Die Kult-Konstante: Stefan Schneider verlängert beim EHC

Seit 30 Jahren ist Stefan Schneider die Stimme in der Münchner Eishalle, erlebte Insolvenzen und Titel. Nun hat der Stadionsprecher seinen Vertrag verlängert und begleitet die Red Bulls damit in eine neue Ära.
von  Matthias Kerber
EHC-Stadionsprecher Stefan Schneider mit Headcoach Don Jackson.
EHC-Stadionsprecher Stefan Schneider mit Headcoach Don Jackson. © Markus Fischer/GEPA pictures, Sven Hoppe/dpa

München - Er ist der wahre Blaublütige in München. Das Herz von Stefan Schneider schlägt für die Löwen – und natürlich für das Eishockey in der Landeshauptstadt. Auch, wenn der EHC Red Bull München im Namen die Farbe trägt, die den kickenden Bayern zugeordnet wird, so ist das Trikot der Red Bulls eben doch blau.

Stefan Schneider seit 30 Jahren Stadionsprecher

Seit 30 Jahren leiht der jetzt 55-Jährige dem Münchner Eishockey seine markante Stimme. Die beiden feiern also Perlene Hochzeit. Und: Die so erfolgreiche Liaison wird weitergehen! Wie die AZ exklusiv erfahren hat, wurde der Vertrag mit Schneider um zwei weitere Jahre verlängert – bis 2022. Damit wird der Kult-Stadionsprecher den EHC auf jeden Fall auch in der ersten Saison in der dann fertigen neuen Halle (Fertigstellung 2021) begleiten.

Eine Integrationsfigur ist also auf jeden Fall weiter mit an Bord, wenn sich mit der neuen, modernen Spielstätte für den EHC aber auch seine Fans so viel ändern wird.

Stefan Schneider - der Michael Buffer des Münchner Eishockeys

Schneider, der auch nach dem legendären Box-Ringsprecher ("Let’s get ready to rumble!") als Michael Buffer des Münchner Eishockeys bezeichnet wird, trägt Eishockey schon seit Ewigkeiten im Herzen und auch auf der Zunge. Er war es, der 1994 den Meistertitel von Hedos München als Stadionsprecher verkündete. Er war es, der im Jahre 2000 die München Barons als Besteiger des DEL-Throns übers Mikrofon feiern konnte. Und seine Stimme war es, die in den vergangenen drei Meister-Spielzeiten den EHC Red Bull jeweils bei seinen Meisterschaften begleitete.

Aber er war es auch, der dem Eishockey in München die Treue hielt, als der EHC 2012 nicht nur an der Insolvenzklippe stand, sondern bereits in den Abgrund fiel, ehe Red Bull in letzter Sekunden die rettende Hand ausstreckte und dem Verein erste Hilfe in Form einer üppigen Geldinfusion leistete.

Der Lizenzverkauf nach Schwenningen – eigentlich schon finalisiert – war damit vom Tisch – und der EHC startete seine Erfolgsgeschichte.

EHC 70 München, Maddogs, Barons - Stefan Schneider war dabei

Doch damals, als alles aus zu sein schien, stand Schneider zusammen mit dem damaligen Trainer Pat Cortina und Manager Christian Winkler in der ersten Reihe und kämpfte zusammen mit den Fans für das Überleben des Eishockeys in München, das an diesem Standort bekanntlich katzengleich mehrere Leben (Auflösung des FC Bayern Eishockey 1969, Konkurs EHC 70 München 1982, Insolvenz der Maddogs 1994, Wegzug der Barons nach Hamburg 2002) benötigt.

Schneider, den Winkler mal als den "münchnerischsten Münchner nach dem Monaco Franze" bezeichnete, hatte nach 2012 eigentlich als Stadionsprecher beim Eishockey aufhören wollen, zu sehr hatte ihn die Fast-Insolvenz mitgenommen. Doch als Red Bull ihn bat, beim Neubeginn auch für die Fans dabei zu sein, sagte er doch wieder zu und schwor die Treue. So, wie auch jetzt, da mit dem Hallenneubau die nächste große Veränderung ansteht. Eines steht fest: Die Konstante Stefan Schneider bleibt.

Lesen Sie hier: Die Jagd des EHC München nach dem historischen Titel

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.