Bayerische Eishockey-Clubs jagen die Adler - EHC München ambitioniert

Mit fünf Teams stellt Bayern in der neuen DEL-Saison erneut das größte Aufgebot. Das bedeutet auf jeden Fall 40 Derbys in einer Spielzeit. Auf der Jagd nach Titelträger Mannheim wird aber nicht Vize-Meister Ingolstadt, sondern der EHC München favorisiert.
München - Mit dem Meistertitel 2014 und der Final-Teilnahme 2015 war der ERC Ingolstadt das dominante bayerische Team in den vergangenen Spielzeiten der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Diesmal tritt der EHC München allerdings mit besonders großen Zielen an. Hier gibt es einen kurzen Überblick über die fünf bayerischen Clubs vor dem Saisonbeginn in der höchsten Spielklasse:
EHC MÜNCHEN
Die Ziele des EHC sind enorm. "Wir wollen das beste Team in der Hauptrunde sein und das beste Team in den Playoffs. Wir wollen auch in der Champions Hockey League die Besten sein", fordert Münchens Trainer Don Jackson. Auf die Frage nach einem Meistertipp äußerte er offensiv: "Der EHC München wird Meister, weil wir genau dafür trainieren." Ähnlich wie bei den Fußballern und Basketballern zählt nun auch beim Eishockey-Team der Landeshauptstadt nur noch der Titel. Als stärksten Herausforderer der vier bayerischen Rivalen sieht der ehemalige Eisbären-Trainer den ERC Ingolstadt. Im Vorjahr hatte München Hauptrundenplatz zwei belegt, dann aber in der ersten Runde der Playoffs deutlich mit 0:4 gegen Wolfsburg verloren.Champions League: EHC München ungeschlagen in der K.o.-Runde
ERC INGOLSTADT
Zur Titelverteidigung reichte es nicht ganz, doch stand der ERC auch in der abgelaufenen Spielzeit wieder im Playoff-Finale. Für die kommende Saison geben sich die Oberbayern bescheiden: "Unser Ziel ist es wie im Vorjahr, einen Playoff-Platz zu sichern", sagt Trainer Emanuel Viveiros, der Meister Mannheim zum Favoriten erklärt. Der Coach folgte im Sommer auf Larry Huras, der sich nach einer Saison wieder verabschiedete. "Die Vergangenheit zeigt, dass alle Clubs gute Chancen auf den Meisterpokal haben, wenn sie erstmal in die Playoffs eingezogen sind", betonte Viveiros. In ihrem Meisterjahr 2014 zog der ERC als Neunter in die Endrunde ein.
NÜRNBERG ICE TIGERS
Auf einen echten Meistertipp möchte man sich in der Frankenmetropole nicht festlegen. "Es gibt sechs oder sieben Teams, die nach aktuellem Stand Meister werden können", kommentiert Rob Wilson, der Trainer der Ice Tigers. Dies hänge von mehreren Faktoren wie Gesundheit, guten Torhütern oder auch Glück ab. "Im Moment sollte jedes Team die Hoffnung haben, am Ende des Tages auch Meister zu werden", sagt Wilson. Eigenes Ziel ist es, in der Hauptrunde unter die Top 6 zu kommen und damit ohne Vorausscheidung die Playoffs zu erreichen. Die bayerischen Teams haben sich aus Wilsons Sicht alle verbessert - besonders München.<strong>Alle News zum EHC München</strong>
AUGSBURGER PANTHER
Befreit vom in der deutschen Eliteliga weiter nicht vorhandenen Abstiegsdruck geben die Augsburger, letzte Saison nur Tabellenzwölfter, ergebnisunabhängige Wünsche an. Einziges Ziel sei es, "von Woche zu Woche besser werden!", wie Trainer Mike Stewart es formuliert. An den vielen Derbys hat der Coach Gefallen gefunden: "Natürlich, für uns ist das eine super Sache. Das sind kurze Reisen und sehr stimmungsvolle Spiele." Titelfavorit ist für Stewart kein bayerischer Club, sondern Meister Adler Mannheim. Ein ernsthafter Herausforderer sei aber der EHC München, der "seine Mannschaft sehr sinnvoll verstärkt" habe.
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STRAUBING TIGERS
Mit Rang 13 und lediglich 45 Zählern flogen die Tigers aus Straubing in der vergangenen Spielzeit unter dem Radar. Dieses Jahr wollen sie zumindest um die Pre-Playoffs mitspielen. "Unser Ziel ist Platz zehn", sagte Trainer Larry Mitchell. Der würde nämlich noch zur Teilnahme an der Vor-Qualifikation zur Endrunde berechtigen. Als Titelanwärter nennt der 48 Jahre alte Coach die Hamburg Freezers, die sich "gut verstärkt" hätten. Aus Bayern favorisiert Mitchell, der bis Dezember 2014 noch die Augsburger betreute, den EHC München.