So wird Ihr Fahrrad fit für den Frühling
München - Entweder das Fahrrad stand den ganzen Winter mehr oder weniger verschmutzt im Keller, oder es musste im Winter auf der Straße durch Nässe, Matsch und Dreck. Wie auch immer: Bike-Fans sollten vor der ersten großen Ausfahrt im Frühjahr das Fahrrad gründlich checken. Die AZ nennt die wichtigsten Dinge, die sie beim Frühjahrscheck beachten sollten.
Die Reinigung: Der Schmutz muss weg, denn die Partikel lassen das Radl schneller verschleißen – in den Lagern und an allen beweglichen Teilen. Putzfaule greifen meist zum Hochdruckreiniger. Der ist nicht ideal und kann den Dreck sogar noch tiefer in die Lager drücken. Wenn es unbedingt der bequeme Wasserstrahl sein soll, dann auf genügend Entfernung achten. Und am besten die Tret- und Radlager auslassen. Besser ist es, das Radl mit viel Wasser abzuwaschen. In den Eimer ein paar Tropfen Spülmittel geben. Dann mit einer Bürste oder einem Lappen die alte Schmiere und den Dreck von der Kette und den Ritzeln entfernen. Die
Die Schmierung: Nach der Reinigung das Rad trocken lassen. Für die Gelenke eignet sich Nähmaschinenöl. Für die Kette muss es aber ein dickflüssigeres Öl sein. Wer sich kein teures Spezialöl aus dem Fahrradladen zulegen will, der sollte zu einem Öl für Kettensägen greifen. Das ist ausreichend zähflüssig und muss biologisch abbaubar sein. Somit schadet man nicht der Umwelt wenn bei der Radtour Ölspitzer auf dem Boden landen.
Die Kette: Sie sollte keine rasselnden Geräusche von sich geben. Im normalen Gebrauch hält sie bis zu 6000 Kilometer. Wer mit dem Mountainbike durchs Gelände heizt, der verschleißt die Kette schneller. Am besten einen Fachmann die Kette begutachten lassen. Wer sie rechtzeitig wechselt, der kommt meist um einen Tausch der Ritzel herum. Passt die Kette nicht mehr genau in die Ritzel, dann nutzen diese sich schneller ab.
Die Reifen: Stand das Fahrrad den ganzen Winter, dann haben die Pneus oft an Druck verloren. Die Reifen genau auf spröde Stellen überprüfen. Gibt es kleine Risse, dann muss ein Ersatz her. Beim Reifentausch auf Nummer sicher gehen und auch den Schlauch tauschen. Ist der Reifen in Ordnung und hat noch genügend Profil, reicht aufpumpen. Der ideale Reifendruck steht meist auf der Flanke. Ansonsten gilt: Für schmale Reifen 5 Bar, Allroundreifen 4 Bar und Mountainbike-Reifen etwa drei Bar Druck. Dabei empfiehlt sich auch gleich der Speichen-Check. Alle sollten fest sitzen und das Rad im Freilauf nicht eiern.
Der weitere Sicht-Check: Alle Schrauben auf festen Sitz überprüfen und wenn nötig anziehen – allerdings nicht mit zu viel Gewalt, sonst überdrehen die Schrauben. Den Rahmen auf Risse überprüfen – ebenso den die Gabel und den Lenker. Letzterer muss unbedingt ausgetauscht werden, wenn er Beschädigungen hat – denn ein Lenkerbruch hat meist einen schweren Sturz zur Folge. Auch die Bowdenzüge auf Verschleiß prüfen.
Die Bremsen: Die Bremsbeläge dürfen nicht zu sehr abgenutzt sein. Am besten die Bremsen schon im Stand ausprobieren. Sie sollten sich zumindest so anfühlen wie bei der letzten Fahrt. Lässt sich der Hebel bis an den Griff durchziehen, dann die Bremse an der entsprechenden Schraube nachziehen. Hilft das nicht mehr viel, dann müssen die Beläge gewechselt werden. Soweit vorhanden auch die Bremsscheiben auf Beschädigungen checken.
Das Licht: Bei herkömmlichen Fahrradlampen sollten die Glühbirnen getauscht werden, wenn sich der Glaskolben schon dunkel verfärbt hat. Funktioniert das Licht auch mit gewechselter Birne nicht, sind oft defekte Kabel oder korrodierte Kontakte schuld. Bei Ansteck-Lampen reicht ein Funktionstest. Neben den Lampen sollten alle Katzenaugen und Speichenrefektoren fest sitzen.
Die Probefahrt: Nach dem Frühjahrscheck das Fahrrad Probe fahren und Schaltung wie Bremsen testen – ebenso den Geradeauslauf. Klappert oder quietscht etwas, dann muss es meist ohnehin bald repariert werden. Wer das rechtzeitig erledigt, spart sich den Ärger auf der ersten großen Frühjahrs-Radltour.
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