Olympia-Medaillengewinner zahlten für Doping-Vertuschung

Zur Vertuschung positiver Doping-Proben sollen auch zwei spätere Olympia-Medaillengewinner von London Bestechungsgelder an die Führung des Leichtathletik-Weltverbands IAAF gezahlt haben.
dpa |
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London - Insgesamt sollen sich acht russische Athleten gegen hohe Summen von einer möglichen Sperre freigekauft haben und dann bei den Sommerspielen 2012 am Start gewesen sein, berichtete die "Sunday Times". Einer dieser Sportler sei Olympiasieger geworden, ein weiterer habe eine Silbermedaille gewonnen.

Im Zentrum der Korruptionsaffäre steht der frühere IAAF-Präsident Lamine Diack. Die französische Justiz hat den Senegalesen wegen Bestechlichkeit und Geldwäsche angeklagt. Der 82-Jährige soll in seiner Amtszeit nach Angaben der französischen Staatsanwaltschaft mehr als eine Million Euro kassiert haben, um positive Doping-Proben zu vertuschen.

Auch sein Anwalt Habib Cisse wurde angeklagt. Zudem sind der einstige Leiter der Anti-Doping-Abteilung der IAAF, Gabriel Dolle, und Diacks Sohn Papa Massata ins Visier der Justiz gerückt.

Der neue IAAF-Chef Sebastian Coe bezeichnete die Erpressungsvorwürfe gegen seinen Vorgänger Diack als "widerlich". Der Brite versicherte indes, es seien keine Dopingfälle verschleiert worden. Alle Verstöße gegen das Kontrollsystem des Biologischen Passes seien sanktioniert worden.

"Wir sind nicht untätig", betonte Coe. Wenn es Schwächen im Kontrollsystem gebe, die Erpressung ermöglicht hätten, würde man diese beheben. Eine unabhängige Kommission werde sich mit der Affäre beschäftigen.

Der IAAF-Skandal dürfte auch im Mittelpunkt der Veröffentlichung des Berichts einer unabhängigen Kommission der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA am Montag in Genf stehen. Dort sollen Ergebnisse der Ermittlungen über angeblich flächendeckendes Doping in Russland vorgestellt werden. "Dieser Bericht wird den Sport verändern. Das ist ein völlig anderes Ausmaß der Korruption als der FIFA-Skandal", sagte Richard McLaren, Mitglied der WADA-Kommission.

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