions-League-Hymne nicht als TV-Ton, sondern wieder unten an der Trainerbank, so kurz vor Anpfiff mit Sorgen und Hoffnungen im Kopf.

"Das Alter ist nur eine Zahl"

Sein zehnter Arbeitstag, sein zweites Spiel. Und alle im Verein bewundern die körperliche und geistige Frische. "Jupp ist der fitteste 72-jährige, den ich in meinem Leben kennengelernt habe. Er ist der perfekte Mann für den FC Bayern", meinte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge.

Mit dem Spiel gegen Celtic sammelte der 72-Jährige (plus 162 Tage) einen weiteren Rekord im Vorbeigehen ein: Er löste Raymond Goethals, mit 83 Jahren verstorben, als ältesten Trainer in der Geschichte des Wettbewerbs ab. Beim Titelgewinn 1993 mit Olympique Marseille war der Belgier 71 Jahre und 231 Tage alt. Doch wie sagt Heynckes so gerne: "Das Alter ist nur eine Zahl."

Lesen Sie hier: Die Noten für den FC Bayern - Müller müllert, ein Youngster ist nicht wiederzuerkennen

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