Rentenversicherung: Wie viel Geld bekomme ich?

Jeder zweite Bundesbürger bekommt heuer einen Brief von der Rentenversicherung: Die AZ erklärt die Schreiben und sagt Ihnen, was Sie tun sollten
von  Hendrik Roggenkamp/tha

Berlin - Die Deutsche Rentenversicherung verschickt jährlich 42 Millionen Renteninformationen. Aus der Mitteilung können Versicherte entnehmen, ab wann sie eine Altersrente erhalten, wie viel sie eingezahlt haben und welcher Rentenanspruch sich daraus voraussichtlich ergibt. Aber Vorsicht: Verbindliche Aussagen zur Rentenhöhe liefert die Renteninformation nur für die Erwerbsminderungsrente und die sogenannte Rentenanwartschaft.

Das liegt daran, dass sich diese beiden Werte aus den bereits eingezahlten Versicherungsbeiträgen und damit gesammelten Entgeltpunkten ergeben. Die Rentenanwartschaft ist die monatliche Bruttorente, die ein Versicherter mit 67 Jahren nach derzeitigem Stand des Beitragskontos garantiert erhält. Zudem errechnet die Rentenversicherung mögliche Altersrenten. Dabei wird unterstellt, dass Versicherte jedes Jahr genau so viele Entgeltpunkte sammeln wie im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.

Diese Annahme trifft allerdings nur dann zu, wenn sich das Einkommen des Versicherten bis zur Rente genau so entwickelt wie das Durchschnittseinkommen aller Versicherten. Wie bekommen Sie Entgeltpunkte?

Um beispielsweise für 2011 genau einen Entgeltpunkt zu bekommen, muss das Bruttoeinkommen exakt dem Durchschnittseinkommen von 30268 Euro entsprechen. Im Jahr 2005 reichte für einen Entgeltpunkt noch ein Einkommen von 29202 Euro. Wer mehr verdient, erhält bis zu zwei Entgeltpunkte, wer die Hälfte verdient, nur 0,5.

Die später ausgezahlte Altersrente lässt sich – vereinfacht gesagt – errechnen, wenn man die erworbenen Entgeltpunkte (auf der Rückseite der Information) mit dem aktuellen Rentenwert multipliziert. Dieser liegt seit 1. Juli 2011 bei 27,47 Euro in West- und 24,37 Euro in Ostdeutschland.

Achtung: Wer früher in Rente gehen will, dem wird Geld abgezogen. Die unterste Zeile im Kasten auf Seite eins der Renteninformation gibt die Rente wieder, mit der ein Versicherter rechnen kann, wenn sich an seinen Einkommensverhältnissen bis zum Ruhestand nichts ändert und es auch keine Erhöhungen des Rentenwerts mehr gibt.

Schließlich weist die Renteninformation auch noch sogenannte dynamisierte Werte aus, die vorsichtshalber nicht fett gedruckt sind. Bei der Berechnung wird angenommen, dass der Rentenwert um jährlich ein bzw. zwei Prozent steigt. Eine große Aussagekraft haben diese Schätzungen kaum. Tatsächlich ist der Rentenwert seit 2002 nur um knapp 0,7 Prozent pro Jahr angehoben worden.

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