Das fordert und empfiehlt die Welt-Anti-Doping-Agentur
Die wichtigsten Ergebnisse und Forderungen der WADA-Untersuchungskommission
1. Tief verwurzelte Betrugskultur
"Die Untersuchung zeigt, dass die Akzeptanz von Betrug auf allen Ebenen und seit langem verbreitet ist." Eine fundamentale mangelhafte Einstellung für die Akzeptanz von Anti-Doping-Anstrengungen sei "tief in der russischen Leichtathletik verwurzelt". Gerechtfertigt werde dies durch die Annahme, dass alle anderen auch betrügen würden.
2. Ausbeutung von Athleten
Unethisches Verhalten sei zur Norm geworden. Die Ausbeutung von Athleten für Medaillen und finanziellen Erfolg sei in der russischen Leichtathletik weit verbreitet. Die Athleten waren oft willige Teilnehmer, allerdings gebe es auch dokumentierte Fälle, in denen Athleten, die nicht Teil des Programms werden wollten, nicht für die russische Nationalmannschaft nominiert worden seien.
3. Betrug durch Athleten
Der Report stellt dar, dass es systematischen Dopingbetrug bei russischen Athleten gegeben hat. Darüber hinaus stellt der Bericht fest, dass es ein hoher Prozentsatz der Athleten nicht mit der Kommission zusammenarbeiten wollte. Viele Athleten gaben darüber hinaus nur unzureichend Auskunft über ihren Aufenthaltsort.
4. Beteiligung von Ärzten, Trainern und Laborpersonal an Dopingbetrug
Der Bericht bestätigt, dass einige russische Ärzte und Laborpersonal in Zusammenarbeit mit Trainern systematischer Betrug ermöglichten. Im Moskauer Anti-Doping-Labor sollen mut- und böswillig mehr als 1400 Proben zerstört worden sein, nachdem die WADA Zielkontrollen angeordnet hatte. Auch wurden Teststandards nicht eingehalten.
5. Korruption und Bestechung innerhalb der IAAF Der Bericht bestätigt Korruption und Bestechung auf der höchsten Ebene der internationalen Leichtathletik. Die Beweise dafür seien an Interpol übermittelt worden, die Veröffentlichung soll bis zum Ende des Jahres geschehen. Zunächst sollen die Entscheidungen der Untersuchungsbehörden abgewartet werden.
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Die wichtigsten Empfehlungen der Kommission
1. Ausschluss des russischen Leichtathletik-Verbandes ARAF aus dem Weltverband IAAF
2. Schnellstmöglicher Entzug der Akkreditierung des Moskauer Anti-Doping-Labors und "permanente" Absetzung des Direktors Gregory Rodschenkow. Das Moskauer Labor sei nicht in der Lage, unabhängig zu handeln.
3. Empfehlung der WADA an das IOC, keine Teilnahme russischer Leichtathleten an internationalen Wettbewerben zuzulassen, bis die ARAF als regelkonform mit dem WADA-Code bezeichnet werden kann.
4. Lebenslanger Ausschluss russischer Sportfunktionäre, die an dem systematischen Betrug beteiligt waren. Darunter auch Sergej Portugalow, Chef der ARAF-Medizinkommission.