Welche Software schützt sicher vor Trojanern?
München - Gerade erst haben die Ermittler wieder zugeschlagen: Die Staatsanwaltschaft Verden stieß auf einen Datensatz von 18 Millionen E-Mail-Adressen samt Passwörtern. Betroffen sind alle großen deutschen Internetanbieter. Die Maschen sind fast immer die selben. Über Schadsoftware wie Trojaner spähen die Kriminellen die Rechner von ahnungslosen Nutzern aus und greifen Passwörter ab. Oder sie starten über die eingeschleuste Software Erpressungsversuche. Schutz davor versprechen die Hersteller von Internetsicherheits-Software. Die Stiftung Warentest hat 11 Programme auf Herz und Nieren überprüft. Das Ergebnis: Guten Schutz gibt es auch kostenlos.
Testsieger wurde das Sicherheitspaket G Data Internetsecurity 2014. Die Software kostet 35 Euro – der große Schaden, den man sich durch Schadsoftware einhandeln kann, steht dazu in keinem echten Verhältnis. Wer trotzdem sparen will, für den ist Avira Free Antivirus eine kostenlose Alternative. Auch die Gratisprogramme Avast Free Antivirus und AVG Anti Virus Free erhielten noch die Note „gut“. Dagegen fielen die Platzhirschen Norton Internet Security von Symantec und McAfee Internet Security im Test ab, erhielten nur das Urteil „befriedigend“. Bei diesen Paketen bemängelten die Tester, dass die Hersteller oft lange brauchen, bis sie ihre Software auf die Erkennung neuester Schadsoftware aktualisieren. Ein Schwachpunkt, denn die Internet-Kriminellen bringen laufend neue Trojaner ins Netz.
Ein Nachteil einiger Schutzpakete: Sie bremsen den Rechner spürbar herunter und schlucken Speicher. So verlangsamten Bitdefender, Bullguard und McAfee den Start des Computer um das Doppelte. Auch der Testsieger von G Data ging nicht besonders resourcenschonend um. Das Programm schluckte im laufenden Betrieb über 400 Megabyte Arbeitsspeicher. Wer einen betagten Rechner hat, der sollte zu den Paketen von Avast oder der kostenpflichtigen Variante von Avira greifen. Letztere nahm weniger Rechnerleistung in Anspruch als die kostenfreie Version.
Beim Schutz vor Schadsoftware macht es bei einigen Programmen einen Unterschied, ob der Rechner mit dem Internet verbunden ist oder nicht. Die Pakete von Trend Micro und Panda fanden offline nur noch einen Bruchteil der Trojaner. Grund: Sie holen sich die Infos über die Schadsoftware aus dem Netz. Das hat einen großen Nachteil. Wer viel mit USB-Sticks arbeitet kann sich auch offline Schadsoftware einfangen – die dann nicht erkannt wird.
Getestet hat die Stiftung Warentest die Pakete unter Windows 7 – denn noch jeder zweite Rechner in Deutschland arbeitet unter diesem Betriebsystem. Hundertprozentig übertragen lassen sich die Ergebnisse nicht auf Computer mit Windows 8. Denn die Programme arbeiten mit der Schutzsoftware der jeweiligen Windows-Version zusammen. Doch auch für Nutzer der neuesten Windows-Version ergeben sich zumindest Anhaltspunkte, welche Software effektiv schützen kann. Die Betriebssysteme Linux und OSX von Apple sind weniger verbreitet und deshalb für die Programmierer von Schadsoftware nicht besonders attraktiv.
Die Testnoten für kostenpflichtige Programme. G Data Internetsecurity 2014: 2,0. Avira Internet Security Suite 2014: 2,1. Eset Smart Security 7: 2,2. F-Secure Internet Security 2014: 2,2. AVG Internet Security 2014: 2,4. Avast Internet Security: 2,5. Kaspersky Internet Security 2014: 2,5. Bitdefender Internet Security - Neue Edition: 2,6. BullGuard Internet Security: 2,6. Trend Micro Titanium Internet Security: 3,1. Norton by Symantec Internet Security: 3,3. McAfee Internet Security 2014: 3,4. Panda Internet Security 2014: 3,8.
Die Testnoten für kostenlose Programme. Avira Free Antivirus: 2,3. Avast Free Antivirus: 2,3. AVG AntiVirus Free 2014: 2,4. Microsoft Security Essentials: 3,6.
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