Radl-Schlösser mit Zahlencode keine gute Kombination
München - Massive Bügelschlösser fürs Fahrrad sind schwer und unhandlich – und dann noch die oft nervige Suche nach dem Schlüssel. Deshalb gibt es von einigen Herstellern auch leichtere Schlösser mit praktischem Zahlencode. Eines bieten diese aber leider nicht: einen ausreichenden Schutz vor Fahrraddiebstahl.
Die Stiftung Warentest hat acht Zahlenschlösser unter die Lupe genommen. Das ernüchternde Fazit: Alle fielen durch. Innerhalb von wenigen Sekunden konnten die Tester sie knacken. Dabei spielte es keine Rolle, ob es sich bei dem Zahlenschloss um eine Variante mit Kabel, Panzerkabel oder Kette handelte. Auch das einzige Bügelschloss mit Code im Test hielt nicht lange und bekam wie alle anderen Kandidaten ein „mangelhaft“.
Dabei liegt der kaum vorhandene Schutz vor Diebstahl nicht am Code-Verschluss. Der funktionierte, die meisten Schlösser ließen sich auch ohne Probleme programmieren. Was genau die Schwachstelle aller Test-Kandidaten war, wollen die Warentester nicht verraten – damit nicht noch mehr Drahtesel geklaut werden. Nur so viel: Offenbar liegt es an den verwendeten Materialien. Diese Modelle flogen durch: Profex 62850, Abus Raydo Pro 1460/85, Abus Tresor 1360/110, Profex 62853, Masterlock 8392, Fischer Seilschloss 85902, Trelock KS 310 und das Con-Tec Zahlenkabelschloss C-350.
Wie konnen Radl-Fans aber nun ihren Drahtesel vor Dieben schützen? Im März 2014 untersuchte die Stiftung Warentest Bügelschlösser mit Schlüssel-Mechanismus. Fünf erhielten damals gute Noten: Das Abus Granit-XPlus 54/160 HB 230, Kog Strongman, Abus granit-Plus 51/150 HB 230, Abus Bordo Granit-XPlus 6500/85 und das Abus Sinero 43/150 HB 230. Die beste Aufbruchssicherheit hatte dabei das Knog Strongman, das aber in der Handhabung nur ein „befriedigend“ bekam.
Generell raten die Warentester, schwere Schlösser zu kaufen. Die bei ihnen ist dei Chance am größten, dass sich die Fahrraddiebe daran die Zähne ausbeißen. Und noch ein Tipp: Wer sein Radl lange abstellt sollte zwei verschiedene Schlösser anbringen. Denn meist haben Diebe nur das Werkzeug für einen bestimmten Typ dabei. Zudem sollte man sein Fahrrad beim Händler, Fahrradclubs oder der Polizei kodieren lassen. Der im Rahmen eingravierte Code erschwert Dieben den Verkauf des gestohlenen Radls. Zudem können Polizei und Fundbüro damit den Besitzer ausfindig machen. Infos gibt es unter: www.adfc.de.
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