Ein Aus wider dem Anspruch: Für den EHC ist Zug Endstation

Ein Wunder hatten sie im Sinn – es wurde wieder eine 1:5-Packung für den EHC. Zug ist Endstation.
Ruben Stark
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Kein Wunder: Auch mit dem genesenen Goalie Mathias Niederberger findet der EHC den Weg ins CHL-Viertelfinale nicht mehr.
Kein Wunder: Auch mit dem genesenen Goalie Mathias Niederberger findet der EHC den Weg ins CHL-Viertelfinale nicht mehr. © City-Press GmbH

München - "Wunder gibt es immer wieder", trällerte Katja Ebstein vor mittlerweile 52 Jahren. Es war einer der erfolgreichsten deutschen Beiträge in der Geschichte des Eurovision Song Contest, der damals noch so charmant Grand Prix Eurovision de la Chanson hieß.

Hinspiel: München wurde von Zug überfahren

Platz drei sprang 1970 in Amsterdam im kontinentalen Musikwettstreit heraus. Mit Wundern deutscher Prägung lässt sich also was ausrichten. Nicht nur in Holland, eigentlich auch in der Schweiz. Dann aber wohl eher in Bern und im Fußball wie anno 1954 als in Zug.

Die Aura der Bossard-Arena jedenfalls hat den EHC Red Bull München nicht zu einer wundersamen sportlichen Sensation animieren können. 1:5 war das Hinspiel vor einer Woche gegen den Schweizer Meister ausgegangen, das über weite Strecken desolate Team von Coach Don Jackson wurde von Zug überfahren, hieß es hernach. Die Aussichten, sich noch einen Platz im Viertelfinale der Champions Hockey League zu ergattern, waren auf ein Minimum gesunken. Es hätte eben ein Wunder gebraucht.

Der EHC hatte nicht den Hauch einer Chance

Ob es nun vielleicht an der falschen Musikauswahl im Vorfeld des Spiels lag, wer weiß. Auf alle Fälle dauerte es gerade einmal 49 Sekunden - und Gregory Hofmann erstickte die Münchner Hoffnungen mit einem "Murmeltor" (Kapitän Patrick Hager) im Keim. Dabei hatten die Bullen doch ihren Stammgoalie Mathias Niederberger nach Verletzung wieder zur Verfügung. Und der Nationaltorhüter hat ja schon so manche außergewöhnliche Leistung gezeigt. An diesem Abend aber nicht, da wurde er gleich von hinter dem Tor überlistet.

Aber das passte zu diesen beiden Duellen, München hatte nicht den Hauch einer Chance. 5:1 siegte Zug auch im Rückspiel, nur Ben Smith traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich für den EHC.

Ein Gesamtstand von 2:10, da muss man nicht lange diskutieren. "Zug hat über beide Spiele klar verdient gewonnen", resümierte Hager, "wir haben uns mit dem Hinspiel ins eigene Knie geschossen, die ersten 40 Minuten in München waren wir nicht anwesend, das ist das große Problem gewesen."

Die deutschen Teams waren in der Saison nicht konkurrenzfähig

Jacksons Team lief deshalb stets der Musik hinterher und schon im Achtelfinale ist der letzte EHC-Ton verklungen, bevor richtig gerockt wird auf Europas Eishockey-Klubbühne.

"Wir haben schon sehr erfolgreich gespielt, dieses Jahr sind wir früh raus, das ist nicht unser Anspruch", betonte Hager noch. Dieser Anspruch ist vielmehr eine Finalteilnahme wie 2019 - oder eben der Titel.

Die Münchner K.o.-Enttäuschung war aber nur die gravierendste unter den deutschen Startern. Auch die Grizzlys Wolfsburg (gegen Lulea HF) und die Straubing Tigers (gegen Frölunda Göteborg) scheiterten. Fazit: Die deutschen Teams waren in der Saison nicht konkurrenzfähig. Die Runde der letzten Acht ist eine Angelegenheit vier schwedischer, zweier finnischer und je eines Schweizer und eines tschechischen Klubs. "Wir kommen zurück", kündigte Jackson noch an.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Damit das klappt, muss nun die DEL-Saison eine Erfolgsgeschichte werden. Da steht der EHC aktuell auf Tabellenrang eins und tritt am Freitag beim Zwölften an, den Schwenninger Wild Wings (19.30 Uhr).

Eine Pflichtaufgabe, da sind keine Wunderdinge nötig. Am Donnerstagmittag machten sich Hager und Co. direkt von Zug aus auf den Weg. "Wir werden uns jetzt auf die Liga fokussieren", sagte Hager. Was anderes bleibt ihnen auch nicht übrig...

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.