Davis Cup: Deutsches Doppel macht's spannend

Aus dem entscheidenden 3:0 für Deutschland gegen Polen ist nichts geworden: Nach der Fünf-Satz-Niederlage im Doppel fällt die Entscheidung über den Verbleib in der Davis-Cup-Weltgruppe erst am Sonntag.
von  sid
Daniel Brands (rechts) und Daniel Masur unterliegen dem polnischen Doppel Kubot/Matkowski.
Daniel Brands (rechts) und Daniel Masur unterliegen dem polnischen Doppel Kubot/Matkowski. © dpa

Berlin - Der vorzeitige Verbleib in der Weltgruppe war für das deutsche Davis-Cup-Team schon zum Greifen nah, doch am Ende versagten gegen die erfahrenen Polen die Nerven. Nach einer 2:0-Satzführung verloren Daniel Brands (Deggendorf) und Daniel Masur (München) im Doppel noch mit 7:6 (7:5), 6:4, 3:6, 4:6, 2:6 gegen Marcin Matkowski und Lukasz Kubot.

"Wir haben ab dem dritten Satz zu viele Aufschlagspiele verloren, und sie haben die Bälle besser zurückgebracht. Wenn so etwas passiert, läuft so ein Spiel auch ganz schnell in die andere Richtung", sagte Brands, der seinem Partner Masur zumindest zu einem gelungenen Debüt gratulierte: "Es war richtig schwer heute. Das hat er gut gemacht."

Vor den beiden abschließenden Einzeln am Sonntag verkürzte Polen auf 1:2, der Mannschaft des Deutschen Tennis-Bunds (DTB) um Teamchef Michael Kohlmann droht weiterhin der erste Abstieg seit 13 Jahren.

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Im Steffi-Graf-Stadion hatten Jan-Lennard Struff (Warstein) und Florian Mayer (Bayreuth) zuvor ihre Einzel gewonnen. Dabei hatten die favorisierten Deutschen am Freitag gegen ihre deutlich jüngeren polnischen Gegner mehr Mühe als erwartet.

Dem Doppel erging es nicht viel besser. Davis-Cup-Debütant Masur (21) und Brands (29) starteten zwar verheißungsvoll und brachten das abgeklärte polnische Duo vor 2500 Zuschauern immer wieder zur Verzweiflung. Ab dem dritten Satz schlichen sich jedoch viele Fehler ein, die die Gäste eiskalt ausnutzen und das Spiel, das wegen Regens mehr als eine Stunde später begann, noch zu ihren Gunsten drehten.

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Deutschland muss nun am Sonntag (ab 11.00 Uhr) darum kämpfen, auch 2017 in der Weltgruppe der 16 besten Nationen zu spielen. In den Einzeln trifft Florian Mayer auf Kamil Majchrzak, Jan-Lennard Struff muss gegen Hubert Hurkacz antreten. Der bislang letzte Abstieg erfolgte 2003 nach einem 0:5 in der Relegation gegen Argentinien, den letzten von insgesamt drei Titeln gab es 1993 nach einem 4:1 gegen Australien.

Kohlmann-Verlängerung nur Formsache?

Teamchef Kohlmann will die Mannschaft unabhängig vom Abschneiden in Berlin auch künftig betreuen, sein Vertrag soll für das kommende Jahr verlängert werden. Auch wenn der 42-Jährige eine vollständige Einigung mit dem DTB noch nicht bestätigen wollte, soll dies nur noch Formsache sein.

Kohlmann betreut das Team seit Februar 2015 und würde in sein drittes Jahr gehen. Dabei dürfte der ehemalige Profi künftig auf weniger Querelen im Umfeld hoffen. Angeblich sollen die "abtrünnigen" Dustin Brown, Mischa Zverev und Tobias Kamke für ein Jahr aus der Mannschaft aussortiert werden.

Sie wurden allesamt für die Partie in der Hauptstadt angefragt, sagten jedoch ab. Zudem fehlten die Topleute Alexander Zverev (überspielt) und Philipp Kohlschreiber (Fußverletzung), Kohlmann stand nur eine Rumpfmannschaft zur Verfügung.

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