DEL beendet Saison - EHC München darf nicht Meister werden

Wegen des Coronvirus muss die DEL ihre Saison vorzeitig beenden. In anderen Sportarten drohen ähnlich harte Entscheidungen.
AZ/joh |
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Frühes Saison-Aus: Aufgrund des Corona-Virus bleiben den EHC-Cracks die Playoffs verwehrt – und damit auch ein möglicher Titel.
gepa pictures/ho Frühes Saison-Aus: Aufgrund des Corona-Virus bleiben den EHC-Cracks die Playoffs verwehrt – und damit auch ein möglicher Titel.

München - Das Coronavirus greift weiter um sich und bringt auch die Sportwelt in arge Nöte. Die Deutsche Eishockey Liga sah sich bislang aber zum radikalsten aller Schritte gezwungen: Zum vorzeitigen Aus der Saison. Keine Playoffs, kein Meister.

DEL: "Es wird keinen Meister geben"

"Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) sieht sich gezwungen, die aktuelle Saison mit sofortiger Wirkung vorzeitig zu beenden", hieß es in einer Mitteilung der Liga, die gestern Abend nach langen und wohl schwierigen Gesprächen an die Öffentlichkeit ging: "Die anstehenden Playoffs können nicht mehr durchgeführt werden. Grund dafür sind die Verbote diverser Bundesländer, Großveranstaltungen wie Spiele der DEL mit mehr als 1.000 Zuschauern stattfinden zu lassen." Der Hammer aber stand beiläufig zwischen den Zeilen: "Es wird keinen Meister geben", hieß es.

Großer Leidtragender ist somit unter anderem der EHC Red Bull München, der am Ende der Hauptrunde auf Platz eins der Tabelle vor dem aktuellen Meister Adler Mannheim stand und mit großen Titel-Ambitionen in die Playoffs gegangen wäre. Nun der Knall.

Basketball: Bayern München mit Geisterspielen im Audi Dome

"Dass wir die Entscheidung so treffen müssen, tut uns für alle Klubs , Partner und insbesondere Fans in ganz Deutschland unheimlich leid. Wir haben aber angesichts der aktuellen Entwicklungen die Pflicht, verantwortungsvoll mit der Situation umzugehen", erklärte Gernot Tripcke, Geschäftsführer der DEL.

Nach der Anordnung der Bayerischen Regierung, Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Zuschauern abzusagen, sind auch die Basketballer des FC Bayern betroffen. "Was dies für den weiteren Spielbetrieb bedeutet, wird derzeit mit den Gremien und Behörden erörtert", teilte der Klub auf seiner Homepage mit. Eine Regelung für die BBL soll am Donnerstag auf einer außerordentlichen AG-Tagung aller Bundesliga-Vereine diskutiert werden. Auch mit der EuroLeague sind wir im Austausch." Stand jetzt würden aber mindestens drei Euroleague-Partien und fünf Liga-Spiele vor leeren Rängen im Audi Dome stattfinden.

Jetzt geht es auch um Existenzen

Auch dem Handball, Volleyball und weiteren Sportarten drohen leere Hallen – und damit beträchtliche Einbußen. Hallensportarten locken in Deutschland Woche für Woche viele Tausende Fans. Zum König Fußball klafft aber eine große wirtschaftliche Lücke. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) verfügt durch hochdotierte TV-Verträge über eine finanzielle Power, die sie in der aktuellen Krisensituation mit den bevorstehenden Geisterspielen nicht in Bedrängnis bringt.

Eishockey und. Co. sind aber zum großen Teil auf Tageseinnahmen angewießen. Es geht auch um Existenzen. Kleinere DEL-Klubs hätten den fortlaufenden Playoff-Betrieb bei leeren Hallen wohl nicht stemmen können.

Was passiert mit den Olympischen Spielen?

Geisterspiele, wie sie derzeit im Fußball reihenweise beschlossen werden, sind da ebensowenig eine Option wie eine zeitliche Verschiebung. Denn die Kalender platzen eh schon aus allen Nähten. Im Mai stünde die Eishockey-WM an, ab Mitte Juni wird die Fußball-EM alles überlagern.

Und dann wäre da auch noch das sportliche Großereignis schlechthin. Im Olympia-Gastgeberland Japan steht der Sportbetrieb viereinhalb Monate vor Beginn der Spiele in Tokio still. Die Regierung gab die Empfehlung, zunächst bis zum 19. März Sport- und Kulturveranstaltungen abzusagen. Ein Expertengremium teilte zudem mit, dass die Eindämmung des Virus "mehrere Monate bis zu einem halben Jahr, vielleicht auch über das Jahresende hinaus" dauern könnte. Was das für die Olympischen Spiele (24. Juli bis 9. August) bedeutet, ist unklar.

Lesen Sie hier: Das Coronavirus sorgt bei Bayern für gespenstische Aussichten

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