4:2 gegen Mannheim: Meisterprüfung

Der EHC Red Bull München schießt Vorjahreschampion Mannheim mit 4:2 aus der Halle. Neuzugang Jason Jaffray trifft erneut.
von  Matthias Kerber
Jason Jaffray (l) durfte wieder jubeln.
Jason Jaffray (l) durfte wieder jubeln. © Rauchensteiner/Augenklick

München – Zum Titelfavoriten hat sich der EHC München kurzerhand ja schon mal selbst ernannt. Im Spitzensspiel des zweiten DEL-Spieltags haben die Bullen gegen den amtierenden Meister nun auch erste Taten folgen lassen. Die Adler Mannheim wurden nämlich mal sauber gerupft und mit 4:2 (2:0, 0:1, 2:1) aus der Halle geschossen – die erste Niederlage für den Champion.

Das Team von Trainer Don Jackson hat dagegen die erste Meisterprüfung bestanden. Ex-Nationalmannschaftskapitän Michael Wolf war mit zwei Toren Matchwinner des EHC in einem hart umkämpften Match mit mehreren Faustkämpfen. Glen Metropolit (23./48.) erzielte beide Treffer für Mannheim. Vor 4850 Zuschauern trafen für die Münchner noch Toni Söderholm (47.) und Jason Jaffray (19.).

Der hatte beim DEL-Auftakt bereits nach neun Minuten und 40 Sekunden für Klarheit gesorgt, wem die Ehre zuteil wird, das allererste Saisontor für die roten Bullen zu erzielen: Der Neuzugang zog vor 18 243 Zuschauern in der Arena der Kölner Haie ab, Keeper Gustaf Wesslau hatte gegen den strammen Hammer keine Chance, das 1:0. Doch am Ende waren es die Gastgeber, die durch einen 3:2-Sieg nach Penaltyschießen das Eis als Sieger verließen. „Ich bin wirklich von der Stärke der Liga tief beeindruckt“, sagte der 34-jährige Stürmer, der es in der NHL immerhin auf 49 Einsätze gebracht hat.

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Jaffray, der vom AHL-Verein St. John’s IceCaps, bei dem er auch Kapitän war, nach München kam, hat beim EHC bereits großen Eindruck hinterlassen. Mit seiner – laut Coach Don Jackson – „super-professionellen Einstellung“ hat der Mann mit der Nummer 15 schon seit Tag eins eine extrem wichtige Präsenz in der Kabine. „Er achtet auf jedes Detail, nimmt sich die jungen Spieler zur Seite, wenn er Fehler entdeckt“, sagt Jackson, „er ist ein Vorbild auf dem Eis, aber auch daneben. Es ist kein Zufall, wenn ein Spieler eine so lange und erfolgreiche Karriere in der AHL hat.“

Jaffray stammt aus Olds im kanadischen Alberta, wo seine Mutter einen Buch- und CD-Laden betreibt. Auf langen Bus-Reisen liest er viel – bevorzugt Biografien, etwa die von Nirvanas Frontmann Curt Cobain. An seiner eigenen schreibt er derzeit mit dem EHC weiter. „DEL-Champion“ dürfte ihm als Kapitelüberschrift sicher gefallen. Die erste Meisterprüfung hat er mit seinem Team jedenfalls bestanden.

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