Bayern, Bamberg, Berlin: Wer ist reif für den Titel?
München Die Trainer der Basketball-Bundesligisten haben sich festgelegt: Aus dem Dreikampf wird ein Duell, der FC Bayern und die Brose Baskets Bamberg kämpfen um die deutsche Meisterschaft.
Das dritte große „B“, der Vorsaison, Alba Berlin, schrumpft nach einem personellen Aderlass dagegen auf Normalgröße. Der Titelverteidiger Bamberg und der Vizemeister Bayern wurden bei der Frage nach dem heißesten Meistertipp von den Trainern jeweils 14 Mal genannt, auf nur sieben Tipps kommt hingegen Alba. Als einzige weitere Mannschaft schaffte es das Team aus Ulm auf die Zettel der Coaches.
„Wenn alles normal läuft, haben wir gute Chancen, wieder deutscher Meister zu werden,“, sagte auch Bayern-Trainer Svetislav Pesic, der mit seinem Team am Freitag (20.15 Uhr/Sport1) daheim gegen Pokalsieger Oldenburg in die Saison startet. Mit Alex Renfroe, K.C. Rivers, Deon Thompson, Maximilian Kleber und Andreas Seiferth hat sich Bayern, das ab sofort auf die Unterstützung von Premiumpartner Paulaner bauen kann, verstärkt. „Wir haben jetzt noch mehr Energie und Athletik“, meint Kapitän Bryce Taylor. Und was macht die Konkurrenz der vergangenen Jahre? Ein Überblick:
Brose Baskets Bamberg
Die Franken konnten ihr Meisterteam der Vorsaison fast komplett halten, mussten nur Star-Center Trevor Mbakwe (zu Maccabi Tel Aviv nach Israel) ziehen lassen. Leistungsträger wie die beiden Point Guards Bradley Wanamaker und Janis Strelnieks blieben an Bord, hinzukommen noch Spieler von europäischem Top-Format wie Nicolo Melli oder Nikolaos Zisis, der schon Meister in Griechenland, Italien und Russland war. Schon im Champions Cup, dem Duell zwischen Meister und Pokalsieger, trumpften die Bamberger am Wochenende groß auf, nahmen die Baskets Oldenburg beim 87:66 auseinander. „Wir können ein sehr gefährliches Team sein“, sagt Neuzugang Zisis (32), und Daniel Theis ergänzt: „Wir werden für die Gegner schwer auszurechnen sein.“ Trotzdem: Ganz so forsch wie die Bayern treten die Bamberger nicht auf. „Bayern ist der Favorit“, sagt Trainer Andrea Trinchieri, „ich kann mir nicht vorstellen, dass sie noch mal eine Saison ohne Titel haben.“
Alba Berlin
Hinter dem einst so dicken „B“ aus der Hauptstadt, zwischen 1997 und 2003 sieben Mal in Folge deutscher Meister, steht diesmal ein großes Fragezeichen. In Renfroe, Cliff Hammonds, Jamel McLean, Leon Radosevic und Reggie Redding gingen gleich fünf Leistungsträger. Auch wenn die Berliner derartige Verluste meist gut auffangen konnten, sind diesmal Zweifel angebracht. „Wir werden Geduld brauchen. Die Vorbereitung war so schlecht wie seit Jahren nicht mehr. Durch die EM waren viele unterwegs“, sagt Geschäftsführer Marco Baldi: „Der Start wird holprig.“