Alexander Zverev über seine Diabetes-Erkrankung: "Nicht alle Kinder haben solches Glück wie ich"
Kitzbühel - Ganz am Ende ließen es sich die Cracks dann doch nicht nehmen und schlugen noch einmal beherzt drauf. Das sah dann im Vergleich zu all den fleißigen Hobbysportlern zuvor schon viel eher nach Tennis aus, kein Wunder bei der Besetzung: Alexander Zverev und Barbara Schett duellierten sich mit Mischa Zverev und Charly Steeb.
Das Ergebnis war letztlich zweitrangig, denn schließlich ging es an diesem Tag vor allem um eins: Spenden sammeln für an Diabetes leidende Kinder.
Charity-Turnier im Stanglwirt: 100.000 Euro für die "Alexander Zverev Foundation" gesammelt
Hat geklappt: 100.000 Euro flossen beim Charity-Turnier auf der Tennisanlage des Wellness-Hotels Stanglwirt bei Kitzbühel in die Kasse der vor einem Jahr gegründeten "Alexander Zverev Foundation".
Die Stiftung unterstützt vor allem an Diabetes (Typ 1) erkrankte Kinder – so wie Zverev selbst eines war. Schon mit dreieinhalb Jahren wurde bei ihm die so unheilbare wie lebensbedrohende Krankheit diagnostiziert. Seit dieser Zeit muss er sich jeden Tag Insulin spritzen.
Wegen Diabetes-Erkrankung: Ärzte rieten Alexander Zverev vom Leistungssport ab
Und wenn sein Blutzuckerspiegel unter einen gewissen Wert fällt, muss er das auch tun, wenn es gerade eigentlich unpassend ist, zum Beispiel während eines Grand-Slam-Matches. So geschehen unlängst bei den French Open, als es Diskussionen um Zverevs Spritzen gab.
Schon als Kind, erzählt er, habe es ihn genervt, dass die Ärzte ihm immer sagten: "Das mit dem Leistungssport kannst du als Diabetiker vergessen! Keine Chance!" Er habe jedoch immer das Gegenteil beweisen wollen, was ihm in den vergangenen Jahren ja durchaus eindrucksvoll gelungen ist.
Will Vorbild sein: Alexander Zverev macht Diabetes-Erkrankung öffentlich
Nachdem er jahrelang mit seiner Diabetes-Erkrankung hinterm Berg gehalten hatte, aus Angst die Erkrankung könnte ihm als Schwäche ausgelegt werden, ging der Olympiasieger und zweifache ATP-Weltmeister mit der Gründung der Stiftung im August vergangenen Jahres nun in die Offensive – um den weltweit an Diabetes erkrankten Kindern zu helfen und ihnen auch ein Vorbild zu sein, dass man es trotzdem schaffen kann.
Unter dem Motto "spielend helfen" lud nun WorldChanger-Gründer Robert Laner zusammen mit Zverev zum Tennisturnier beim Stanglwirt. Der Einladung folgten rund 240 Prominente, Sportler und Unternehmer, die für die gute Sache auf und neben dem Tenniscourt antraten.
Darunter waren etwa Fifa-Weltschiedsrichter Felix Brych, Ski-Legende Maria Höfl-Riesch, der Schauspieler Herbert Knaup, die Influencerin und Unternehmerin Pamela Reif, Moderatorin Palina Rojinski, Rapper Kool Savas, Ex-Skispringer Gregor Schlierenzauer, Schauspieler Hans Sigl, Rallye Dakar-Sieger Matthias Walkner, Fußball-Weltmeister Roman Weidenfeller, Deutschlands reichweitenstärkster Influencer Younes Zarou und viele mehr, natürlich auch Zverev-Freundin Sophia Thomalla.
"Wir sind stolz auf ihn": Eltern immer an der Seite von Alexander Zverev
Zverev, der nach seinem Halbfinal-Aus beim Turnier in Halle und eine Woche vor dem Auftakt des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon auch selbst auf dem Platz stand, sagte: "Mir ist sehr bewusst, dass nicht alle Kinder solches Glück haben wie ich, und daher ist es mir ein großes Anliegen, etwas zurück zu geben und anderen Betroffenen auf ihrem Weg zu helfen."
Eine, die ihrem kleinen Sohn damals die ersten Spritzen setzen musste, ist ebenfalls da: Mutter Irina. Stellvertretend auch für Papa Zverev sagte sie: "Wir sind sehr stolz auf Sascha – und auf uns!"
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