"Die ist so cool!": Welcher Ski-Star Neureuther an Legende Höfl-Riesch erinnert
AZ: Herr Neureuther, nehmen Sie uns mal mit ins Pinzgau: Wie ist bislang die WM-Stimmung?
FELIX NEUREUTHER: Sehr gut! Die Atmosphäre, die Stimmung, die ganze Organisation hier: Das ist schon gewaltig. Bislang ist das für mich eine absolut sensationelle Weltmeisterschaft.
Beim Super-G der Frauen hatten Sie die Überraschungs-Siegerin aus Österreich, Stephanie Venier, am Mikrofon, die gar nicht wusste, wo sie mit ihren Glücksgefühlen hin sollte.
Solche Geschichten braucht man natürlich hier für die Stimmung, für die nächsten Rennen! Gerade für die Österreicher, die in diesem Winter im Weltcup bislang etwas unglücklich waren, war das geradezu eine Erlösung. Und beim Super-G der Männer gewinnt Raphael Haaser dann die Silbermedaille - einen Tag, nachdem sich seine Schwester im Rennen so schwer verletzt hat. Dazu noch Landsmann Vincent Kriechmayr auf Platz vier - es ist wirklich so einiges geboten hier.
Neureuther: "Es ist erstaunlich, was die da in den Schnee zaubern"
Seit dem Weltcup in Wengen, wo Sie den Vorläufer gaben, sind Sie ja nun auch Speed-Experte. Schauen Sie nun anders auf die Speed-Rennen?
Der Respekt ist noch viel größer geworden. Es ist erstaunlich, was die da in den Schnee zaubern. Im Fernsehen sieht man die Steilheit und die Schwierigkeit nicht. Dieser Abfahrtssport ist einfach extrem spektakulär. Klar ist das gefährlich, aber das sind die Helden des Skisports.
Sie selbst hat es früher ja auch gejuckt, mal in der Abfahrt zu starten, stimmt's?
Klar hat's mich gejuckt, aber es war klar, dass ich besser Slalom und Riesenslalom fahren kann, worauf ich mich dann auch konzentriert habe.
Wie sind Sie in Wengen auf die Idee gekommen, zu dritt da runterzuschießen, gemeinsam mit den Ex-Kollegen Beat Feuz und Marc Berthod?
Beat Feuz hat mich angerufen und gefragt 'Willst du was Spektakuläres machen?' Und zu so etwas sagt man sehr gerne Ja.

Da geht der Puls dann schon höher, oder?
Und wie! Zum ersten Mal über den Hundschopf drüber: Das macht schon was mit einem. Aber du kommst dann ja nicht aus.
Neureuther fordert Geduld mit den Super-G-Herren
Zurück zur diesjährigen WM in Saalbach: Der Super-G der Herren geriet aus deutscher Sicht eher zum Desaster: Simon Jocher auf Platz 18, Romed Baumann auf 22, Luis Vogt im Zielhang gestürzt...
Natürlich ist es schade, dass wir keinen haben, der ganz vorne rein fahren kann. Aber man muss jetzt den Jungen einfach Zeit geben, dass sie sich entwickeln können. Das wird sicherlich noch ein paar Jahre brauchen.
Bei den Frauen sieht es etwas besser aus: Emma Aicher überraschte im Super-G als Sechste.
Für die Abfahrt am Samstag ist sie für mich eine der absoluten Top-Favoritinnen. Wenn die da normal runterkommt, gewinnt sie eine Medaille.
Neureuther vergleicht Aicher mit Ski-Legende Höfl-Riesch
Wollen wir's nicht verschreien. Aber sie scheint sich eh keinen Kopf zu machen.
Die ist so cool! Sie bringt Dinge mit, die du nicht lernen kannst. Sie ist vom Fahrerischen, vom Skigefühl her wie die Maria (Höfl-Riesch, die Redaktion), kann den Ski auf natürliche Art und Weise laufenlassen, und genau das brauchst du.

Und sie kann sowohl Speed- als auch die technischen Disziplinen.
Das ist heutzutage auch international recht untypisch. Ich glaube sogar, dass sie die Einzige ist, die alle Disziplinen gefahren ist. Das ist schon ein ganz schönes Programm, bockstark!
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