Michael Wolf vom EHC Red Bull München knackt die 600er-Scorermarke

München - Ob die Eltern schon so eine Ahnung hatten, als der kleine Michi Wolf am 24. Januar 1981 im österreichischen Ehenbichl das Licht der Welt erblickte? Zumindest verpassten sie ihrem Filius den zweiten Vornamen Magnus.
Der stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie: "Der Große, der Bedeutende". Michael Wolf ist unbestritten einer der größten Eishockeyspieler, die Deutschland je hervorgebracht hat. Er war DEL-Rookie des Jahres (2006), Torschützenkönig der Liga (2008, 2011), dazu DEL-Spieler des Jahres (2008), er war Kapitän der deutschen Nationalmannschaft und führte den EHC Red Bull München als Spielführer in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils zur Meisterschaft.
2016 wurde er auch noch zum MVP, zum wichtigsten Spieler der Playoffs, gewählt.
Damit nicht genug. Jetzt hat Wolf, dem Teamkollege Yannic Seidenberg den Spitznamen "der Große, Böse" (Wolf) verpasst hat, einen weiteren Meilenstein seiner illustren Karriere erreicht. Bei der 4:5-Niederlage nach Penaltyschießen bei den Eisbären Berlin, mit dem sich die Red Bulls aber wieder die Tabellenführung sicherten, erzielte Wolf in Unterzahl den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1.
Jackson: Er macht alle um sich herum besser"
Es war der 600. Scorerpunkt des 36-Jährigen – erst drei Spieler vor ihm konnten diese Marke knacken: Düsseldorf-Ikone Daniel Kreutzer (796), Wolfs ehemaliger Sturmpartner Robert Hock (785) und Nürnbergs Goalgetter Patrick Reimer (649), der neben Wolf der einzige noch Aktive dieses Quartetts ist.
"Vier Treffer müssen eigentlich für einen Sieg reichen. Der 600. DEL-Scorerpunkt freut mich", sagte Wolf vor dem Spiel am Mittwoch (19:30 Uhr gegen die Krefeld Pinguine), "der Pass von Patrick Hager war super. Ich denke, dass 80 Prozent des Tores auf ihn gehen."
Der Wolf, wie er leibt, lebt und Aufsehen um seine Person einfach ned mag. Daher müssen andere das Loblied auf den Dauerbescheidenen singen. "Wolf ist ein Spieler, ein Kapitän, wie man sie nur sehr selten findet. Er ist der perfekte Profi, der in jeder Sekunde auf dem Eis und außerhalb des Eises ein Vorbild für alle anderen ist", sagte Coach Don Jackson, "er macht alle um sich herum besser."
Und Eishockey-Legende Erich Kühnhackl sagte erst kürzlich zur AZ: "Wolf ist einer der ganz Großen des deutschen Eishockeys, der sicher auch in die Ruhmeshalle aufgenommen werden wird. Wenn nicht er, wer dann?"
Magnus – der Große eben.