Aldeehani holt als Erster Gold unter Olympischer Flagge

Doppeltrap-Schütze Andreas Löw geht als Vorkampfbester ins Olympia-Finale, landet aber nur auf Rang sechs. Olympiasieger wird Fehaid Aldeehani aus Kuwait, der in Rio für das unabhängige Team startet.
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Fehaid Aldeehani.
dpa/Archivbild Fehaid Aldeehani.

Rio de Janeiro - Zur Belohnung für den olympischen Rekord im Vorkampf gab es für Andreas Löw einen innigen Kuss von Frau Simona. Im Finale half die Extra-Motivation aber nicht: Als Sechster verpasste der Doppeltrap-Schütze die erhoffte Medaille. Die Enttäuschung beim Olympia-Debütanten hielt sich dennoch in Grenzen. "Mein Ziel war das Finale. Das habe ich geschafft. Dabei sein ist alles", sagte er.

Fünf Fehlschüsse in den ersten drei Finalserien waren einer zu viel, um wenigstens das Shootout-Duell um Bronze zu erreichen.

Fehaid Aldeehani gewann als erster Sportler aus einer Mannschaft Unabhängiger Olympia-Athleten eine Goldmedaille: Der 47-Jährige, der aus Kuwait stammt, setzte sich im Finale am Mittwoch in Rio de Janeiro gegen den Italiener Marco Innocenti durch, Bronze ging an den Briten Tim Kneale.

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Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte Kuwaits NOK im vergangenen Oktober wegen der politischen Einflussnahme der Regierung suspendiert.

Durch die Sperre darf Kuwait nicht bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro starten. Allerdings hat das IOC festgelegt, dass kuwaitische Athleten am Zuckerhut unter Olympischer Flagge teilnehmen können, wenn sie von ihren jeweiligen internationalen Fachverbänden eine Startberechtigung erhalten.

Löw hatte toll vorgelegt

Am Vormittag hatte Löw den schwierigen Wetterverhältnissen mit böigen Winden und kalten Temperaturen noch getrotzt und 140 Scheiben vom Himmel geholt. Als es um die Medaillen ging, zeigte er dann aber im Dauerregen Nerven. "Im Finale waren die Bedingungen noch schwieriger", sagte der 34-Jährige aus Schönbronn/Weihenzell.

Wie die Olympia-Zweite mit der Sportpistole, Monika Karsch, hatte der WM-Zweite von 2011 gar keinen Quotenplatz für Rio erkämpft. Diesen hatte Teamkollege Michael Goldbrunner errungen. Doch Löw setzte sich bei der internen Qualifikation gegen Goldbrunner durch und rechtfertigte seine Nominierung mit dem starken Auftritt.

"Er wollte in jedem großen Wettkampf dieses Jahres im Finale stehen", sagte Bundestrainer Uwe Möller und lobte: "Respekt, ich muss echt den Hut ziehen. Er hat es super gelöst heute. Das ist ja nicht irgendeine Kreismeisterschaft, sondern Olympia."

Dabei knallt es manchmal auch zwischen Bundestrainer und Amerika-Fan Löw, der kurz vor Rio noch einen zweiwöchigen Urlaub mit seiner Frau in den USA verbrachte und dort auch trainiert.

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