Ehemals schlechteste Fußballmannschaft Münchens gewinnt Spiel!

Im August berichtete die AZ über Münchens schlechteste Fußballer vom SC München-Süd. Jetzt haben sie ein Spiel gewonnen
von  Florian Bogner
Hier riecht’s nach Niederlagen: Die Kabine des SC München Süd II, dem schlechtesten Team Münchens.
Hier riecht’s nach Niederlagen: Die Kabine des SC München Süd II, dem schlechtesten Team Münchens. © Petra Schramek

München -  Sie haben es tatsächlich geschafft: Nach fast zwei Jahren ohne Sieg hat der SC München-Süd II in der C-Klasse, der untersten Liga, endlich wieder ein Erfolgserlebnis eingefahren. Die Fußballer aus Sendling, die nur einen Kunstrasenplatz zur Verfügung haben, besiegten den SV Schlösselgarten mit 2:1 – und sind damit nicht mehr das schlechteste Team Münchens.

Im August hatte ein Bericht der AZ über Münchens sympathische Fußball-Verlierer (Letztjahresausbeute: kein Sieg, 19:109 Tore) für großes Drama im Verein gesorgt. Weil sich ein paar Schmierfinken anonym im Gästebuch der Vereinshomepage über die ihrer Meinung nach zu negative Eigendarstellung echauffierten, schmiss Trainer Hans Haas, der "Hulk Hogan" von Sendling, tief gekränkt alles hin. "Er nimmt sich eine Auszeit", meint Karsten Wiche, der ebenfalls nicht mehr lange bei Süd bleiben wird.

Auch Spieler erschienen nicht mehr, einer kündigte noch am Erscheinungstag des Berichts, über den bei der AZ nur positive Reaktionen eingegangen waren, seine Vereinsmitgliedschaft. Dezimiert musste die Zweite zwei Spiele kampflos abgeben, stand bis zum Wochenende mit null Punkten und 6:101 Toren schlechter da als im Vorjahr.

Vorstand Josef Tsiatsek überlegte sogar, die Mannschaft abzumelden. Dann aber kamen die Südler auf die Idee, die Zweite nicht mehr um 9 Uhr vor der ersten Mannschaft, sondern um 13 Uhr spielen zu lassen. Prompt kamen mehr Spieler – und ausgeschlafen schafften sie den ersten Sieg, obwohl man gegen den Vorletzten der C-Klasse 5 Schlösselgarten vor drei Wochen das Hinspiel noch mit 3:12 (nach 3:2-Führung) verloren hatte.

Gefeiert wurde ordentlich, zum Sieg äußern will man sich bei Süd aber nicht; zu traumatisch waren die Erfahrungen mit der plötzlichen Popularität nach dem ersten Bericht. Dabei hätten die Südler nun die Chance gehabt, sich mal als große Sieger feiern zu lassen.

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