EHC-Profi Philip Gogulla: Titel? Deshalb bin ich hier!

Neuzugang Philip Gogulla startet am Freitag mit dem EHC Red Bull München gegen Augsburg in die DEL-Saison. In der AZ spricht er über den Grund seines Wechsels und sein erstes bayerisches Derby.
von  Interview: Thomas Becker
"Alles, was zählt, sind drei Punkte für uns", sagt Philip Gogulla vor dem bayerischen Derby gegen Augsburg.
"Alles, was zählt, sind drei Punkte für uns", sagt Philip Gogulla vor dem bayerischen Derby gegen Augsburg. © imago/Eibner

München - Der 32-jährige Stürmer wechselte vor dieser Saison von der Düsseldorfer EG zum EHC Red Bull München.

AZ: Herr Gogulla, willkommen im schönen Bayern-Land! Ihre bisherige Eishockey-Karriere haben Sie ja bislang ausschließlich bei Vereinen aus dem Rheinland verbracht. Wie gefällt es Ihnen in München?
PHILIPP GOGULLA: Wirklich sehr gut. Die Lebensqualität ist hier sehr hoch – das brauche ich den Jungs aus Bayern ja gar nicht erst zu erzählen. Seit wann sind Sie in der Stadt? Seit Anfang Juli. Wir waren im Juni schon mal drei Wochen hier und haben uns eine Wohnung gesucht, die wir Gott sei Dank dann auch gefunden haben.

Wo denn?
Draußen in Solln. Schön ruhig, direkt an der Isar. Wir haben einen Hund, insofern passt das perfekt.

"Alles, was zählt, sind drei Punkte für uns", sagt Philip Gogulla vor dem bayerischen Derby gegen Augsburg.
"Alles, was zählt, sind drei Punkte für uns", sagt Philip Gogulla vor dem bayerischen Derby gegen Augsburg. © imago/Eibner

Philip Gogulla über Oktoberfest und Karneval

Wie gut sind Sie auf das bevorstehende Naturereignis namens Oktoberfest vorbereitet?
Kenne ich doch! Mit meinen anderen Mannschaften waren wir schon mal auf dem Oktoberfest, wenn es wirklich gepasst hat. Dementsprechend weiß ich schon, was auf uns zukommen wird.

Bei Ihnen zu Hause – Sie sind in Düsseldorf geboren – wird ein bisschen anders gefeiert: im Karneval. Kann man das mit der Wiesn vergleichen?
Nicht wirklich. Da ist schon eine andere Mentalität dahinter. Es sind auf jeden Fall zwei Feste, die Spaß machen und auf die beide Bundesländer mit Sicherheit sehr stolz sind.

Sind Sie ein Freund des Karnevals, mit Verkleiden und so?
Das war bei mir Gott sei Dank nie der Fall. Man erlebt das schon so mit, aber irgendwann reicht's dann auch. Das zieht eher so an mir vorbei.

Gogulla über den EHC: "Eine super Truppe"

Zum Sport: Sie und Ihr neuer Klub sind schon gut in die Saison gestartet, mit vier Partien in der Champions League. Wie haben Sie die ersten Matches im Dress des EHC erlebt?
Wir haben drei von vier Spielen gewonnen, einmal unglücklich verloren. Ziel war ja, auf jeden Fall die Gruppe zu überstehen, und wenn wir jetzt noch ein Spiel gewinnen, sind wir auch, glaube ich, durch. Man sieht, dass hier sehr viel Potenzial in der Kabine drin steckt, und das wollen wir natürlich über das ganze Jahr ausschöpfen.

Wie ist es in der Kabine so? Wie kommen Sie mit Ihren Mitspielern aus?
Um ehrlich zu sein: Das ist eine super Truppe. Die Jungs sind alle sehr nett, und wir haben ja alle ein und dasselbe Ziel. Deswegen sind wir hier und werden jetzt neun Monate hart arbeiten.

Der Coach, Don Jackson: Was ist das für einer?
Ein sehr, sehr guter Trainer, gar keine Frage. Ich muss gar nicht großartig ausholen: Man muss sich ja nur seine Vita anschauen – das sagt alles.

Gogulla über das bayerische Derby

Die DEL-Saison beginnt am Freitag mit dem Derby in Augsburg – ein Gegner, der den EHC in den letzten Playoffs im Halbfinale derart gefordert hat, dass im Finale glatt ein paar Körner gefehlt haben. Gleich mal ein kerniger Gegner, oder?
Absolut. Für mich ist das ja sozusagen mein erstes bayerisches Derby. Das ist ja wie bei uns im Rheinland Kölner Haie gegen Düsseldorfer EG. Da freue ich mich drauf, keine Frage. Letztes Jahr waren wir ja mit der DEG im Viertelfinale in Augsburg und haben die Stimmung über vier Spiele mitbekommen. Das kann und wird sicher wirklich sehr hitzig werden. Aber alles, was zählt, sind drei Punkte für uns.

Logisch. Über das Saisonziel des Teams dürfte vorab auch nicht allzu viel diskutiert worden sein...
Das müssen wir uns auch nicht schönreden: Wenn man in den letzten vier Jahren vier Mal im Finale war und drei Mal den Pokal in Händen gehalten hat, dann muss das Ziel für uns natürlich ganz klar die deutsche Meisterschaft sein.

Für Sie wäre es Ihr erster deutscher Meistertitel. War das auch mit ein Grund für den Wechsel zum EHC Red Bull München?
Das war der ausschlaggebende Grund, dass ich hier in München unterschrieben habe. In den 15 Jahren, in denen ich jetzt Profi bin, habe ich das mit der Meisterschaft leider nie geschafft, den Pokal in Händen zu halten. Ich war drei Mal im Finale und habe drei Mal verloren. Insofern war das schon ein großer Faktor für meinen Wechsel zum EHC.

Lesen Sie hier: Nicht mehr Meister-Favorit - EHC in ungewohnter Rolle

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